Jordan-Taufstelle Jesu und mehr spannende Erlebnise

Rate this post

In einer weiteren Etappe möchte ich von den nächsten Zielen unserer Israelrundreise berichten. Zum einen besuchten wir Yardenit – die Jordan-Taufstelle Jesu und Qumran, berühmt durch die Ausgrabung der Schriftrollen des Toten Meeres.

Jordan-Taufstelle Jesu

Yardenit, im ehemaligen militärischen Sperrgebiet bietet christlichen Pilgergruppen eine sichere Taufstelle im Jordan, die 2011 eröffnet wurde und noch immer fährt man durch einen Kontrollpunkt. Rund 500.000 Menschen besuchen jährlich diese Taufstelle, für gläubige Christen ist es ein großes und unvergessliches Erlebnis in dem Fluss getauft zu werden, in dem auch Jesus von Johannes der Täufer getauft wurde.

Die Taufe Jesu markierte den Beginn des christlichen Wirkens. Der Evangelist Matthäus berichtete: “Nachdem Johannes Jesus taufte, tat sich der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren”. Es ist schon beeindruckend und ein bewegender Moment an dieser Stelle zu stehen und zu beobachten, mit welcher Hingabe sich die Gläubigen im Jordan taufen lassen. Manch einen reicht es, nur mal die Hand oder den Fuß an dieser Stelle in den Jordan zu halten. Das Wasser in Jordan wird extra gestaut, damit auch immer ausreichend Wasser vorhanden ist, leider ist es aber nicht besonders sauber.

Als wiedergeborener Christ der sich erstmalig taufen lassen will und dieses noch vollziehen möchte, ist es ein unvergessliches erhebendes Erlebnis, ja sogar ein Muss, was die emotionalen Gesichter und zum Teil Tränen wiederspiegeln. Aus allen Nationen der Erde, wie zum Beispiel aus den Frankreich, Japan, Kenia und USA, kommen Menschen um getauft zu werden

Qumran, Ausgrabungsort der Schriftrollen vom Toten Meer

Die Qumran-Rollen, sind eine Sammlung hebräischer und aramäischer Handschriften, die seit 1947 in mehreren Höhlen Jordaniens, im Gebiet um Khirbet Qumran am Nordwestufer des Toten Meeres, gefunden wurden. Die meisten der kostbaren Schriftrollen vom Toten Meer, einschließlich der monumentalen Rolle des Propheten Isaiah und der Rolle „Krieg der Söhne des Lichts gegen die Söhne der Finsternis” wurden in den Höhlen am Ausgrabungsort Qumran gefunden.

Die Ruine Qumran, an der nord-westlichen Spitze des Toten Meeres gelegenen, ist die Stadt aus der Zeit um 200 v. Chr., die Höhlen und ein antiker Friedhof. Die Schriftrollen werden im „Shrine of the Book” des Israel Museums von Jerusalem ausgestellt.

Die etwa 4000 Essener (im Vergleich: die Pharisäer hatten 6000 Mitglieder) lebten verstreut im Heiligen Land. Ihr Mittelpunkt war Qumran, wo ca. 150 Männer nach besonders strengen Regeln lebten. Unter den Schriftrollen fand man ihre Gemeinderegeln, die schon bei kleinsten Vergehen strengste Strafen vorsahen. 68 n. Chr. ist Qumran von der 10. römischen Legion zerstört worden. Zwischen 1951 und 1956 wurde Qumran unter Leitung von Prof. Roland de Vaux ausgegraben.

Dabei entdeckte man das Skriptorium (Schreibsaal), mit Schreibbänken und Tischen. Die Sensation stellten noch völlig intakte Tintenfässer dar. In einem befand sich sogar noch getrocknete Tinte. Die chemische Analyse ergab, dass diese absolut identisch mit der Tinte von einigen der Schriftrollen aus den umliegenden Höhlen war. Kein Zweifel – hier in Qumran wurden viele der Schriftrollen vom Toten Meer geschrieben.

Es stellte sich heraus, dass die Manuskripte dem Bibliotheksbestand der jüdischen Ordensgemeinschaft entstammten, die in dem in der Nähe der Fundstelle gelegenen Ort Khirbet Qumran angesiedelt war. Paläographischen Nachweisen zufolge sind die meisten der Urkunden in der Zeit zwischen etwa 200 v. Chr. und 68 n. Chr. entstanden. Letztere Datierung wird zusätzlich durch archäologische Forschungsergebnisse bestätigt, da Ausgrabungen an den Fundorten ergaben, dass diese 68 n. Chr. geplündert wurden.

Den schriftlichen Aufzeichnungen zufolge verstand sich die Ordensgemeinschaft von Qumran als eine Art Vorbild für ein Haus Israel, das sich auf das bevorstehende Gottesreich und den Tag des letzten Gerichts vorbereitete und auf Gütergemeinschaft gegründet war. Ihre Mitglieder wurden einer zwei- bis dreijährigen Probezeit unterzogen und gemäß dem Grad ihrer Reinheit eingestuft. Das Ende ihrer Ära sollte entsprechend dem Glauben der Ordensgemeinschaft mit dem Erscheinen eines neuen Erklärers und Propheten (Deuteronomium 18, 18) zusammenfallen. In einer der Schriftrollen sind Einzelheiten über einen letzten Krieg zwischen den „Söhnen des Lichtes” und den „Söhnen der Finsternis” enthalten.

Bei den Qumran-Rollen handelt es sich um mehr als 600 Leder- oder Papyrusschriftrollen, die in unterschiedlichem Zustand erhalten sind. Die Handschriften werden Mitgliedern einer davor unbekannten jüdischen Ordensgemeinschaft zugeschrieben und umfassen Gesetzestexte, Gesangbücher, Bibelauslegungen und apokalyptische Schriften. Darüber hinaus fand man zwei der ältesten bekannten und fast völlig unbeschädigte Abschriften des Buches Jesaja, Teile des Buches Daniel, Reste mehrerer Psalmenhandschriften, althebräische Fragmente des Buches Levitikus, hebräische und aramäische Fragmente der deuterokanonischen Bücher sowie Texte aus einigen Büchern der Apokryphen und der Pseudepigraphen in Originalsprache. Diese Texte, die im hebräischen Kanon der Bibel nicht enthalten, sondern bloß aus frühen griechischen, syrischen, lateinischen und äthiopischen Fassungen bekannt waren, sind das Buch Tobias, Jesus Sirach, Teile von Henoch und Levis Testament.

Die sieben Hauptschriften wurden von Beduinen entdeckt und später von der hebräischen Universität in Jerusalem und von der israelischen Regierung erworben. Nach dem ersten Fund folgte die wissenschaftliche Erforschung der benachbarten Höhlen unter der Schirmherrschaft der jordanischen Behörde für Altertümer, der vom Dominikanerorden betriebenen École Biblique et Archéologique von Jerusalem und des palästinensischen Archäologischen Museums, dem heutigen Rockefeller Museum. Inhaltlich stimmen die Qumran-Rollen zum großen Teil mit den Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments und mit älteren Teilen des Talmud überein. Ferner bestehen Parallelen zu iranischen Anschauungen, die beweisen, dass das Judentum zwischen den beiden Testamenten stark aus dieser Richtung beeinflusst war.

Derartige Parallelen sind vor allem deshalb interessant, da sowohl die Mitglieder der Qumran-Gemeinschaft wie auch Johannes der Täufer zur selben Zeit und in diesem Gebiet lebten. Obwohl die Schriftrollen Parallelen zur Botschaft Jesu aufweisen, finden sich hier keine Entsprechungen zu den ausgeprägt christlichen Lehren wie z. B. der Inkarnation Gottes, dem Sühneopfer Christi und der Erlösung durch den Tod am Kreuz. Von besonderer Bedeutung sind die vielen gedanklichen und sprachlichen Verbindungen, die zwischen den Schriftrollen und dem Neuen Testament bestehen. In beiden wird das nahe Bevorstehen des Gottesreiches hervorgehoben, die Notwendigkeit unmittelbarer Buße sowie die Vernichtung des Bösen. Einige der Texte aus den Qumran-Rollen wurden von der American School of Oriental Research, der hebräischen Universität und der jordanischen Behörde für Altertümer veröffentlicht. Der Großteil der Schriftrollen befindet sich im „Shrine of the Book” und im Rockefeller-Museum in Jerusalem und im Museum der Behörde für Altertümer in Amman. Seit ihrer Entdeckung entstanden eine Vielzahl von Übersetzungen der Schriftrollen sowie zahlreiche Kommentare.

Weitere Geschichten zu unserer Israel-Rundreise:

Spannende Israel-Rundreise in einzelnen Etappen

Jaffa und Tel Aviv – zwei Gegensätze und doch so nah

Die jüdische Festung Masada – Symbol der Freiheit

Ich danke Staatlichen Israelischen Verkehrsbüros Go-Israel für die Unterstützung

Fotos Gabriele Wilms

weitere interessante Artikel zum Thema Israel-Rundreise:

– vom Familienblog PATOTRA – “Israel – 6 Tipps für die mittleren Gebiete“, “Israel – 7 Tipps im grünen Norden”, “Jerusalem – Eindrücke

– mal in englisch vom Blog Chronic Wanderlust – “5 Spots that will make you love Tel Aviv

Booking.com
Gabriele Wilms
Über Gabriele Wilms 778 Artikel
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Tätigkeit als Reisejournalistin und Bloggerin. Ich bin Inhaberin des Reisemagazin Toureal und betreue es als verantwortliche Chefredakteurin. Gut ein Drittel des Jahres bin ich daher in den schönsten Hotels, Regionen Europas und weltweit für unser Reisemagazin unterwegs .

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*