Machen Sie mit mir eine Weltreise im Klimahaus Bremerhaven durch die verschiedenen Klimazonen auf dem 8. Längengrad. Gemeinsam mit Axel Werner starten wir in Bremerhaven und erfahren dabei, was der Klimawandel für Auswirkungen hat und bekommen Tipps zum Klimaschutz.
Die Reise umfasst neun Länder auf fünf Kontinenten und dabei lernen wir neun Familien, Einwohner kennen, die von den Auswirkungen erzählen. Wir durchwandern eine Fläche von 5000 qm die sehr an die Realität dargestellten Orte mit Pflanzen und Tieren dieser Region und den Temperaturen, die dort herrschen. Axel hat die jeweiligen Protagonisten dieser Orte persönlich getroffen und in Interview, die auch gezeigt werden, mit Ihnen über das wichtige Thema Klima gesprochen.
Weltreise auf dem 8. Längengrad
Von Bremerhaven geht es mit der Bahn in die Schweiz zu Hedy und Werner aus Isenthal in die Schweiz. Sie haben am eigenen Leib die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommen, denn vor einigen Jahren kam es zu einer Geröll-Lavine, die ihre Alm fast verschüttet hatte. Jede Station bietet auch etwas zum Anfassen und Ausprobieren, zum Beispiel hier das Kühe melken an den Attrappen und es kommt dabei sogar Flüssigkeit heraus. Wir durchqueren den Gletscher und fahren mit der Gondel über die Berge nach Sardinien.
Hier angekommen sind wir auf Insektengröße geschrumpft und erleben dies aus ganz anderer Perspektive. In einer aufgeschnittenen Getränkedose können wir symbolisch die Großwetterlage Europas verändern. In den Terrarien sieht man Gottesanbeterin und Spinnen, die auf Sardinien leben. Dr. Fischer ist der Leiter des Zoos, ja sie sind mit ihren Tieren ein Zoo. Mit seinem Team betreut er alle lebenden Tiere in den Ausstellungsbereichen.
Hinter den Kulissen werden Tiere und Korallen gezüchtet, es wird geforscht und experimentiert, wie sich die globale Erwärmung auf die Korallen auswirkt. Wie durften hinter die Kulissen schauen, was auch zu Projekten mit Schulklassen gemacht wird. Ich hatte das Vergnügen einen Caiman mit Banane zu füttern und wir haben eine Schlange gestreichelt. In Kamerun ging es durch den Regenwald bei Nacht, wo es tropisch-schwül-warm wurde, exotische Geräusche und spezielle Gerüchen erfordern etwas Mut, diesen im Dunkeln zu durchqueren. Es empfiehlt sich auf jeden Fall die Jacken an der Garderobe abzugeben.
Abkühlung gibt es in der Antarktis mit -6 Grad, bei Bedarf kann man gestellte Jacken anziehen Das Packeis wird immer wieder erneuert und wir sehen in Filmen die Forscher der Antarktis-Expedition des AWI Alfred-Wegener-Institutes, die auch Ihren Sitz in Bremerhaven haben. Die Gänge sind der Station Neumayer III nachempfunden. Zu einem späteren Zeitpunkt hatten wir das AWI besucht und mehr über die Antarktis-Expeditionen und den Klimawandel erfahren. Über eine Himmelsleiter und fantastischen Sternenhimmel kommt man zum Sonnenaufgang von Samoa.
Am Sandstrand ist eine Hütte original von Samanern aufgebaut wurden, das Holz und das andere Baumaterial kommen direkt aus Samoa. Das Wasser ist dem Südpazifik als Saumriff nachempfunden. Man kann abtauchen und die bunten Unterwasser-Bewohner des Riffes beobachten. Weiter geht es zu riesengroßen Aquarien mit einen Vielzahl von Fischen.
Im Niger erleben wir ein echtes Wüstenklima mit 35 grad, man kann sich liegend den Film zur Veränderung des Wüstenklimas anschauen und wie die Bewohner damit fertig werden müssen, Mariam und ihre Familie sind Nomaden und ziehen dem Wasser hinterher, was immer schwieriger wird. Axel Werner hat alle Stationen mit einem Kamerateam bereist und deshalb spiegelt die Ausstellung authentisch das Leben und das Klima des 8. Längengrades wieder.
Das Klimahaus Bremerhaven 8 grad Ost hat im Juni 2009 eröffnet und ist die erste Wissens- und Erlebniswelt, die sich dem komplexen Thema Klima widmet. Neben der Ausstellung „Reise“ gibt es die „Perspektiven“, die das Zusammenwirken von Mensch, Erde und Klima veranschaulichen und Auskunft geben, wie sich der Klimawandel auf die Zukunft bis 2050 auswirkt. Die „Perspektiven“ zeigen die Arbeit der Klimaforscher und ihre Ergebnisse.
In der „Frosta-Kochschule“ lernen Schulklassen ab der vierten Klasse den Umgang mit Lebensmitteln und die Zusammenhänge zwischen Klima und Ernährung. Wir haben bei unserem Besuch mit dem Küchenchef des Klimahauses ein 6-Gänge Menü mit Insekten nach dem Motto „Grillen grillen“ gekocht.
Grillen grillen
Es ist meiner Meinung nach reine Kopfsache Insekten zu essen, denn alle Insekten haben richtig gut geschmeckt.
Der Geschäftsführer Arne Dunker erzählt uns, wie es zum Klimahaus gekommen ist. Das Klimahaus gilt mit seiner geschwungenen Glasfassade als Wahrzeichen Bremerhavens und ist architektonisch das spannendste Bauwerk in Europa. Das UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung hat es als Lernort der höchsten Kategorie ausgezeichnet. Bob Geldof hat das Klimahaus eröffnet und sagt: „es sei – ein Liebesbrief an den Planeten, aber macht kein Museum daraus“.
Der Eintritt kostet für Erwachsene 15 Euro und für Kinder 11 Euro, allein um die Reise zu durchstreifen, braucht man ca. 4 Stunden.
Ein absolutes Highlight ist im Klimahaus ein Flug im einzigen Helikopter-Flugsimulator in Deutschland. Es ist ein original nachgebauter zweimotoriger Hubschrauber mit unzähligen Knöpfen und Instrumententafel im Cockpit. Durch Bewegungen, Geräusche und Landschaftsprojektionen auf die Frontscheibe hat man ein einmaliges und realitätsnahes Flugerlebnis. Echte Piloten nutzen diesen zum Training. Wir sind vom Klimahaus hinaus auf die Nordsee zu einem Windpark geflogen. Das Pilotentraining findet einmal im Monat statt und kostet 149 Euro, eine Begleitperson darf kostenlos mitfliegen.
Zur Übernachtung kann ich das Atlanthic Hotel Sail City gleich neben dem Klimahaus empfehlen. Das Gebäude ist einem Segel nachempfunden und wird gern mit Dubai verglichen. In einem anderen Artikel werde ich dieses Hotel näher vorstellen und auch wie es Vorreiter in Bezug auf Klima ist, so ist zum Beispiel die stellvertretende Direktorin Anja Wagner seit einem Jahr Klimabotschafterin von Bremerhaven.
Danke an das Klimahaus Bremerhaven 8 grad und dem Athlantic Hotel Sail City für die Unterstützung.
Bilder Gabriele Wilms
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