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Heute nehme ich euch mit auf die Seine zu einer Kreuzfahrt mit der SEINE COMTESSE von nicko Cruises, von Paris in die Normandie und zurück.
Unsere Anreise hatten wir über nicko Cruises gebucht. 9.30 Uhr startete unser Flugzeug mit Air France vom Flughafen Berlin-Brandenburg. Da dies für eine Anreise am Morgen zu zeitig war, hatten wir uns ein Zimmer im neuen Hotel Premier Inn Berlin Airport gebucht. Ein sehr schönes Hotel, für eine Zwischenübernachtung sehr zu empfehlen.
Am Paris Charles de Gaulle Airport angekommen, wartete schon ein Privatshuttle von nicko Cruises auf uns und brachte uns zum Schiffanleger. Es war eine Woche vor der Olympiade und deshalb war die Autobahn extrem voll und wir hatten sehr lange gebraucht. Es war trotzdem für uns total entspannt, da die Einschiffung erst am Nachmittag 16.00 Uhr los ging. Gegen 12.30 Uhr erreichten wir die SEINE COMTESSE an der Anlegestelle Quai du Président Paul Doumer. Wir konnten unser Gepäck bereits aufs Schiff bringen, um uns die Gegend etwas anzuschauen, etwas zu essen und zu trinken. Unser netter Taxifahrer hatte uns suchend gesehen und uns kurzerhand wieder eingeladen und zu einem Restaurant gefahren, echt nett.
Einschiffung und Bezug unserer Kabine
Wir checkten an der Rezeption der SEINE COMTESSE, nur mit dem Personalausweis, ganz unkompliziert ein. Unsere schöne Deluxe-Oberdeck-Kabine hat uns sofort begeistert.
Die ca. 14 m² große Kabine war komfortabel und zweckmäßig ausgestattet. In dem großen Doppelbett hatten wir ausgezeichnet geschlafen. Der große Kleiderschrank war mit ausreichend Kleiderbügeln ausgestattet.
Sie verfügte über ein großes, absenkbare, Panoramafenster, was wir als absolut praktisch empfanden. So wurden wir nachts von dem sanften Fahrtwind gestreichelt und es war immer frische Luft in der Kabine.
Nach dem Auspacken erkundeten wir das Schiff und gingen in die Lounge, wo wir mit einem kleinen Snack, einer typischen französischen Zwiebelsuppe, empfangen wurden.
Auf dem Sonnendeck genossen wir unseren ersten Begrüßungstrunk, nun konnte unsere Kreuzfahrt beginnen. Meine Schwester Kerstin und ich freuten uns auf spannende Tage auf der Seine, tolle Ausflüge und besonders nette Gäste, die uns begleiten würden. Wir hatten das Getränkepaket Silber für diese Reise gebucht, was wir wirklich empfehlen können.
Vom Sonnendeck konnten wir den Eifelturm in der Ferne sehen. Für Kerstin war es der erste Besuch in Paris und deshalb war es besonders schade, dass Paris wegen Olympia total abgesperrt war und sie deshalb nichts von Paris sehen konnte.
Ausfahrt aus Paris und Fahrt in Richtung Rouen
19.45 Uhr hieß es Leine los und die SEINE COMTESSE leget ab. Eigentlich wären wir erst einmal in Richtung Eifelturm gefahren, die Sperre im Fluss sollte dafür entfernt werden. Trotz langen Warten passierte nichts. Also entschied sich der Kapitän gleich zu drehen und Kurs auf Rouen zu nehmen, sehr schade, aber nicht zu ändern.
Somit sahen wir den Eifelturm nur aus weiter Ferne. Wir fuhren vorbei am olympischen Dorf, die Balkons der Häuser waren mit den jeweiligen Landesfahnen geschmückt.
Im Restaurant wurde uns unser erstes Abendessen an Bord serviert und der Küchenchef und sein Küchenteam hatten uns von Beginn an kulinarisch überrascht, ich hatte nicht eine Mahlzeit, die nicht geschmeckt hatte.
Ankunft in Rouen, erste Station unserer Reise
Am Mittag des zweiten Tages erreichten wir nach 231 km Rouen und legten direkt an der Stadt an, so dass wir ganz bequem zu Fuß die Stadt erkunden konnten. Auf dieser Fahrt auf der Seine, die wir zum größten Teil nachts fuhren, passierten wir 6 Schleusen.
Wir sind in der Normandie, der Hauptstadt der Region Rouen angekommen und wir nahmen an einem geführten Stadtrundgang teil. Die Altstadt mit ihrer kopfsteingepflasterten Fußgängerzone beeindruckt mit ihren wunderschönen, mittelalterlichen Fachwerkhäusern. Die Stadt an der Seine hat unter römischer Herrschaft und im Mittelalter eine bedeutende Rolle gespielt. Victor Hugo hat Rouen auch als Stadt der hundert Kirchtürme bezeichnet.
Besonders beeindruckend und überall sichtbar ist die romanische Kathedrale des 11. Jahrhunderts, der Notre-Dame de l’Assomption de Rouen. So wurde um 1180 im Westen als Ersatz eines älteren Bauwerkes begonnen und 1235/1237 war der Bau mit dem Chor im Osten vollendet. Ab 1280 wurden die Querhausfassaden erneuert und die Westfassade entstand ab 1370 und wurde um 1450 fertiggestellt.
In der Kathedrale ist der Steinsarg mit dem Herzen von Richard Löwenherz zu sehen.
Claude Monet hatte das Bauwerk zu dem berühmten gleichnamigen Bilderzyklus inspiriert. ‚Kathedrale von Rouen‘ 1893, Malerei auf Leinwand. Oscar-Claude Monet wurde am 14. 11 1840 in der Rue Laffitte 45 in Paris geboren.
Letzte Woche hatte ich das Panometer von Leipzig besucht, wo zurzeit ein 360° Panorama „Die Kathedrale von Monet“ von Yadegar Asisi gezeigt wird.
Wir besuchten das Pest-Beinhaus L’aître Saint-Maclou , was 1348 angelegt wurde. Es ist von einer, mit Schnitzereien von Totentanzszenen verzierten, Holzgalerien umschlossen, die um 1530 entstanden ist. Heute beherbergen die Gebäude Kunstateliers.
In der Rue du Gros Horloge befindet sich der große Uhrenturm, frz. Le Gros Horloge . Die große astronomische Uhr aus dem 14. Jahrhundert ist eine beliebte Sehenswürdigkeit der Innenstadt. Das älteste Uhrwerk Frankreichs ist in dem gesonderten Turm installiert.
In Rouen begegnet man auch französische Nationalheldin Jeanne d’Arc , die Jungfrau von Orléans. Der Turm Jeanne d’Arc ist der letzte Rest der um 1200 erbauten Burg. Hier wurde Jeanne d’Arc 1431 von den Richtern verhört und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
Willkommensempfang in der Lounge
Am Abend fand der Willkommensempfang mit Kapitän Arnaud Kieffer, Hotelmanager Stefan Onofrei und Kreuzfahrtleiter Wolfgang Koch statt. Der sympathische Kapitän begrüßte uns und wünschte uns allen mit einem Gläschen Sekt eine schöne Reise.
Dabei wurden uns der Küchenchef und die Abteilungsleiter vorgestellt. Leinen los und wir fuhren in Richtung Le Havre.
Ankunft in Le Havre
Am Morgen erreichten wir nach 98 km unseren Liegeplatz in Le Havre. Die Hafen- und Industriestadt liegt an der Nordseite der 9 km breiten Seinemündung. Hier fließt die Seine in den Ärmelkanal. Der Hafen ist heute der wichtigste Außenhandels- und Containerhafen Frankreichs. Man erreicht von hier mit der Englandfähre Portsmouth in 5 h, mit dem Katamaran in dreieinviertel Stunden. Am Transatlantikterminal legen regelmäßig Kreuzfahrtschiffe an.
Le Havre war 1945 fast vollständig zerstört. Unter der Regie des Architekten und „Poeten des Beton“ August Perret wurde die Stadt neu aufgebaut. Der mit 150 ha großzügige Innenstadtgrundriss vermittelt das Gefühl von Weite und Schwerelosigkeit, passend zum Meer. Das Ensemble mit 12 000 Wohnungen, Geschäften, Verwaltungs-, Kultur- und religiösen Einrichtungen gehört zum Unesco Welterbe.
Besonders sehenswert ist die Kirche St. Joseph. August Perret erbaute diese logischerweise auch mit 50 000 t Beton. Der 109 m hohe achteckige Turm, der wie ein Leuchtturm sichtbar ist, erinnert an die maritime Bedeutung der Stadt.
6500 bunte Glasfenster von Marguerite Huré tauchen den Innenraum ja nach Sonnenstand in ein anderes Licht. Die quadratische Basis der Kirche hat eine Seitenlänge von 40,6 m in Form eines griechischen Kreuzes. Sie weist 4 Gruppen von 4 Pfeilern auf, die den Kirchturm tragen.
Die gigantische Schrägseilbrücke Pont de Normandie verbindet Le Havre mit Honfleur und deshalb fuhren wir auch bei unserem Ausflug mit dem Bus darüber. Sie hat mit ihren 850 Metern Länge die größte Spannweite in Europa.
Ausflug in das nette Städtchen Honfleur
Unsere nette Busfahrerin brachte uns von Le Havre nach Honfleur auf der gegenüberliegenden Seinemündung. Honfleur ist im wahrsten Sinne des Wortes ein malerisches Städtchen, denn hier stellte Claude Monet, Eugéne Boudin und viele andere ihre Staffeleien auf. Ich war schon bei meinem ersten Besuch total begeistert.
Die Hafenstadt an der Seine hat einen ganz besonderen Charme. Rund um das Hafenbecken Vieux Bassin aus dem Jahre 1681 herrscht ein echtes nautisches Ambiente.
In den schmalen, unterschiedlich großen oder eher kleinen, bunten und schieferverkleideten Häusern, sind reichlich Galerien, Restaurants und Cafés eingerichtet.
Am Kai fanden wir eine bunte Mischung an Fischerbooten, Yachten und Segeloldtimern.
Schön bummeln konnten wir in dem romantischen Viertel Sainte-Catherine mit ihren Fachwerkhäusern.
Besonders sehenswert ist die gleichnamige außergewöhnliche Holzkirche Sainte-Catherine aus dem 15. Jahrhundert. Sie besteht aus zwei parallelen Schiffen. Sie wurde als Provisorium errichtet und berührt durch ihre Schlichtheit.
Das Außergewöhnliche ist der mit Kastanienholzschindeln verkleidetet Glockenturm, der frei auf der anderen Seite steht.
Es machte einfach Spaß durch dieses kleine schöne Örtchen zu schlendern, einen Wein am Hafen zu trinken und dem bunten Treiben zuzuschauen.
Zum Mittagessen zurück an Bord
Wieder zurück an Bord im Hafen von Le Havre hieß es, sich erst einmal beim Mittagessen für den nächsten Ausflug zu stärken. Es gab zwei Varianten das Mittagessen einzunehmen. Zum einen das Light Lunch in der Lounge oder ein Menü im Restaurant. Wir hatten uns immer für die zweite Möglichkeit entschieden. Dafür mussten wir am Morgen unser Menü, genau wie für den Abend auswählen.
Gigantische Felsformationen von Étretat
Am Nachmittag fuhren wir mit dem Bus nach Étretat. Étretat hat sich aus einem stillen Fischerdorf zu einem lebendigen Badeort entwickelt. Der Kritiker und Romancier Alphonse Karr (1808-1890) notierte „Wenn ich einem Freund zum ersten Mal das Meer zeigen sollte, würde ich Étretat wählen.“
Nach einem Spaziergang vom Parkplatz durch das kleine Städtchen erreichen wir den Strand von Étretat. Ein beliebtes Fotomotiv. Étretat liegt an der Alabasterküste, die ihren Namen den 140 km langen, kalkhaltigen Klippen verdankt. Die Klippen hier in Étretat, mit ihrer wilden und herben Schönheit, sind am malerischsten und begeistern tausende von Gästen
Hier beeindruckte uns die gigantischen Naturkulisse, den weißen Kalksteinfelsen links und rechts, die den Kiesstrand einrahmen und ins Meer ragen,.
Beide Felsen können erklommen werden, dafür hatte uns aber die Zeit gefehlt. Bei meinem ersten Besuch war ich auf dem rechten Felsen mit der Kapelle gewandert und es bot sich ein fantastischer Rundumblick.
Wieder zurück an Bord hieß es wieder Leinen los, wir fahren weiter nach Caudebec en-Caux. Doch darüber werde ich im zweiten Teil meiner Kreuzfahrtgeschichte erzählen.
Ich danke dem gesamten Team von nicko Cruises nicko Cruises , besonders Sandra Huck und der gesamten Crew der SEINE COMTESSE, besonders Kapitän Arnaud Kieffer für die Unterstützung.
Fotos Gabriele Wilms