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Mit dem Berlin-Warschau-Express bin ich bequem nach Warschau, Polens Hauptstadt, die mich total überrascht hatte, gefahren.
Es gibt genug gute Gründe, die Stadt an der Weichsel zu besuchen, einige möchte ich hier vorstellen. Warschau bietet klassizistische Paläste, gotische Kirchen, Häuserblocks aus der Sowjetzeit und moderne Wolkenkratzer, die die turbulente Geschichte Warschaus widerspiegeln.
Schlossplatz mit Königsschloss und Sigismundssäule
Am besten erkundet man Warschau, das Herz Polens zu Fuß. Wir begannen unseren Spaziergang am Schlossplatz, dem eigentliche Zentrum der Stadt, hier startet auch der beliebte Königsweg.
In der Mitte des berühmten Platzes befindet sich die Sigismundssäule, die auch ein Wahrzeichen der Stadt ist. Der Verkehr führt an der Altstadt vorbei und macht diesen Platz zu einen der beliebtesten Ausflugsziele bei der Stadterkundung.
Das Warschauer Königsschloss wurde in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wiederaufgebaut. Heute ist das Königsschloss Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Jüngste Altstadt Europas
Auf der anderen Seite des Königschlosses geht es in die Altstadt Warschaus. Die Altstadt mit den kleinen Gassen rund um den Altstädtischen Markt, mit den historischen Bauwerken bietet eine einmalige Atmosphäre.
Die jüngste Altstadt Europas mit vielen Restaurants und Cafés ist bei Einheimischen und Urlaubern sehr beliebt. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört. Die Altstadt wurde rekonstruiert und erinnert nun an das historische Stadtbild. 1980 wurde die Warschauer Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Bei unserer Stadtführung konnten wir uns von der vielfältigen Architektur überzeugen, diese hatte mich echt beeindruckt.
Auf dem Marktplatz der Altstadt befindet sich das Denkmal der Meerjungfrau, sie ist Warschaus Wahrzeichen. Ursprünglich war Warschau nach volkstümlicher Überlieferung eine abgelegene kleine Fischersiedlung am Ufer der Weichsel. Diese soll vom armen Fischer Wars und dessen Frau Sawa, die eine im Fluss beheimatete Meerjungfrau gewesen sein soll, gegründet worden. Die Warschauer Seejungfer ist das Symbol im Wappen der Stadt Warschau.
Barbakane von Warschau
Von der Altstadt kamen wir zur Barbakane von Warschau. Sie ist eine original erhaltene Wehranlage der Stadt und eine Sehenswürdigkeit, die wirklich sehenswert ist. Wir gingen durch den schmalen Durchgang. Dieser Durchgang und die dicken Backsteinmauern zeigen eindrucksvoll, wie sich Warschau gegen Angreifer schützten konnte.
Es ging weiter an der Barbakane entlang, die echt eindrucksvoll an die Verteidigung der Stadt erinnerte.
Vor der Stadtmauer der Warschauer Altstadt entdeckte ich das Denkmal des Kleinen Aufständischen. Dieses Denkmal ist das Monument, welches den Kindern, die während des Warschauer Aufstandes von 1944 gefallen sind oder ermordet wurden, gewidmet ist. Am 1. Oktober 1983 wurde es enthüllt.
Und wieder kamen wir am Ende am Schlossplatz an, um weiter auf der Prachtstraße und dem Königsweg zu gehen.
Königsweg vom Königsschloss bis zum Präsidentenpalast
Der Königsweg verbindet die ehemaligen königlichen Residenzen miteinander, er beginnt am südlichen Ende der Altstadt am Königsschloss und endet in Wilanow am westlichen Ufer der Weichsel. Wir gingen einen Teil des Königsweges.
Bei unserem Spaziergang kamen wir an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei. Dieser Teil des Königsweges heißt Krakowskie Przdmiescie. Hier stehen die St. Anna Kirche, die Heilig-Kreuz-Kirche, das Prazmowski Haus, der Präsidentenpalast und das Grandhotel Bristol.
Wir besuchten kurz die Heilig-Kreuz-Kirche auf der Prachtstraße von Warschau. In der ersten Säule der linken Seite des Hauptschiffes wurde die Vase mit dem Herzen des berühmten Frédéric Chopin eingemauert.
Das Grandhotel Bristol befindet sich in einem imposanten Gebäude, ein kurzer Blick ins Grandhotel Bristol war schon sehr beeindruckend.
Besuch von Museen in Warschau
Museum für moderne Kunst
Das Museum für moderne Kunst ist in einem monumentalen, schneeweißen Gebäude untergebracht, wobei die Architektur den Kaufhäuser Centrum auf der anderen Straßenseite angepasst wurde. Der minimalistische Quader des Museums, entworfen vom New Yorker Büro Phifer and Partners, stellt den demokratischen Gegenentwurf zum benachbarten monumentalen Kulturpalast dar. Es verkörpert die neue Kulturpolitik Polens.
Auf der Gesamtfläche von 4.500 Quadratmetern sind vier Galerien untergebracht, die wir über eine Zickzack-Treppe erreichten.
Besonders beeindruckend sind die Panoramafenster auf den beiden Ausstellungsetagen, von wo aus wir einen fantastischen Blick auf den Kulturpalast und das Leben in der Warschauer City genießen konnten.
Seit Februar 2025 präsentiert es die gesamte Sammlung für Moderne Kunst. Fast alle Ausstellungssäle erhalten Tageslicht, viel Licht trotz weniger Fenster, wie durch die Decke oder durch einen Fensterschlitz in der Fassade. Dadurch steigert sich der Kunstgenuss enorm. Das oberste, rund 6 m hohe Geschoss wird über die durchgehende Tageslichtdecke beleuchtet. Die erste mit 7,5 m höchste Etage wird durch gut 1 m hohe Fensterschlitze knapp unter der Decke mit Licht durchflutet.
Die modernen Ausstellungsexponate sind beeindruckend und sehr aussagekräftig. Sehr abwechslungsreich ist die Darstellung der modernen Kunst.
Im Erdgeschoss befindet sich das Auditorium mit einem Café und Museumsshop. Dieses kann ohne Eintrittskarte besucht werden, wobei man sich mit Freunde treffen, einen Kaffee trinken und sich dabei über das aktuelle Kunstgeschehen in Polen informieren kann.
Frédéric-Chopin-Museum in Warschau
Überall in Warschau begegnet man Frédéric Chopin, dem berühmtesten Sohn von Warschau. So findet man ein Chopin-Denkmal und das Chopin-Museum, welches wir besuchten.
Das Frédéric-Chopin-Museum befindet sich in dem 1955 gegründeten Personenmuseum im Ostrogski-Palast. In diesem Museum erfuhren wir alles über das Leben des Musikgenies Frédéric Chopin und wir konnten in gemütlichen Musikboxen klassische Töne von Chopin genießen.
Die Ausstellung des Museums ist in drei Bereiche aufgeteilt, die „Warschauer Periode“ auf Ebene 0, die „Pariser Periode“ auf Ebene 1 und auf Ebene -1 wird das „Wirken von Frédéric Chopin als Komponist und Pianist“ dargestellt.
Auf der Ebene 1 konnten wir viele Privatgegenstände des Pianisten bewundern, wie zum Beispiel eine goldene Uhr, die dem 10-jährigen Künstler als Anerkennung für sein Talent, als Geschenk von Angelika Catalani erhielt.
Ein Highlight ist das Piano Pleyel, welches Chopin in den letzten Lebensjahren gehörte.
Auf der Ebene 0 bestand die Möglichkeit die Musik von Chopin in dafür vorgesehenen Musikboxen zu genießen. Das Museum wurde sehr modern gestaltet und bietet die Möglichkeit sehr genaue und geprüfte Informationen über Chopin und Warschau aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu erhalten. Dank der hier gesammelten Exponate und Multimedia konnten wir das Leben und das Werk des Komponisten ausführlich kennenlernen.
Wir erfuhren alles über die Kindheit und Jugend, die er in Warschau verbracht hatte und sein Leben im Exil. Zu sehen bekamen wir Briefe, Zeichnungen, Widmungen und Visitenkarten, die an ihn erinnern und von ihm geschrieben wurden. Weiterhin zu sehen waren eines der beliebtesten Porträts des Künstlers, das zu Lebzeiten von Teofil Kwiatkowski angefertigt wurde, ein Abguss seiner Hand und weitere unbezahlbare Erinnerungsstücke. An den Wochenenden können Sie mit Ihrer Eintrittskarte Live-Musik von Chopin hören. Es ist besonders auch für Kinder zu empfehlen, bei meinem Besuch war gerade eine Gruppe Kinder da, die sehr begeistert waren.
Schokoladenfabrik – Museum E. Wedel
Für Naschkatzen werden in der Schokoladenfabrik E. Wedel Träume wahr. In dem Museum wurde anschaulich dargestellt, wo Kakaobohnen wachsen und wie sie sich in eine Lieblings-Schokospezialität verwandeln.
Wir tauchten ein in eine Welt voller süßer Aromen und fantastischer Geschmacksrichtungen, in der jeder Schritt ein neues, köstliches Erlebnis verspricht. Direkt neben den historischen Wedel-Werken im Warschauer Stadtteil Praga befindet sich die Schokoladenfabrik in einem modernen Gebäude und erinnert an eine Schokoladentafel. Dabei ist jedes einzelne „Schokoladenstückchen“ dieser Fassade mit einem einzigartigen Muster verziert, das auf historische Details der Fabrik Wedel anspielt.
In der interaktiven Ausstellung konnten wir Schritt für Schritt der Schokoladenherstellung miterleben. Wir hatten auch die Gelegenheit, verschiedene Schokoladensorten zu probieren. Dieses Paradies für die Geschmackssinne ist besonders bei den kleinen Gästen beliebt, die spielend alles Wissenswerte über die Herstellung von Schokolade erfahren. Am Ende der Besichtigung lohnt sich ein Besuch im Shop mit seinem Angebot an ausgefallenen Souvenirs und originalen Wedel-Produkten
Kulturpalast – ein Wahrzeichen von Warschau
Der Kultur- und Wissenschaftspalast ist ein zwischen 1952 und 1955 auf Anordnung Stalins im sogenannten Zuckerbäckerstil des Sozialistischen Klassizismus errichtet wurden. Ein beeindruckendes Gebäude, was mich gleich an die Lomonossow Universität (240 m hoch) in Moskau erinnerte. Mit 237 m Höhe war es damals das zweithöchste Gebäude Europas und ist heute, nach dem 2022 mit 310 m Höhe fertiggestellten Varso Tower, das zweithöchste in Polen.
Der Kulturpalast mit 44 Etagen war ein Geschenk der sowjetischen Nationen an die polnische Nation, der anfangs Kultur-und-Wissenschaftspalast Josef Stalin hieß und am 21. Juli 1955 eröffnet wurde. Er ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Warschaus, aber um hinein zu kommen und auf die Aussichtsplattform in der 30. Etage, muss man sehr viel Zeit einplanen. Lange Schlangen hatten uns davon abgehalten.
Nach der Revolution wollte man das Gebäude abreißen, hatte sich aber für den Erhalt entschieden. Abend wird der Kulturpalast wunderschön beleuchtet, was ich von meinem Hotelzimmer richtig gut sehen konnte.
Er ist ein echt schönes Gebäude und der krasse Gegensatz zu den modernen Wolkenkratzern, die echt eindrucksvoll sind. Im modernen Einkaufszentrum neben dem Kulturpalast kann man echt gut einkaufen.
Ausgezeichnete Kulinarik auch in Warschau
Restaurant Soul Kitchen
Warschau hatte uns mit ausgezeichneter Kulinarik überrascht. So hatte uns die Küche im Soul Kitchen überzeugt. Es werden frische, regionale Zutaten in einzigartige Kompositionen verwandelt und die Harmonie der Aromen sind Balsam für die Seele.
Jedes Gericht im Soul Kitchen hat eine eigene Geschichte. Daniel Leszek ist als Koch das Herz des Restaurants. Eine Spezialität sind die Suppen. Mehr Informationen zum Restaurant Soul Kitchen hat
Restaurant Gruby Josek
Das Restaurant Gruby Josek zeigt die Liebe zur Meerjungfrauenstadt Warschau und ihren Traditionen. Das Interieur ist voller Erinnerungen und Nostalgie, man fühlte sich wie in einer alten Warschauer Straße mit einzigartiger Atmosphäre.
Die traditionellen Gerichte waren voller einzigartiger Persönlichkeit und Qualität, die Warschau und seine Bewohner seit Generationen prägen und daher die Grundlage der Arbeit der Küche bilden. Wir konnten echt köstliche Speisen genießen. Mehr zum Restaurant Gruby Josek
Restaurant Kieliszki na Próżnej
Als wir das Restaurant und die Weinbar Kieliszki na Próżnej betraten, war das Erste was mir ins Auge stach, das riesige Regal voller Weingläser über der Theke. Es ist ein Ort, an dem der Wein die erste Geige spielt, bei der die umfangreiche Weinkarte zahlreiche erstklassige Weine bietet.
Sie versuchen die perfekte Balance zwischen dem, was im Glas ist und dem, was auf dem Teller kommt. Die übersichtliche Speisekarte bietet leichte, moderne Interpretationen polnischer Klassiker, sie umfassen herzhafte Gerichte mit kräftigen und würzigen Aromen. Im Michelin-Führer „Hauptstädte Europas 2019“ und Michelin 2024
Übernachtungstipp, das Radisson Collection Hotel, Warsaw
Wir übernachteten in dem eleganten Radisson Collection Hotel, Warsaw im Warschauer Geschäftsviertel, das nur wenige Schritte von der Altstadt und den kulturellen Einrichtungen entfernt war, einfach perfekt, um Warschau zu Fuß zu erkunden.
Die 309 Zimmer und Suiten sind modern mit Designer-Akzenten eingerichtet. Neben kostenlosen WLAN bietet es den Gästen Swimmingpool, dem hoteleigenen Fitnessstudio und einen Spa.
Von meinem Zimmer konnte ich einen romantischen Blick auf die Stadt und den Kulturpalast genießen. Mehr über das Radisson Collection Hotel Warsaw
Warschau ist überraschend anders und bietet eine perfekte Balance zwischen alter und neuer Architektur. Sie verfügt über eine dazu passende lebendige Kulturszene, was Warschau zum perfekten lohnenswerten Ziel für einen Städtetrip macht, den ich sehr empfehlen kann. Als pulsierende Metropole vermittelt sie Fortschritt der Moderne und würdigt ihre eigene Geschichte.
Ich danke dem Polnischen Fremdenverkehrsamt, besonders Magdalena Korzeniowska-Beckmann für die Unterstützung und die tollen Tage in Warschau.
Fotos Gabriele Wilms
„Mit dem Berlin–Warschau-Express Posen und Warschau entdecken„