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Meine Reise hatte mich nach Potsdam, der Landeshauptstadt von Brandenburg geführt, wo ich sehr viel Neues entdecken konnte und euch darüber berichten möchte.
Am zweiten Tag hatten wir uns im Maxx Hotel Sanssouci Potsdam Fahrräder ausgeliehen und sind zu einer Tour durch Potsdam gestartet.
Sanssouci Park und das Schloss Sanssouci
Das erste Ziel war der Sanssouci Park und das Schloss Sanssouci. Wir stellten die Räder am Eingang des Parks ab und gingen zu Fuß hinein, im Park ist Fahrrad fahren nicht erlaubt. Der wunderschön angelegte Park ist traumhaft schön, er beeindruckt mich immer wieder aufs Neue.
Friedrich II. wollte vor den Toren Potsdams Pflaumen, Feigen und Wein anbauen. Dieser Wunsch spiegelt sich in den berühmten Weinbergterrassen unterhalb des Schlosses wider. Wir gingen hinauf zum Schloss.
Dann besichtigten wir das weltberühmte Schloss Sanssouci. Ich war noch nie im Schloss und war total beeindruckt. Potsdams berühmtestes Schloss wurde von 1745 bis 1747 von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff nach Vorstellungen und Skizzen Friedrichs II. errichtet. Sanssouci diente ihm als Sommerresidenz, Zufluchtsort in schwierigen Zeiten und Lustschloss, in dem er sein Privatleben genoss.
Das Schloss Sanssouci gilt als Hauptwerk deutscher Rokokoarchitektur, deren Räume von Pracht und Eleganz original ausgestattet sind. Darin sind Meisterwerke von Watteau, Panini und Pesne ausgestellt.
Die Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin zählen seit 1990 zum UNESCO-Welterbe. Das Ensemble umfasst eine einzigartige Kulturlandschaft mit prachtvollen Schlossbauten mitsamt ihren kunstvoll gestalteten Interieurs und weitläufigen historischen Gartenanlagen aus dem 18., 19. und frühen 20. Jahrhundert. Ein herausragendes Beispiel für die Verbindung von Architektur, Landschaftsgestaltung und Macht-Repräsentation.
Über Jahrhunderte hinweg haben die bedeutendsten Baumeister und Gartenkünstler gewirkt und haben durch die unterschiedlichen Baustile ein eigenständiges Gesamtkunstwerk geschaffen. Die Bauten spiegeln die Architektur von Rokoko, Klassizismus und Historismus wider. Einen Überblick über alle Objekte bietet die Website der SPSG: https://www.spsg.de/schloesser-gaerten/schloesser-gaerten-im-ueberblick
Russischen Kolonie Alexandrowka
Auf unserer Tour kamen wir für einen kurzen Fotostopp an der Russischen Kolonie Alexandrowka vorbei. Auf Wunsch Friedrich Wilhelm III. wurde die Russische Kolonie von 1826 bis 1827 zum Gedenken an seinen verstorbenen Freund Zar Alexander I. angelegt. Die Holzhäuser wurden im russischen Stil erbaut.
Italienisches Belvedere-Schloss auf dem Pfingstberg
Weiter führte uns unsere Tour auf den Pfingstberg. Er ist mit einem der schönsten Beispiele für Prunkbauten des 19. Jahrhunderts gekrönt, dem Belvedere Pfingstberg, das mit zwei Aussichtstürmen gebaut wurde. Wir machten nur einen kurzen Stopp, um Fotos zu schießen.
Das schöne Lustschloss liegt auf der höchsten Erhebung Potsdams, wo sich unterhalb die grünen Parkanlagen, die pompösen Schlösser und das barocke Stadtzentrum befinden. Das Neue Palais wurde von 1763 bis 1769 erbaut und war das letzte Schloss, das Friedrich der Große im Park Sanssouci errichten ließ.
Marmorpalais – Preußische Eleganz am Heiligen See
Wir erreichten das Marmorpalais und wurden dort von Leitern des Fachbereichs Schlösser und Sammlungen für das Marmorpalais in Empfang genommen. Die Kustodin des KPM Archivs Eva Wollschläger, Schlossbereichsleiter Matthias Simmich und Jannette Birk führten uns durch das UNESCO-Welterbe, das Marmorpalais im Neuen Garten in Potsdam. Wir konnten das Juwel am Ufer des Heiligen Sees auf besondere Weise kennenlernen.
Es zählt zu den architektonischen Höhepunkten des preußischen Frühklassizismus und wurde zwischen 1787 und 1793 unter König Friedrich Wilhelm II. errichtet. Es diente dem musisch veranlagten Monarchen als privater Rückzugsort. Das Marmorpalais wurde von Carl von Gontard entworfen. Nach seinem Tod vollendete Carl Gotthard Langhans das Bauwerk.
Die von größtenteils Carl Gotthard Langhans entworfenen Innenräume zeigen antike Formensprache und kostbare Materialien, die Marmorkamine und Skulpturen sind aus Italien, Intarsien und Böden aus einheimischen Hölzern, Seidenbespannungen, Standuhren aus dem Nachlass Madame Pompadours sowie Keramikvasen der Wedgwood-Manufaktur. Höhepunkte waren das farbenreiche Marmordekor im Vestibül, der Grottensaal am Wasser und der prächtige Konzertsaal.
„Wir wollen die kostbare Ausstattung des zu den bedeutendsten Bauten des Frühklassizismus zählenden Schlosses den Besuchern noch weiter erschließen“, erklärt die engagierte Kustodin Eva Wollschläger. Ganz besonders beeindruckend waren die Deckengemälde im Marmorpalais.
Die besondere Atmosphäre des umliegenden Neuen Gartens begeistert noch heute seine Besucherinnen und Besucher. Die nach englischem Vorbild gestaltete, großzügige Anlage bietet weite Sichten in die Havellandschaft bis hin zur Pfaueninsel mit dem Schloss. Wir erhielten ein Tütchen mit handverlesenen Blumensamen Tagetes Patula „Striped Marvel“ aus dem Grünen Welterbe im Park Sanssouci, diese habe ich in einen Topf auf meinen Balkon ausgesät. Wenn sie blühen, wird es mich an den Besuch der wunderschönen Parklandschaft erinnern.
Dann ging es nach oben auf das Marmorpalais, von wo aus wir einen tollen Blick über die Havellandschaft und die Umgebung genießen konnten. Mehr Informationen finden sich hier
Drachenhaus und königlicher Weinberg
Bei der Radtour kamen wir an der im Stil einer chinesischen Pagode errichteten „Drachenhaus“ am Königlichen Weinberg vorbei.
Das Drachenhaus trägt nicht zu Unrecht diesen Namen, denn das Haus ist mir Drachen verziert, echt sehenswert.
Der Königliche Weinberg befindet sich am Südhang des Klausberg, wo Weinkultur seit 1769 gelebt, also seit mehr als 250 Jahren terrassenförmig Wein angebaut wurde. Friedrich der Große importierte Tafeltraubensorten aus Ost- und Südeuropa, die bis 1918, dem Ende der Monarchie, den preußischen Hof versorgten. 2006 hatten die Mosaik Berlin GmbH gemeinsam mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten begonnen die Tradition des Weinanbaus in Potsdam wiederzubeleben, dies erzählte uns Andreas Kramp.
Mehr als 3000 neue Rebstöcke sorgen neben den historischen Reben aus der Kaiserzeit für frische und fruchtige Weine wie „Regent“, „Cabernet Blanc“ und „Phoenix“. Davon konnten wir uns bei einer Verkostung der edlen Tropfen überzeugen. Alljährlich veranstalten sie Königlichen Weinfeste im Sommer und bei Führungen durch den Weinberg unterhalb des Belvederes kann man seit 2012 die Weine probieren. Es ist auch möglich unterschiedliche Rebstock-Patenschaften zu übernehmen. Mehr zum Königlicher Weinberg
Es hatte echt Spaß gemacht, Potsdam mit dem Fahrrad zu erkunden.
Ich danke Potsdam Tourismus und der SPSG Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, für die Unterstützung.
Bilder Gabriele Wilms und Potsdam Tourismus (Lizenz CC-BY-ND)