Mit dem Schiff Russland entdecken (Teil 1)

Russland stand schon immer auf meiner Reise-Wunschliste und dabei ganz oben Sankt Petersburg. Meine Wunschliste hatte sich erfüllt und ich war mit nicko cruises und der MS Kronstadt in Russland unterwegs.

MS Kronstadt

Mein russisches Reiseabenteuer begann in Moskau. Mit der größten russischen Fluggesellschaft Aeroflot flog ich von München nach Moskau.

Wichtig ist zu wissen: Bitte auf das Gewicht des Koffers achten, denn Übergewicht des Koffers kann richtig teuer werden. Ich hatte zum Beispiel 3 kg Übergewicht und es hat mich 101 Euro gekostet.
Reiseleiter Alexander hatte uns am Flughafen Moskau in Empfang genommen und mit dem Bus ging es zur Einschiffung auf die MS Kronstadt, ein doch recht stattliches Flusskreuzfahrtschiff.

Wir wurden mit russischer Folklore-Musik an Bord begrüßt und ich bezog meine Kabine. Um die Koffer kümmerten sich die Besatzungsmitglieder. Wir lagen noch 2 Nächte in Moskau vor Anker, eh die eigentliche Kreuzfahrt begann. Somit hatten wir genug Zeit Moskau zu entdecken. Dafür bietet nicko cruises ein Ausflugspaket an und spezielle Touren kann man an Bord noch dazu buchen. Es ist aber auch sehr spannend allein und individuell die 12 Millionen-Stadt zu erkunden, mit der Metro zu fahren und sich zurecht zu finden, was wir auch ausprobierten. Die Metro ist sehr preiswert, zum Beispiel kostet ein Tagesticket 210 Rubel (2,96 €), ein Einzelticket 55 Rubel (0,77 €).

Moskau, der Rote Platz

In einem anderen Artikel werde ich über Moskau (russisch: Москва) noch genauer und ausführlicher erzählen. Bei unserer Tagestour lernten wir die verschiedenen Seiten von Moskau kennen.

Zum einen die jeden bekannte historische Stadt mit dem roten Platz, dem Kreml mit der Krönungs-Kathedrale des Zaren und auch heute noch Sitz und Arbeitszimmer von Alexander Putin, er ist uns aber nicht begegnet.

Wir besuchten das berühmte und bekannteste Einkaufszentrum GUM, wo man unbedingt das Eis probieren muss.

Machten einen Abstecher zur Staatlichen Lomonossow Universität Moskau, die 1755 von Lomonossow gegründet und somit die älteste Universität Russlands ist.

Moskau City

Der krasse Gegensatz dazu ist das neue Moskau, Moskau City mit seinen Wolkenkratzern, die mich ein bisschen an Shanghai erinnerten. So imposant, man kommt sich richtig klein vor unter den gigantischen Riesen mit ihren extravaganten Baustilen.

Moskauer Metro

Besonders schön ist Moskau bei Nacht und ein Muss ist die Moskauer Metro, die von Stalin im sozialistischen Klassizismus erbaut wurde, zum Teil richtige Paläste. Der erste Abschnitt war 1935 fertig und die 1. Station war die prunkvolle „Majakowskaja“. Mir ist besonders die Sauberkeit in Moskau, der 12 Millionen Stadt und auch in den anderen Stationen und Städten unserer Reise aufgefallen, das wünsche ich mir von Deutschland auch, aber leider…

Fahrt auf Wolga

Am dritten Tag legten wir in Moskau ab und unsere eigentliche Flusskreuzfahrt begann auf dem Moskau-Wolga-Kanal. Es ist sehr praktisch, man macht eine Städtereise und muss nicht ständig das Hotel wechseln, Koffer ein- und auspacken, man hat sein Hotelzimmer oder besser gesagt seine Kabine an Bord. Während der Fahrt wurden wir von der nicko cruises Reiseleitung Maria Shishkina über die Ausflüge und die Ausflugsziele informiert. Maria hatte uns auch in Russisch unterrichtet, so dass man die wichtigsten Redewendungen, wie bitte, danke, Getränk bestellen, wie man heißt und, und, und…sprechen und verstehen konnte. Es hatte echt Spaß gemacht und die Gäste waren begeistert, dass wir zur Abschlussveranstaltung sogar ein russisches Lied sangen.

Uglitsch an der Wolga

Uglitsch an der Wolga

Weiter auf der Wolga erreichten wir nach rund 265 km Uglitsch (russisch: Углич). Uglitsch wurde 1148 erstmals erwähnt und war seit 1218 selbständiges Fürstentum. Im 15. Jahrhundert ließ der Fürst einen Kreml, typisch für altrussische Städte, eine hölzerne Festung errichten. Nach dem Tod von Iwan dem Schrecklichen kamen seine Frau Maria Nagaja und Sohn und Thronfolger Dimitri nach Uglitsch, er wuchs im Uglitscher Kreml auf. Der ältere, schwachsinnige Bruder Fjodor Iwanowitsch wurde Zar und heiratete die Schwester von Boris Godunow. Ihm wurde die Vormundschaft von Fjodor übertragen, womit er seinem Ziel selbst Zar zu werden, sehr nah kam. Dimitrie kam auf ungeklärte Weise im Uglitscher Kreml ums Leben.

Die sogenannte Blutskirche – Kirche „Dimitri im Blut“ aus dem Jahre 1692 wurde an der Stelle im Kremlgelände errichtet, wo der tote Dimitri aufgefunden wurde. Sehenswert ist die Christi-Verklärungs-Kathedrale und die Fürstenkammer, die 1480 unter Fürst Andrej dem Großen erbaut wurde.

Uglitsch an der Wolga, MS Kronstadt

Nach einer sehr feuchten und stürmischen Begrüßung, es hat richtig heftig geregnet, verabschiedet sich Uglitsch mit einem wunderschönen Sonnenuntergang.

Wieder an Bord der MS Kronstadt ging es zum Abendessen. Zu den Mahlzeiten hat und das Küchenteam und Serviceteam richtig verwöhnt. Morgens starteten wir mit einem Frühstücksbuffet, sehr abwechslungsreich. Mittags gab es meistens Buffet und abends ein 4-Gänge-Menü, welches wir auswählen konnten.

Die Speisen wurden mit sehr viel Liebe zubereitet und angerichtet. Zum Beispiel der Honigkuchen war mit einer Biene verziert, andere kleine Kuchen mit kleinen Steinpilzen. Ein besonders großes Lob an das nette Personal, unsere Vera hatte mir immer wieder versucht etwas mein russisch aufzufrischen und hat es geschafft, zum Abschied gab es eine liebe Umarmung.

MS Kronstadt

Nächstes Ziel Jaroslawl

Jaroslawl

Nach dem Rybinsker Stausee erreichten wir unser nächstes Ziel Jaroslawl (russisch: Яросла́вль) an der Wolga. Jaroslawl ist ein Juwel und die älteste Stadt an der Wolga. Mit rund 700.000 Einwohnern und rund 280 km von Moskau entfernt liegt die Stadt an der Strecke der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Vladivostok bzw. Peking. 1010 hat Jaroslaw der Weise am Ufer der Wolga ein Fort errichtet und damit den Grundstein für die Stadt gelegt. Der Legende nach stieß der Fürst in der Einöde auf einen Bären und tötete ihn mit der Axt.

Jaroslawl hatte sich, bedingt durch die günstige Verkehrslage, zu einem wichtigen auf dem Weg zum Weißen Meer und vom Mittleren Osten nach Westeuropa entwickelt. Anfang des 17.Jh. stieg Jaroslawl zur zweitgrößten Stadt Russlands auf. Durch den Bau des Petersburger Hafens verlor Jaroslawl Ende des 18.Jh. seine führende Handelsstellung in Russland.

Jaroslawl

Es ist schön auf der Wolgapromenade zu flanieren und an der Spitze auf den Gründungsstein und die Mariä-Entschlafens-Kathedrale zu treffen. An der Spitze treffen die Flüsse Kotorosi und Wolga aufeinander. Daher besteht die Altstadt aus einem dreieckförmiges Areal, das von beiden Flüssen begrenzt wir. Das Kloster zu Mariä Tempelgang von Tolga ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt. In der Stadt gibt es sehr viel zu entdecken, meist fehlt einfach die Zeit, wenn man in Gruppen unterwegs ist.

Wolga

Noch ein Tipp: für Russland benötigt man ein Visum, welches die Visazentren der russischen Föderation (VFS Global) der einzelnen Bundesländer ausstellen. Dieses kostet 65,00 Euro (Stand Dezember 2018). Nicko cruises bietet seinen Gästen einen besonderen Service, sie können das Visa bequem über den Visa Dienst Bonn GmbH & Co.KG beantragen. Die Kosten sind mit 102,00 Euro zwar etwas höher, dafür müssen Sie nur die Unterlagen und den Pass nach Bonn schicken, um den Rest kümmert sich der Visa Dienst. Ich fand das sehr praktisch, denn ich hätte zweimal nach München fahren müssen, wenn ich Fahrtkosten dazu rechne, komme ich auf den gleichen Preis.

Ich danke nick cruises, besonders Sandra Huck und Maria Shishkina, sowie der Besatzung der MS Kronstadt, besonders Kapitän Michael Sagalaev für die Unterstützung

Zum zweiten Teil der Reise „Russland mit dem Schiff entdecken (Teil 2)“

Fotos Gabriele Wilms

Moskau – die Stadt mit zwei Gesichtern

Traumziel Sankt Petersburg – „Venedig des Nordens“

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Über Gabriele Wilms 558 Artikel
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Tätigkeit als Reisejournalistin und Bloggerin. Ich bin Inhaberin des Reisemagazin Toureal und betreue es als verantwortliche Chefredakteurin. Gut ein Drittel des Jahres bin ich daher in den schönsten Hotels, Regionen Europas und weltweit für unser Reisemagazin unterwegs .

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