Durchfahrt Pfändertunnel nur mit Pickerl

Der Verkehr durch den erweiterten Pfändertunnel am Bodensee läuft wieder. Eine Durchfahrtberechtigung für zwei Euro gibt es nicht mehr, nunmehr gilt auch hier nur noch das „Pickerl“.

Seit Mitte Juli rollt der Verkehr am östlichen Bodenseeufer durch beide Röhren des Pfändertunnels. Rechtzeitig zu Beginn der Bregenzer Festspiele ist damit ein Nadelöhr erweitert worden, das bislang zuverlässig Stauungen verursacht hatte. Dazu hatte die Autobahn-Betreibergesellschaft Asfinag eine zweite Tunnelröhre gelegt und anschließend die alte Röhre aus den achtziger Jahren saniert. Allerdings ist mit der Freigabe der zweiten Röhre eine Sonderregelung entfallen, die Korridorvignette.

Diese für zwei Euro zu erwerbende Durchfahrtberechtigung kam vor allem Deutschen zugute, die nur nach Bregenz fahren wollen oder in die Schweiz weiterreisen. Sie galt nur für die Strecke zwischen Hörbranz und Hohenems und wurde eingeführt, um Reisende davon abzuhalten, durch die Bregenzer Innenstadt zu fahren, um Maut zu sparen. Nunmehr gilt für die fünfminütige Tunnelfahrt wie für alle anderen österreichischen Autobahnen nur noch das „Pickerl“ für zehn Tage (10,30 Euro), für zwei Monate (24,20 Euro) oder für ein Jahr (80,60 Euro). Der Landrat von Lindau fand die Metapher vom Gast, der ein Glas Milch wolle und dafür eine Kuh kaufen müsse.

Die von den betreffenden Städten vorab befürchteten Staus durch Mautvermeider sind aber bislang nicht eingetreten, wie es in Lindau und in Bregenz heißt. Die Nagelprobe steht noch aus, wenn die Schulferien in den deutschen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern Ende Juli beginnen. Die österreichische Politik will von angeblichen Zusicherungen an die bayerische Landesregierung, eine Ersatzlösung für die Korridorvignette zu suchen, nichts wissen. Es habe sich von Anfang an nur um eine Übergangsregelung gehandelt. Die Asfinag verweist auf die Kosten von gut 200 Millionen Euro für die Erweiterung und Modernisierung des Tunnels, der täglich von mehr als 30.000 Autos befahren werde. Alle Mauteinnahmen würden in Bau, Betrieb und Erhaltung der Autobahnen gesteckt. Ein schlimmer Nachweis, wie wichtig die zweite Röhre für die Sicherheit ist, wurde noch in der Nacht vor der Freigabe erbracht: Da geriet eine Frau mit ihrem Wagen im Tunnel auf die Gegenfahrbahn, stieß mit dem Gegenverkehr zusammen und verletzte vier Personen und sich selbst.

Quelle: F.A.Z.

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