Markierte Wanderwege finden Sie im Nationalpark Serra São Mamede in Alentejo rund um die Region Marvão und in dieser Region möchten wir Sie mit dem Wanderführer Nuno auf eine Tageswanderung mit Picknick nach Marvão zum Maronenfest mitnehmen.
Alentejo ist die Region Portugals, wie der Name sagt alen – nach dem Fluss Tejo, sie grenzt im Norden an die Regionen Lissabon und Centro, im Osten an Spanien, im Süden an die Algarve und im Westen an den Atlantischen Ozean. Wir übernachteten im schönen Boutiquehotel O Poejo, einer ehemaligen Olivenöl-Fabrik im Norden von Alentejo nahe der spanischen Grenze. In dem Hotel ist jedes der 13 Zimmer individuell und besonders schön eingerichtet ist.
Und von hier Santo António das Areias starten wir unsere Wanderung am Fuße von der Festungsanlage Marvão, zu der uns der Nuno abgeholt hat. Nuno ist von Beruf Architekt und arbeitet zusätzlich in der Firma SAL als Wanderführer und macht dies richtig gut.
Wir wandern auf alten gepflasterten Wegen, die von Trockenmauern gesäumt sind und im Hintergrund ist der gigantische Berg mit der kleinen Stadt und der Festung von Marvão zu sehen und bei der Vorstellung, dass wir da hinauf wandern werden, macht schon ein mulmiges Gefühl im Bauch, ob wir das auch schaffen. Die Wanderung ist recht gemütlich, vorbei an unzähligen Korkeichen, besonders schön ist die Farbe der frisch geschälten, die richtig dunkelrot aussehen. Die Korkeichen werden mit der Jahreszahl der Schälung und dem Kurzzeichen des Besitzers gekennzeichnet. So weiß man genau, wann die 9 Jahre um sind, die der Kork braucht, um wieder nachzuwachsen, denn eine Korkeiche wird aller neun Jahre geschält.
In Alentejo gibt es die größten zusammen hängenden Korkwälder Portugals, der Kork wird aber nicht nur zu Flaschenkorken, sondern auch zu Dämmmaterial und den verschiedensten Dingen des täglichen Bedarfs, wie Schalen, Behälter, selbst Taschen, Hüte und Schirme werden daraus hergestellt. Nuno hält immer an und erklärt Landschaft und Pflanzen, wie die Kaktusfeige. Die Wege sind nicht steil, lassen sich richtig gut laufen, festes Schuhwerk, am besten Wanderschuhe und wetterfeste Kleidung sollte man aber schon tragen, denn auch uns hat immer mal wieder ein kleiner Regenguss überrascht.
Um die Mittagszeit haben wir unseren ersten Zwischenstopp erreicht. Ligia vom Hotel O Poejo hat für uns ein leckeres Picknick mit Schnitzeln, Salat, Käse uns Süßspeisen, sowie guten portugiesischen Rotwein aufgestellt.
Dies macht das Boutiquehotel aus, auf die Wünsche jedes einzelnen Gastes einzugehen und so auch für diese solche Highlights schaffen, sie organisiert solch geführte Wanderungen und Ausflüge in Zusammenarbeit mit der Firma SAL.
Gut gestärkt geht es an unsere letzte Etappe der Wanderung und wir erschrecken erst einmal, als Nuno den Weg quer Feld ein nach oben einschlägt. Durch das hohe Gras sehen wir zuerst keinen Weg, der wird aber dann sichtbar und es geht etwas steiler bergauf, aber auch nicht zu schwer, es ist für jeden zu schaffen. Nun erreichen wir eine alte römische Strasse, die direkt nach oben nach Marvão führt, diese ist eingesäumt von Esskastanien, auch Maronen genannt.
Wir sind stolz als wir Marvão erreicht haben und nun geht es zum Maronenfest, welches von ca 25 000 Gästen besucht wird. Das Maronenfest ist ein Volksfest rund um die Maronen. Diese werden geröstet und warm verkauft. Es ist aber auch der Zeitpunkt, um den frischen Wein zu verkosten. Besonders interessant ist es zuzuschauen, was man Alles aus Kastanien herstellen kann, so werden Bilder mit Kastanienholz gestickt und der Herstellerin kann man bei der Arbeit zusehen und bestaunen, wie solch ein Bild entsteht. Bei dieser Auswahl von handgefertigten Waren findet bestimmt jeder Besucher das Richtige.
Viele Verkaufsstände bieten traditionelle Waren, wie Körbe aus dem Holz der Kastanien, Korkgegenstände, Töpferwaren, so wie ein Krug zum Rösten der Maronen und vieles mehr. Es wird aber auch musiziert und getanzt, wie das bei Volksfesten so üblich ist. Die Musikkapelle “Cant Areias“ Musica Popular Portuguesa aus Santo Antonio das Areias hat richtig Spaß beim musizieren und es reißt einen einfach mit.
Fotos Gabriele Wilms
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