Große Gefechtsdarstellung bei Lützen – die Erde bebt

Mit einer großen Gefechtsdarstellung wird am 3. Mai bei Lützen ein Stück Geschichte lebendig. Ein schöner Anlass, den Reichtum an Originalschauplätzen der Saale-Unstrut-Region zu entdecken.

Museum Lützen

Museen und interaktive Apps holen die Vergangenheit als Erlebnis in die Gegenwart. Schon zweimal wurde in Lützen bei Leipzig Geschichte geschrieben. Am 2. Mai 1813 trafen hier Napoleons Truppen auf die Preußen-Russland-Koalition. Die Befreiungskriege traten mit der Schlacht bei Großgörschen in der Nähe von Lützen in die entscheidende Phase ein. Mehr als 30.000 Soldaten fielen.

Museum Lützen

Scharnhorstfest in Lützen am 3./4. Mai 2025

Beim Scharnhorstfest in Lützen am 3./4. Mai 2025 werden die Geschehnisse von 1813 zum emotionalen Erlebnis. Hunderte kostümierte Darsteller aus mehreren Vereinen stellen das Gefecht nach. Eingebettet ist die aufwendige Vorführung in ein volles Veranstaltungswochenende für Geschichtsinteressierte – mit Ausstellungseröffnungen, Vorträgen, historischem Händlermarkt, traditioneller Musik und mehr.

Schlachtfeldpfad Museum Lützen

Etwa 200 Jahre vor der Schlacht bei Großgörschen bebte in der Region schon einmal die Erde. Am 16. November 1632 tobte in dem Landstrich zwischen Leipzig und Freyburg eine der wichtigsten Schlachten des Dreißigjährigen Krieges. Mehr als 9.000 Menschen verloren in Lützen ihr Leben, darunter auch König Gustav II. Adolf von Schweden. Wichtigster Begegnungsort mit der Schlacht von 1632 ist das im Herbst 2024 neu eröffnete Museum Lützen 1632.

Scharnhorstfest (C) Museum Luetzen Atelier Beissert

Ergreifendstes Ausstellungsstück ist ein 1,6 Tonnen schweres Massengrab mit 47 menschlichen Skeletten, geborgen von dem einstigen Schlachtfeld. Es zeigt ohne Worte die grausame Realität der Kriege. Direkt am Museum startet der sieben Kilometer lange Schlachtfeldpfad. Neun per App erlebbare Stationen holen das historische Kampfgeschehen akustisch in die Gegenwart. An den Stationen stehen große Metallsilhouetten, die die Protagonisten der Schlacht darstellen.

Museum Luetzen

Jena und Auerstedt: Doppelschlacht, Audiowalk und Napoleon-Pfad

Bereits sieben Jahre vor der Schlacht bei Großgörschen hat Napoleon blutige Spuren in der Region hinterlassen. Die Doppelschlacht von Jena und Auerstedt im Jahr 1806 mit insgesamt mehr als 200.000 beteiligten Soldaten endete mit der Niederlage Preußens. Das ermöglichte die Dominanz Frankreichs in Europa für viele Jahre. Das im März vom Verein Gedenkstätte Hassenhausen 1806 neueröffnete Museum Hassenhausen erzählt am Originalschauplatz die Geschichte der Kämpfe bei Auerstedt mit authentischen Schlachtfeldfunden sowie einem detailreichen Diorama. Das Museum ist freitags bis sonntags sowie an Feiertagen geöffnet.

Napoleon-Pfad

Das parallel zur Schlacht von Auerstedt bei Jena ausgetragene Gefecht macht ein interaktiver Audiowalk im Jenaer Ortsteil Cospeda zum akustischen Erlebnis. Die Tour führt über das ehemalige Schlachtfeldgelände, das „Erinnerungsfeld Windknollen 1806“, und nimmt die Besucher mit einer atmosphärisch dichten Audiocollage aus Befehlen, Schreien, wiehernden Pferden, Schüssen und Explosionen mitten hinein in das historische Geschehen. Die Ausleihe erfolgt im zugehörigen Museum 1806, einer Außenstelle des Jenaer Stadtmuseums, das historisches Karten- und Bildmaterial, Zeitzeugenberichte sowie originale Waffen und weitere Artefakte zeigt.

Napoleon-Pfad

Am Museum 1806 startet auch der acht Kilometer lange NapoleonPfad. Der Lehrpfad führt mit Infotafeln und Augmented-Reality-Elementen ebenfalls über den 391 hohen Windknollen und weiter zum Dornberg, dem Ort der ersten Kampfhandlungen. Nicht nur Geschichtsinteressierte kommen hier auf ihre Kosten. Auch die reiche Flora und Fauna wird vorgestellt. Ergänzende und multimediale Inhalte für Kinder bietet die Natura-Jenensis-App, die mit verschiedenen Touren die Naturerlebnisregion um Jena zum interaktiven Erlebnis macht.

Napoleon-Pfad

Memleben: Zeitreise zu den Ottonen

Zeitsprung ins Mittelalter. Kaiser Otto der Große (912-973) begründete das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Besonders angetan war er von der Saale-Unstrut-Region. Im Jahr 973 starb der Kaiser in seiner „Lieblingspfalz“ Memleben. Später stiftete dort sein Sohn Otto II. zu seinen Ehren ein bedeutendes Benediktinerkloster. Heute befindet sich hier das Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben. Die Klosterkirche muss ein Bau von monumentaler Größe gewesen sein. Erhalten sind nur noch die Ruinen. Per Tablet und mittels Augmented Reality können sich Besucher jedoch frei durch das digital rekonstruierte Bauwerk bewegen.

Kloster Memleben (c) Falko Matte

Einen spannenden Einblick in die Zeit bietet hier auch die Dauerausstellung „Wissen + Macht – der heilige Benedikt und die Ottonen“. Weitere Sammlungen laden zum Erkunden archäologischer Funde, der Baugeschichte des Klosters sowie des Alltags der damaligen Benediktinermönche ein. Teile der Museumsbereiche sowie Außenbereich und die Klosterkirche sind nach „Reisen für Alle“ zertifiziert. Öffentliche Themenführungen finden immer montags, mittwochs und samstags statt.

Kloster Memleben

Mit diesem Reichtum an Angeboten zeigt sich Saale-Unstrut nicht nur als ein traditionsreiches Weinbaugebiet, sondern auch als eine Region der Schicksale. Mit großer Hingabe halten Museen und Vereine die Erinnerung lebendig. Weitere Informationen zu Geschichtserlebnissen in Saale-Unstrut bietet die Saale-Unstrut Tourismus GmbH auf seiner Website unter:
www.saale-unstrut-tourismus.de/region/inspirieren-lassen/detail/historische-schlachten-in-saale-unstrut/
www.saale-unstrut-tourismus.de/region/highlights/detail/kloster-und-kaiserpfalz-memleben-historische-schaetze-und-spirituelle-ruhe/

Quelle und Fotos: Saale-Unstrut Tourismus GmbH

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