Entlang des Rheins mit der MS Edelweiss ein Naturspektakel erleben (Teil 1)

Ich hatte mich auf eine erlebnisreiche Reise mit der MS Edelweiss von Thurgau Travel begeben, um von Basel auf dem Vater Rhein nach Amsterdam und zurück zu schippern.

Ankunft in Basel

Ich hatte eine total entspannte Anreise mit der Bahn von Leipzig direkt nach Basel ohne umzusteigen. Vom Bahnhof SBB in Basel fuhr ich ein paar Stationen mit der Straßenbahn, Tram-Nr. 11 direkt zum Schiffsanleger. Dies war echt gut in den Reiseunterlagen beschrieben und ganz leicht zu finden.

Bei der Fahrt mit der Tram musste ich feststellen, dass Basel eine wunderschöne Stadt ist. Ich ärgerte mich, dass ich doch nicht meinen ursprünglichen Plan, einen Tag eher anzureisen, um sie mir anzusehen, gefolgt war. Es hätte sich ganz sicher gelohnt, aber das heißt für mich, ich muss wiederkommen.

Die Altstadt um und unterhalb des Münsters von Basel ist eine Schatzkiste historischer Architektur, in denen verschiedene Stilrichtungen Seite an Seite zu sehen sind.

Einschiffung auf der MS Edelweiss

Bereits der Name Edelweiss ist Programm, der runde Eingang wird von einem Edelweiss geziert und in der Kabine lagen Herz-Kissen, die liebevoll von einem Edelweiss verziert waren.

Ab 14.00 Uhr begann die Einschiffung und ich bezog meine wunderschöne, gemütliche Balkonkabine im Oberdeck, die etwa 14 m² groß war. Sie war mit einem großen Doppelbett und gegenüber mit einem großen Flachbildschirm ausgestattet, wobei ich sagen muss, diesen hatte ich die 10 Tage nicht ein einziges Mal an.

Der große beleuchtete Kleiderschrank bot genug Stauraum und war auch mit ausreichend Kleiderbügeln ausgestattet, was man nicht immer hat. Das Badezimmer hatte eine praktische Lösung und ließ keine Wünsche offen.

Den französischen Balkon genoss ich besonders. Ich liebe es die Vorhänge offen zu lassen und vom Bett aus, beim Fahren in der Nacht, alles zu sehen und die vorbeifahrenden Schiffe, oder den Sonnenaufgang zu genießen.

Leider befand sich diese, als letzte Kabine, im Heck, was beim Fahren und besonders beim Anlegen einen gewissen Geräuschpegel verursachte, was keine Kritik sein soll. Es störte mich persönlich nicht, aber Personen, die sehr geräuschempfindlich sind, sollten vielleicht besser eine Kabine im vorderen oder mittleren Teil wählen. Es hatte aber auch große Vorteile, ich war gleich in der kleinen Lidobar und über die Treppe im Heck gelangte ich direkt auf das Sonnendeck.

Bereits 15.00 Uhr hieß es „Leinen los“ und die Edelweiss verließ Basel in Richtung Rüdesheim. Die Ablege-Zeit musste genau eingehalten werden, da wir auf der Strecke sehr viele Schleusen passierten. Unsere romantische Fahrt auf dem Rhein konnte beginnen.

Am Abend begrüßten uns der Kapitän, Hotel Manager und die Kreuzfahrleiterin mit einem Sektempfang und wünschten uns allen eine schöne Reise.

Wir fuhren vorbei an Colmar, Breisach und Strasbourg. Weiter an Offenburg, Kehl und Baden-Baden, diese Stadt besuchten wir auf der Rückreise. Wir genossen einen wunderschönen Sonnenuntergang auf dem Rhein mit fantastischen Spiegelungen.

Wir fuhren die ganze Nacht und den ganzen Tag, so dass wir auch sehr viel zu sehen bekamen. Wir passierten Karlsruhe am rechten Rheinufer.

Dann zeigte sich der gigantische Dom zu Speyer. Der Speyrische Dom ist der Kaiser- und Mariendom zu Speyer, der offiziell den Namen Domkirche St. Maria und St. Stephan trägt. Er hatte mich vor einigen Jahren bei meinem Besuch in Speyer schon extrem beeindruckt, aber es war nun besonders schön, ihn vom Rhein aus, in voller Pracht, zu sehen.

Auch Mannheim, Worms und besonders Mainz waren vom Fluss aus sehr sehenswert. Der kühle Fahrtwind wehte uns auf dem Sonnendeck um die Nase und ich genoss den täglich wechselnden, alkoholfreien Tagescocktail. Es heißt immer die Gäste bei einer Fluss-Kreuzfahrt würden nur in den Restaurants sitzen, essen und dabei nichts sehen. Dies kann ich gar nicht bestätigen. Die meisten Gäste waren auf dem Sonnendeck und bestaunten die vorbeiziehenden Städte, Kirchen, Burgen und Schlösser. Es gab auch mal Industrie, was sicher nicht so schön anzusehen war, aber das gehört einfach dazu. Ich konnte einfach die Seele baumeln lassen, neue Leute kennen lernen und nette Gespräche führen.

Ein paar Gäste spielte auf dem Oberdeck oder im Bistro, wo ich gern zuschaute, denn sie hatten richtig Spaß dabei.

Ankunft in Rüdesheim am Rhein

Am Abend des zweiten Tages erreichten wir unser erstes Ziel, Rüdesheim am Rhein. Nach dem leckeren Abendessen beschloss ich raus in den Ort zu gehen. Ich marschierte, an sehr vielen Kreuzfahrtschiffen, am Rhein entlang bis ich das berühmte Weindorf mit seiner Drosselgasse erreichte.

Ich kehrte aber nicht in einem Weinlokal ein, sondern landete in einem urigen Pub, wo ich ein Glas Apfelwein trank. Bei meinen Tischnachbarn, einer Frau und drei Männern ging es sehr lustig zu und es blieb nicht aus, dass ich mit lachen musste, dann holten sie mich einfach an ihren Tisch und luden mich zum Marillenschnaps ein. Es waren vier Radler, die mit dem Rad und Gepäcktransport durch den Rheingau unterwegs waren. Ich erlebte einen sehr lustigen Abend.

Zurück an Bord gab es noch einen Gute-Nacht-Trunk in der Bar. Das gesamte Team arbeitete richtig gut zusammen und man merkte einfach, dass sie alle Spaß bei der Arbeit hatten, immer mit einem Lächeln oder einem Späßchen auf den Lippen. Sie machten mal eine Gesangseinlage oder führten ein Tänzchen auf, mit denen sie uns begeisterten.

Am nächsten Morgen klingelte für mich schon sehr zeitig der Wecker. Meine Schwägerin Sonja, die nur 60 km von Rüdesheim entfernt wohnt, hatte sich mit mir verabredet. Sie holte mich 6.30 Uhr vom Schiff ab und fuhr mit mir zum Niederwald Denkmal mit der „Germania“.

Eigentlich wollten wir uns den Sonnenaufgang von dort oben anschauen, aber die Sonne zeigte sich nicht wirklich. Trotzdem genoss ich es total, meinen Blick über den Rhein schweifen zu lassen. Von Rüdesheim aus kann man auch mit dem Sessellift zum Niederwald Denkmal fahren.

Sonja zeigte mir noch Schloss Johannisberg, dem ersten Riesling-Weingut der Welt. Es thront hoch oben mitten in den Weinbergen. Wir machten eine kleine Wanderung durch die Weinberge und kehrten zum leckeren Frühstück in Geisenheim in einem Kaffee ein. Leider war meine Zeit begrenzt, denn 12.00 Uhr mussten wir  alle wieder an Bord sein. Ich durfte meiner Schwägerin noch das Schiff zeigen, vielleicht wird sie ja auch mal Gast auf einem Schiff von Thurgau Travel sein. Dann hieß es wieder „Leinen los“ und auf nach Nijmegen in den Niederlanden.

Nijmegen – die älteste Stadt der Niederlande

Nach der deutsch-niederländischen Grenze fließt das Wasser des Rheins durch den Bijlands-Kanal und wird bei Millingen auf seine beiden Hauptarme Waal und Nederrijn verteilt. Wir fuhren auf der Waal und legten in Nijmegen an.

Nijmegen ist die älteste Stadt der Niederlande und bei einer faszinierenden Stadtführung lernten wir die Stadt näher kennen. Vom Schiffanleger kann man ganz bequem das Stadtzentrum zu Fuß erreichen. Die Geschichte der Hansestadt Nijmegen reicht bis ins Römische Reich zurück. 2005 feierte Nijmegen seine 2000-jährige Geschichte.

Die imposante Einheit der Waalkade und die Silhouette der Innenstadt beeindrucken. Besonders von der Waalbrücke und vom Schiff hat man einen tollen Blick auf die Stadt.

In der Stadt verschmelzen historische und moderne Architektur miteinander, wobei die Stadt auf einem Höhenrücken an den Ufern der Waal majestätisch thront. Seit Jahrhunderten übt dieser Ort eine besondere Anziehungskraft auf Menschen aus.

Einen Hauch von Mittelalter verspürt man in den kleinen verwinkelten Gassen. Auf dem Marktplatz befindet sich die Stadtwaage. Sie war eine öffentliche Einrichtung zum Wiegen von Kaufmannsgütern, denn seit dem Mittelalter waren Kaufleute in einigen Städten verpflichtet, das Gewicht ihrer Handelswaren, in der von den Stadtbehörden errichteten Waage, feststellen zu lassen. Dafür mussten sie das Waagengeld oder Wiegegeld bezahlen.

Die Stevenskerk Kirche ist die historische Hauptpfarrkirche der Stadt Nijmegen. Gegenüber der Kirche steht die 1546 die lateinische Schule, dem Vorläufer des Gymnasiums. Die Statuen der zwölf Apostel erinnern an die apostolischen Gründer, sowie der Text der zehn Gebote zwischen den Fenstern und die Statuen der vier Kirchenväter über dem Eingang erinnern an vergangene Zeiten.

Nach unserer Rückkehr legten wir in Richtung Rotterdam ab. Dazu erzähle ich mehr im zweiten Teil meiner Reisegeschichte.

Ich danke dem Reiseveranstalter Thurgau Travel , Primo PR und dem gesamten Team der MS Edelweiss für die Unterstützung und die tolle Reise mit den unendlich tollen Erlebnissen. Infos zu dieser Reise hier

Fotos Gabriele Wilms