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Bei meinem Besuch im wunderschönen Wellnesshotel DAS KRANZBACH war das Thema „Brot & Wein“, mal hinter die kulinarischen Kulissen geschaut.
DAS KRANZBACH ist ein stilvoll renoviertes, kleines „Englisches Schloss“, das von der adeligen Mary Isabel Portman aus London vor 100 Jahren erbaut wurde. Die Erbauerin von Schloss Kranzbach „The Honourable“ Mary Portman war eine eigenwillige und für damalige Verhältnisse sehr unabhängig agierende Frau, als sie 1913 mit 36 Jahren den Kaufvertrag über die „Kranzbachwiese bei Garmisch“ unterzeichnete.
Ich war bequem, in nur knapp 2 h mit meinem Cabrio angereist, denn DAS KRANZBACH befindet sich nur 15 km von Garmisch-Partenkirchen auf einem Hochplateau. Es ist umgeben von den hohen, mächtigen Berggipfel der Karwendel Alpenwelt, am Fuße der Zugspitze mit unverbauten Ausblicken in die Landschaft. Die wunderschöne Naturlandschaft und die ungestörte Ruhelage mit sauberer Luft und kristallklaren Bergquellwasser sind die eigentlichen Attraktionen des Hotels. Die Umgebung mit Wiesen und Wäldern ist Kraftort und Ruhepol, Energiezentrum und Relax-Oase zugleich.
Ich bezog mein gemütliches, liebevoll renoviertes Zimmer im angebaute Gartenflügel. Der Boden aus Eichendielen und die hellen, modernen Möbel sind in Eiche Natur gehalten, dabei ist der Fernseher elegant im Schrank versteckt.
In dem riesigen Bett, 2×2 Meter, hatte ich traumhaft gut geschlafen, denn gerade guter Schlaf ist im Urlaub besonders wichtig.
Mein absolutes Highlight waren die Sessel in meinem Zimmer. Man setzt sich rein und sie klappen nach hinten in Liegesessel um. Dann lag ich super bequem darin und wollte fast nicht wieder aufstehen. Perfekt zum Lesen, Relaxen oder Schlummern. Mein absoluter Lieblingsplatz. Ich machte mir nach dem Ankommen erst einmal einen Kaffee aus den recycelbaren Kaffeekapseln, aber auch eine kleine Auswahl an Teesorten war vorhanden.
Raumhohe Panorama-Fenster, nach Süden, zum großen Balkon geben einen freien Blick in die Natur und die gigantische Bergwelt frei. Ein ganz besonderes Erlebnis war es, morgens aufzuwachen und die Berge im ersten Sonnenlicht zu sehen, ich mag dies besonders gern.
Mein großzügiges Badezimmer bot mir eine Glasfront ist Zimmer. Es war mit einer Badewanne, dazu hauseigenes Rosenbadesalz und einer großen Dusche mit einer Sitzbank, was ich sehr angenehm empfand, ausgestattet. Ich hatte ausreichend Ablagefläche am Waschbecken, was auch nicht in jedem Hotel der Fall ist. Das separate WC war sehr angenehm.
Hoteldirektor und Gastgeber Ralf Enseleit
Herr Enseleit ist seit 2020 Hoteldirektor, es war für Ihn eine Herausforderung, die er liebend gern angenommen hatte. Er hat immer ein offenes Ohr für die Gäste. Die einzigartige Lage, ohne Nachbarn, nur Natur ist das was die meisten Gäste auch suchen und hier finden.
Das Haus beschäftigt 220 Mitarbeiter. Laut Aussage einer Mitarbeiterin, „geht es ihnen hier gut, der Herr Enseleit hört und sieht uns“. 18 Auszubildende werden ausgebildet, denn DAS KRANZBACH wurde als Ausbildungsbetrieb zertifiziert. Zwei der Auszubildenden sind als Staatsmeisterinnen des Bundeslandes Bayern ausgezeichnet wurden. Die Eine hat den Abschluss auf Februar vorgezogen, die Zweite, Caroline hat die Ausbildung sogar mit Kind geschafft. Ganz stolz sagt Herr Enseleit, dass Beide auch im Haus bleiben.
Die Philosophie des Kranzbach ist, es wird sehr viel angeboten, der Gast kann, aber er muss nicht. Er kann genauso gut den ganzen Tag am Pool liegen, lesen, durch den Wald spazieren oder meditieren. Das Geheimnis des Kranzbach ist, es gibt den Raum, um in seine eigene Ruhe zu kommen und Dinge auszuprobieren. DAS KRANZBACH Quellwasser gibt es zu jeder Zeit gratis und sogar für den Heimweg eine Flasche zum Mitnehmen.
Der einzigartige Heil- und Küchen-Kräutergarten mit Susanne Erhart
Neben Brot, Kuchen und Wein ging es bei meinem Aufenthalt auch um Kräuter. DAS KRANZBACH hat einen wunderschön angelegten, einfach einzigartigen Kräutergarten, dessen Kräuter auch von dem Küchenteam geerntet werden, das die Gerichte mit frischen Kräutern verfeinert. Aber auch im Wellnessbereich werden sie für Behandlungen und Saunaaufgüsse verwendet.
Ich lernte Susanne Erhart kennen. Sie ist die „Kräuterfee“ mit einem grünen Daumen und kümmert sich liebevoll um diesen besonderen Garten auf dem Dach der Tiefgarage. Auf Grund der Höhenlage in dem ruhigen, geschützten Bergtal, auf 1.030 m Seehöhe, haben die Pflanzen eine verkürzte Wachstumsperiode. Die rund 130 Kräuter und Heilpflanzen, in diesem Jahr waren es sogar 150, wurden nach den astrologischen Konstellationen und bestimmten Mondphasen von Maria Thun angepflanzt. Die Höhenlage und die extremen Standortbedinungen sind eine besondere Herausforderung, es ist eigentlich ein Versuchsgarten, der ständig in Entwicklung bleibt.
Susanne Erhart lebt in Tirol und betreibt dort seit 2013 ihr eigenes Schaugartenfeld. Sie ist zweimal in der Woche, von Mai bis Oktober, im Kranzbach tätig. Sie hat ihre Leidenschaft zu Pflanzen zum Beruf gemacht. Nach dem Studium der Gesundheitsförderung, machte sie unzählige Ausbildungen im Bereich der Heilkräuter und Heilpflanzen, sowie Fortbildungen in Mischkultur, Anbaumethoden und Fermentation von Lebensmittel. Dabei bereitet ihr die Verarbeitung der Heilpflanzen und die Herstellung von Naturkosmetik besonders viel Freude.
Die Kräuter-Expertin hat in Handarbeit und mit großem Wissen über Beet-Anordnung, 120 cm breite Beete, Anbaumethoden, Pflanzenanzucht, Saatgutgewinnung und Verarbeitung der Pflanzen einen ganz besonderen Kräutergarten im Kranzbach geschaffen.
Das Küchenteam erntet die Kräuter fachgerecht jeweils bis zur Mittagszeit, da sie zu dieser Zeit die höchste Inhaltsstoffkonzentration haben. Die geernteten Blüten und Kräuter werden zum Trocknen in einem Teil des Restaurants ausgelegt. Daraus fertigen sie Erzeugnisse wie Tee, Kräutermischungen und Kräutersalze, die man an der Rezeption erwerben kann.
Das neueste Projekt von Susanne ist es, den anfallenden Kaffeesatz zu sammeln und darauf Pilze zu züchten. Dies sind die Lungenseitlinge und die Austern-Seitlinge, da diese Pilze den Kaffeesatz als Nahrung tolerieren.
Über 200 Rosenstöcke, die auch mit Kaffeesatz gedüngt werden, sowie ein Band aus Sonnenblumen bilden den Rahmen des Kräutergartens.
Bei unserem Rundgang durch den Garten erklärte uns Susanne die einzelnen Pflanzen und jeder entschied selbst, welches Kraut für seine 21-Kräuter-Tinktur das Richtige ist. In Apothekerfläschchen hatten wir von 21 Pflanzen ein Blättchen hineingegeben und es wurde mit Alkohol aufgegossen. Noch dazu kamen 2 Tropfen Morgentau, den Susanne extra mit einer Pipette für uns gesammelt hatte, dazu. Morgentau bringt Energie. 21 ist die Zahl des Vollkommenen, des Ganzen.
Diese Tinktur blieb 3 Wochen in den Fläschchen im Dunkeln, danach wurde es abgeseiht und in ein Sprühfläschchen umgefüllt. Diese Tinktur wirkt erfrischend, als Energiespray, wenn man sie sich ins Gesicht sprüht. Beste Erntezeit der Pflanzen ist in der Mittagszeit und bei Sonne.
Das erste Kraut war der Waldmeister, eine perfekte Durchschlafhilfe. Nach der Blüte wird er geerntet und getrocknet. In ein Säckchen gefüllt wird es ans Kopfkissen gelegt, so hilft es. Er ist aber auch stimmungsaufhellend und erheitert das Gemüt. Er setzt sich gegen Dunkelheit durch, daher passt er perfekt in die Tinktur, wenn man sich angesprochen fühlt. Das zweite Kraut ist Thymian, energetisch steht er für Mut, Stärke und Kraft. Er ist ein Funkengeber, wirkt antibiotisch, ist ein Männerkraut.
Lieblingskraut des Chefkochs ist der Liebstöckel. Es ist ein aphrodisierendes Kraut, Nierenkraut zum Durchspülen. Energetisch soll es schlechte Schwingungen vertreiben. Darf im Sommer nicht zu intensiv eingenommen werden, da es empfindlich gegen Sonnenlicht macht.
Leider kann ich nicht alle Kräuter aufzählen, diese werde ich in einem anderen Artikel vorstellen.
Zum Abschluss unserer Kräutergartenführung hatte uns der Chef vom Bistro einen Minze-Rosen-Cocktail serviert.
Abendmenü – Genuss pur
Das erste, absolute kulinarische Highlight war das besonders leckere Abendmenü. Das Abendmenü wird im DAS KRANZBACH auf handliche Karten zum Mitnehmen gedruckt. Auf jeder Karte ist eine Pflanze auf die Rückseite.
Küchenchef Michael Eigl und der Hoteldirektor Ralf Enseleit begrüßten uns zum Abendessen.
Von Hausgebeizten Lachs, Rinderboullion als Vorspeisen und heimischen Hirschrücken oder Steinbutt Filet als Hauptspeise und zu guter Letzt Crème Brûlée oder Käse vom Buffet als Nachtisch genossen wir die Köstlichkeiten, die das Küchenteam gezaubert hatte.
Süße Grüße aus der Kranzbach-Konditorei mit Susann Merbold
Die Konditormeisterin Susann Merbold ist 54 und kommt aus Greiz in Sachsen. Sie führte uns in die süßen Köstlichkeiten des Kranzbach ein. Sie ist seit 3 Jahren in der Kranzbach Konditorei tätig und beginnt morgens 3.30 Uhr mit dem Backen. Sie hatte 15 Jahre in Greiz ein Café mit Bäckerei und Konditorei, dann war sie 10 Jahre auf Fuerteventura, wo sie auch Café mit Konditorei führte.
Wegen Corona ist sie zurück nach Deutschland und hatte im DAS KRANZBACH angefangen. Die Liebe zum Backen hat sie von der Oma, Omas haben immer gebacken und da hatte sie immer mitgemacht. Dadurch stand der Beruf für sie fest und sie kann sich nicht vorstellen, etwas Anderes als Backen zu machen, Backen ist ihre Leidenschaft.
Sie zaubert jeden Nachmittag ein liebevoll hergerichtetes umfangreiches Kuchenbuffet. Die Kuchen haben eine tolle kleine Größe, so dass man verschiedene probieren kann. Insgesamt 30 verschiedene Kuchen und Pralinen stellt Susann her, dabei auch vegan, ohne Zucker und vieles mehr. Sie stellt jeden Tag einen veganen und Laktosefreien Kuchen her, was Anfangs durchaus eine Herausforderung war.
Sie führte uns gemeinsam mit ihrer Tochter Evelin, die ihr mal zur Hand ging, vor, wie eine Apfelrose hergestellt wird. Susann verbraucht pro Tag 30 – 40 Eier für ihre Kuchen und probiert immer wieder etwas Neues. Die 23-jährige Tochter ist Dolmetscherin, sie ist nicht in die Fußstapfen der Mutter getreten, weil sie das zeitige Aufstehen stört.
Gemeinsam mit Susann Merbold testeten wir unsere Fähigkeiten und stellten eine Marzipanrose her. Naja, dies gelang den Einen mehr und den Anderen von uns weniger gut. Beginnend mit dem Blütenstempel, werden die Blütenblätter darum drapiert, bis eine Rosenblüte entstand.
Sie stellt aber auch die Pralinen und Schokolade her, die zum Beispiel abends als Betthupferl angeboten werden, da kann man einfach nicht vorbei gehen.
Brotvielfalt von Sebastian Pilgram am Frühstücksbuffet
Bäcker Sebastian Pilgram trägt das Erbe des Herrn Holzer, der das Konzept der eigenen Bäckerei und Konditorei im DAS KRANZBACH entwickelt hatte, fort. Er backt allein, es will ja keiner 2.00 Uhr aufstehen, wie er sagt.
Jeden Morgen 3.00 Uhr beginnt er mit dem Backen und stellt bis zu 50 – 60 verschiedenste Sorten Brot, Brötchen und Kleingebäck her. Diese werden frisch gebacken zum Frühstück angeboten. Der Duft von frisch gebackenem, leckerem Brot und Brötchen verführt jeden Gast schon beim Frühstück für einen guten Start in den erlebnisreichen Urlaubstag.
Sebastian Pilgram präsentierte uns das komplette Sortiment, stellte frische Teigwaren mit hausgemachtem Pesto zum Kosten, die wir probierten, her.
Passend dazu reichte uns der Südtiroler Diplom Sommelier Marko Haas zu jeder Backware den richtigen Wein. Die neue Weinkarte ist von Herrn Enseleit entwickelt worden. Dienstag und Samstag wird Wein-Tasting gemacht, wo man verschiedene Weine gemeinsam mit dem Sommelier Marko probieren kann, damit die Wahl des richtigen Weines zum Essen leichter fällt. Dabei erklärte er, welcher Wein am besten zu dem Abendmenü passt und warum das so ist.
Küchenchef Michael Eigl und Souschef Lucas Bosch – Küchenphilosophie
Regionalität und Handgemachtes bestimmen die Produkte der frischen, leichten Küche, die vom Küchenteam verarbeitet werden. Es werden auch die ganzen Nudeln und Suppeneinlagen selbst hergestellt. Sie benutzen die frischen Kräuter, aber auch im Winter Getrocknete. Es gibt wohl nur wenige Momente, bei denen Körper und Seele so leicht in Einklang zu bringen sind, wie bei einem herrlichen Essen und deshalb wird im Kranzbach darauf besonders großen Wert gelegt.
Küchenchef Michael Eigl und sein Team kreieren Menüs, wahre Köstlichkeiten, von ausgezeichneter Qualität mit Erzeugnissen der Region, die raffiniert mit den Kräutern aus dem Hauseigenem Kräutergarten vollendet werden. Das umfangreiche Weinangebot rundet den Genuss ab.
Ein weiterer Höhepunkt war das umfangreiche Frühstücksbuffet, für das man sich einfach Zeit nehmen muss. Allein die Auswahl des richtigen Brötchens dauert bei der großen Vielfalt seine Zeit. Eine besonders große Auswahl an leckeren Käse, von Bergkäse, Heumilchkäse und vieles mehr wird angeboten. Aber auch ein reiches Angebot an vegetarischen und veganen Produkten ist vorhanden. Da bleiben keine Wünsche offen.
Die riesengroße Saft-Bar ist einfach ein Muss für den gelungenen Start in den Tag. Hier kann man sich die verschiedensten Säfte selbst pressen. Ich liebe besonders frisch gepressten Orangensaft, den ich natürlich ausreichend genossen hatte. Perfekt ist es, das leckere Frühstück auf der Terrasse mit Blick auf die Bergwelt und die Zugspitze einzunehmen, ich hatte es genossen.
Wellness und mehr im Badehaus
Auszeit in dem Badehaus gehört im DAS KRANZBACH einfach dazu, egal ob ein Bad in einem der 5 Pools, die innen und außen zum Planschen und genießen einladen oder dem Saunabesuch.
Ich genoss es besonders vor dem Frühstück eine Runde im Außenpool zu schwimmen und dabei den Blick über die Berge schweifen zu lassen. Bei meinem ersten Besuch konnte ich beim Schwimmen noch die Zugspitze sehen, nun sind die Baumwipfel aber so hochgewachsen, dass ich diese nicht mehr sehen konnte. Den ersten Kaffee trank ich nach dem Schwimmen im Bistro.
8 Saunen und Dampfbäder sind perfekt zum Saunieren und gesunden Schwitzen. Meine Lieblingssauna war die Baumwipfel-Sauna mit Blick in die Natur und Bergwelt, oberhalb der Baumwipfel.
Der „Ladies Spa“ ist nur für Damen mit Saunen, Dampfbad, Ruheraum mit Kaminfeuer. Für Freundinnen, die immer etwas zu erzählen haben, ist der Plauderraum, ein Ruheraum, in dem man sich unterhalten kann, perfekt.
Wunderschön ist die große Liegewiese; Liegen mit Sonnenschirmen in der blühenden Blumenwiese und freien Blick auf die Berge.
Authentische Ayurveda-Behandlungen im Spa werden ganz neu angeboten. Nach langen hin und her und vielen Kämpfen ist es Herrn Enseleit gelungen, drei Mitarbeiter aus Indien einstellen zu können. Diese bieten nun ayurvedische Behandlungen an.
Meditation House by Kengo Kuma, in dieser besonderen Rückzugsoase mitten im Wald konnten wir eine Meditation erleben.
Mehr Informationen zum DAS KRANZBACH https://www.daskranzbach.de/
Ich danke Herrn Enseleit und dem gesamten Team des besonderen Wellnesshotels DAS KRANZBACH, sowie Catharina Niggemeier für die tollen Tage und die Unterstützung. Ich fand es sehr interessant und informativ mal hinter die Kulissen schauen zu dürfen.
Bilder: Gabriele Wilms
„Meditation und Ayurveda – die perfekte Auszeit im Das Kranzbach“