Zu Beginn der Adventszeit hat mich meine Reise nach Bernkastel-Kues geführt. Im Advent lädt der Weihnachtsmarkt vom 23. November bis 23. Dezember 2018 in die schmalen Gassen der mittelalterlichen Stadt ein.
Bernkastel-Kues liegt direkt an der Mosel, wobei sich der Stadtteil Bernkastel mit seiner wunderschönen, historischen Altstadt auf der einen und Kues auf der anderen Moselseite befindet. Die Stadt ist von unzähligen Weinbergen umgeben und deshalb spielt auch das Thema Wein eine entscheidende Rolle. Genau aus diesem Grund stand es auch auf unserem Programm. Seit 2005 wurde Bernkastel-Kues Heilklimatischer Kurort und gehört zu den rund 50 Orten in Deutschland, deren Klima eine besonders gute Erholung ermöglicht.
Der mittelalterliche Markplatz von Bernkastel ist eine der Hauptattraktionen der Moselstadt. Die jahrhundertealten Fachwerkhäuser, das wunderschöne Renaissance-Rathaus aus dem Jahre 1608, der anmutige St.-Michaels-Brunnen von 1606, sowie das viel bewunderte und fotografierte Spitzhäuschen (1416) sind ein Spiegelbild lebendiger Poesie des Mittelalters. Die heutige Rathausfassade ist ein prächtiges Werk der deutschen Spätrenaissance. Am linken Eckpfeiler der Fassade im Erdgeschoss ist noch immer der Pranger zu sehen, an dem Übeltäter mit Ketten und Handschellen an die öffentliche Schandsäule gefesselt wurden.
Kurzer Einblick in die MEDIAN Kliniken
Wir hatten auf dem Kueser Plateau im Hotel Moselpark übernachtet. Das Plateau liegt oberhalb von Kues und den Weinbergen. Bernkastel-Kues ist schon seit langem für Kur und Reha eine der ersten Adressen. Hier befindet sich das größte Reha-Zentrum Deutschlands. In den vier renommierten Kliniken und Sanatorien für Herz-/Kreislauferkrankungen, Orthopädie, Neurologie, Psychosomatik finden unterschiedlichste Patienten Hilfe.
Nach einer kurzen Einführung über die MEDIAN Kliniken, führte uns Dr. Joachim Enders die Stoßwellentherapie vor. Dabei werden mit dem Gerät Stoßwellen erzeugt, diese sind hochenergetische Druckwellen die gezielt an der zu behandelnden Stelle des Körpers eingesetzt werden. Seit 1989 werden sie auch zur Behandlung von verzögert heilenden Knochenbrüchen und Sehnenansatzbeschwerden behandelt. Dr. Enders setzt diese in der Reha-Behandlung ein. Weitere Informationen unter www.media-kliniken.de
Danach gab es den ersten Glühwein in diesem Jahr am Besucherzentrum, ein Glühwein aus weißem Riesling vom Weingut Brunnenhof. Hier wird in jedem Jahr ein kleiner Weihnachtsmarkt für die Patienten aufgebaut, die es aus gesundheitlichen Gründen nicht in die Stadt schaffen.
Wanderung durch die Weinberge
Wunderschön ist eine Wanderung auf den idyllischen Weinbergs-Wegen durch die Weinberge vom Plateau runter nach Kues. Wir haben diese Wanderung mit dem Kultur- und Weinbotschafter Sebastian Quinn durchgeführt. Immer wieder hat er uns Interessantes rund um Bernkastel-Kues erzählt.
Von hier oben hat man eine tollen Blick auf Kues, Bernkastel und die Burg Landshut. Sie ist möglicherweise eine der ältesten Burgen im Moseltal.
Die Geschichte der Burg Landshut reicht bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. Zurück. Zu diesem Zeitpunkt befand sich exakt an der Stelle der Burg ein spätrömisches Kastell, das zur Sicherung des Nachschubs entlang der Mosel diente. Sie ist damit eine der ältesten Burganlagen Deutschlands.
Weingut Brunnenhof
Am Ende einer Wanderung empfiehlt sich eine Einkehr bei einem Winzer. Wir hatten das Weingut Brunnenhof besucht und an einer Weinprobe mit dem Winzer Bernd Herges teilgenommen. Er kam erst im Alter von 30 Jahren zur Weinherstellung, ist zwar auf dem Weingut groß geworden, hat dann aber erst einmal Vermessungsingenieur studiert. Mit 30 hat er eine Weinlehre gemacht und das Weingut übernommen.
Dazu wurden uns ein Winzersnack mit leckeren Flammkuchen gereicht. Die Weine sind ausgezeichnet und sehr begehrt, kaufen konnten wir leider keinen, da er ausverkauft war. Anders wie die meisten Weingüter an der Mosel stellen sie nur 60% Riesling her. Sie haben sich auf Burgunder, wie Grauburgunder, Spätburgunder, Weißburgunder und Chardonnay spezialisiert.
Das Weingut bewirtschaftet vier Hektar Rebfläche. Weitere Informationen unter www.brunnenhof-herges.de
41. Weihnachtsmarkt in Bernkastel
Dieser Landstrich wird auch Tal der Mosel genannt und ist seit eh und je wegen seinem milden, fast mediterranen Temperaturen beliebt. Wie eine Perlenkette reihen sich die hübschen Fachwerk-Dörfer, berühmte Weinlagen und wuchtige Burgen entlang der Mosel. Mittendrin liegt das Städtchen Bernkastel-Kues. Die mittelalterliche Baukunst mit Ihren schönen Fachwerkhäusern zeigt sich hier von ihrer schönsten Seite.
Der Weihnachtsmarkt schlängelt sich durch die engen Gassen und Plätze der historischen Altstadt von Bernkastel. Er wird dabei von den beleuchteten Fachwerkhäusern wunderschön umrahmt und in Szene gesetzt.
Vom 23. November bis zum 23. Dezember 2018 ist der Weihnachtsmarkt Montag – Donnerstag von 11.00 bis 19.00 Uhr, Freitag & Samstag 11.00 bis 21.00 Uhr und am Sonntag von 11.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Er hält neben vielen weihnachtlichen Köstlichkeiten, Winzerglühwein und Handwerkskunst für Sie bereit.
Am Bärenbrunnen dreht sich eine überdimensionale riesengroße Weihnachtspyramide. Ich war einfach total begeistert.
Der große Adventskalender
Ab dem 01. bis zum 24. Dezember wird täglich ein Türchen am größten Adventskalender der Region geöffnet. Das Öffnen wird mit einer weihnachtlichen Darbietung aus dem Erker der Apotheke auf dem historischen Marktplatz in Bernkastel begleitet. Täglich um 17.30 Uhr und am 24.12.18 um 11.00 Uhr findet dieses Öffnen unter großem Interesse der Besucher statt.
Am Samstag, 22. Dezember 2018 verwandelt sich der Himmel über Bernkastel-Kues in ein Meisterwerk. Um 18 Uhr startet das große Feuerwerk, welches besonders gut auf der Bernkasteler Seite, ab der Brücke, moselabwärts zu sehen sein wird.
41 Jahre Fackelschwimmen in der Mosel
Eine tolle Tradition das Fackelschwimmen in der Mosel von Kues nach Bernkastel. Bereits seit 41 Jahren wird dieses Highlight gepflegt. Dabei begleiten die Fackelschwimmer den Nikolaus, der auf einer Barke von Kues nach Bernkastel fährt. Die Fackelschwimmer haben richtig Spaß dabei. Angefeuert werden sie von den vielen Gästen, die das Ufer und die Brücke säumen.
Es ist schon eine Leistung in dem kalten Wasser die lange Strecke zu schwimmen. In diesem Jahr hatte die Mosel kaum Strömung, was es den Schwimmern sehr erschwerte. Sonst konnten sie sich von der Strömung einfach treiben lassen. Unter großen Jubel hatten alle das Ufer von Bernkastel erreicht und das tolle war, die Fackeln hatten noch gebrannt.
Spielzeug-, Puppen- und Ikonenmuseum mit Krippenausstellung im Kloster Machern
Zur Weihnachtszeit gehört eine Weihnachtskrippe einfach dazu. Besonders schön ist eine Krippenausstellung, die verschiedene Krippen aus unterschiedlichen Materialien darstellt.
Gleich nach der Zeltinger Brücke im Stadtteil Wehlen steht das „Kloster Machern“. Es wurde im Jahr 1238 in den Ordensverband der Zisterzienser aufgenommen, hier fanden die adeligen Damen der Großregion eine Wirkungsstätte im Kloster.
Der Grundstein für die heutige Kapelle und den Barocksaal wurde am 19. März 1688 von der Äbtissin Maria Ursula von Metternich gelegt. Der heutige Barocksaal ist Premium Spielstätte des Mosel-Musikfestivals und wird für wunderschöne Konzerte und Feierlichkeiten aller Art genutzt.
Wo früher die Zisterzienser-Schülerinnen ihr Spital hatten, präsentieren sich heute historische Spielzeuge, Puppen und Ikonen, Sonderausstellungen, wie zum Beispiel die Krippenausstellung zur Weihnachtszeit.
Im Ikonenmuseum Kloster Machern ist eine bedeutende Sammlung über 200 historischer Ikonen und Sakralgegenstände zu besichtigen. Die Ikonen stammen aus orthodoxen Kirchen aus Russland, den Balkanländern, Griechenland und Äthiopien.
Im Historischen Spielzeug- und Puppenmuseum eröffnet sich dem Besucher eine fantasievolle spielerische Welt der Puppen und Spielzeuge, Charakterpuppen und Einzelpuppen. Einmalig in ihrer Art in Deutschland ist „Mein Liebling“, eine wertvolle Puppe, produziert im Jahre 1909 von Kämmer & Reinhardt. Auch das beliebte Blechspielzeug ist im Museum des Klosters Machern zu bewundern.
Im Reich ihrer Puppen ist Alexa Fischer richtig aufgeblüht.
Alexa Fischer vom Spielzeugmuseum hatte uns mit viel Herzblut durch die liebevoll hergerichtete Ausstellung geführt. Sie zeigte uns ihre wichtigsten Schätzchen des Museums, von der kleinsten Porzellan-Puppe und der teuersten Puppe im Wert eines Kleinwagens. Sie führte uns die Kleine aus dem Jahre 1910 vor, die heute noch laufen kann. Wenn Sie nach Bernkastel-Kues kommen, sollten Sie einen Abstecher zum Kloster Machern und das Puppenmuseum besuchen.
Weiteres Infos: www.klostermachern.de
Tel. 06532/951640
Eintritt kostet 3,50 Euro pro Person
Kinder (von 10-18 Jahren) 1,50 Euro pro Person
Kinder (unter 10 Jahren), Schüler / Behinderte kostenfrei
Öffnungszeiten
In der Vorsaison ist das Museum montags geschlossen.
Von Silvester bis Ostern ist Dienstag – Freitag von 10.00 – 17 Uhr,
Samstag und Sonntag von 10.00 – 18.00 Uhr
Ab Ostern bis Oktober ist am Freitag von 11.00 – 17.00 Uhr, Samstag – Donnerstag von 10.00 – 18.00 Uhr
Im November und Dezember ist Montag – Freitag von 10.00 – 17.00 Uhr,
Samstag und Sonntag 10.00 – 18.00 Uhr geöffnet.
Historische Bonbonmacherei Bonbon Willi
Ein absolutes Original in Bernkastel-Kues ist Bonbon Willi, der in seinem kleinen Laden Bonbons in den verschiedensten Geschmacksrichtungen herstellt. Er ist einer der Letzten die mit Prägewalzen arbeitet. Dafür hat er rund 200 Paare dieser Walzen in seiner Sammlung. Zu seinen Lieblingssorten gehören Lakritz Bonbon und genau das sind auch die, die ich am liebsten mag und die ich gekauft hatte. Etwas Besonderes sind die Bonbons ohne Zucker, die aber fast genauso wie die Originalen Bonbons schmecken.
Der Zuckerbäckermeister Willi Maas produziert die beliebten Süßigkeiten – Bonbons und Lutscher – wie vor 100 Jahren. In dem kleinen, gemütlichen Laden fühlt man sich in die Kindheit versetzt, als man die Bonbons noch aus Gläsern einzeln kaufen konnte oder man einen Bonbon geschenkt bekam.
So werden die Bonbons hergestellt:
Aus Wasser und Tee wird zuerst ein Sud gekocht, dieser wird unter zusetzen von Zucker und Glucose auf über 150 Grad erhitzt. Die Masse wird zum Abkühlen auf die Marmorplatte gegossen. Durch die Zugabe von natürlichen Geschmacksstoffen werden die verschiedensten Bonbons kreiert.
Sobald die Masse die richtige Temperatur erreicht hat, wird diese durch die historischen „Bonbonprägewalzen“ der Handkurbelmaschine gepresst und zu köstlich schmeckenden Bonbons geformt.
Der Bonbonladen ist von Dienstag bis Samstag von 11.00 – 17.30 Uhr, sowie an den Adventssonntagen von 12.30 – 17.30 Uhr geöffnet. Die historische Bonbonmacherei befindet sich in der Burgstraße 8, 54470 Bernkastel-Kues. Weitere Informationen unter www.bonbon-willi.de.
Ich danke Gabriele Frijio von der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, www.gastlandschaften.de und der Wein- & Ferienregion Bernkastel-Kues GmbH, www.bernkastel.de für die Unterstützung.
Bilder: Gabriele Wilms
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