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Ich berichte von meiner Flusskreuzfahrt auf der MS Thurgau Chopin, die in Demmin startete, im dritten Teil fuhren wir von Stettin auf der Oder und weiter auf dem Oder-Havelkanal und der Havel nach Berlin.
Die MS Thurgau Chopin ist ein Schiff von Thurgau Travel https://www.thurgautravel.de/, das als Pionier für weltweite Flussreisen gilt. Das Familienunternehmen der Familie Kaufmann hat seinen Hauptsitz in Weinfelden, Schweiz und ist seit über 20 Jahren erfolgreich.
Wir starteten mit der MS Thurgau Chopin auf der Oder in Richtung Schiffhebewerk Niederfinow. Die Oder entspringt in Tschechien fließt durch Polen und bildet einen Teil der Grenze zwischen Polen und Deutschland. Sie ist 866 Kilometer lang.
Der deutsch-polnische internationale Park Unteres Odertal erstreckt sich über Schwedt/Oder bis nahe Hohensaaten. In Schwedt stiegen wir aus und machten einen Busausflug zum Schiffshebewerk Niederfinow, um uns diese gigantischen Bauwerke, es sind ja zwei Hebewerke anzuschauen. Mittlerweile ist das neue Schiffshebewerk auch in Betrieb. Bei meinem letzten Besuch war es noch im Bau.
Wir halten am Hafen von Schwedt an und gehen von Bord, um mit dem Bus zum Schiffshebewerk aufzubrechen.
Besichtigung und Befahren der beiden Schiffshebewerke Niederfinow
Angekommen in Niederfinow, am östlichen Ende des Oder-Havel-Kanals, erstiegen wir das 60 Meter hohe Hebewerk. Das alte Schiffshebewerk Niederfinow wurde am 21. März 1934 in Betrieb genommene und ist das älteste noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands.
Die Länge beträgt 94 Meter und es ist 27 Meter breit. Beim erklimmen sahen wir ein Schiff in dem Trog, dass gerade den Höhenunterschied von 36 Metern überwunden hatte. Das alte Schiffshebewerk besteht aus einer 14.000 Tonnen schweren und mit fünf Millionen Nieten zusammengehaltenen Stahlkonstruktion. Der Trog ist 85 Meter lang, 12 Meter breit und mit Wasserfüllung 4290 Tonnen schwer. Dieser hängt an 256 Stahlseilen. 192 Ausgleichsgewichten aus Beton mit einem Gewicht von ebenfalls 4290 Tonnen balancieren den Trog aus. Es ist ein geschütztes Industriedenkmal.
Oben angekommen kann man auf historischen Bildern den Bau des Bauwerkes bestaunen. Besonders gigantisch ist die traumhaft schöne Aussicht.
Parallel zum bisherigen, alten Hebewerk wurde das Schiffshebewerk Niederfinow Nord am 4. Oktober 2022 eingeweiht. Dieses ist für größere Schiffe geeignet. Das Alte ist für Schiffe auf 84 m Länge begrenzt, moderne Schiffe mit einer Länge bis zu 110 m konnten daher nicht passieren. Nach rund siebzig Jahren Betrieb sind Instandsetzungsarbeiten notwendig, für die der Schiffsverkehr für längere Zeit gesperrt werden muss. 1997 wurde der Neubau des neuen, größeren Schiffshebewerks Niederfinow Nord beschlossen.
Im Herbst 2006 wurde mit den Erdarbeiten zwischen dem heutigen Hebewerk und der Schleusentreppe begonnen. Es erfolgte der Teilabriss der vierten, untersten Schleuse. Die Grundsteinlegung erfolgte am 23. März 2009. Die Inbetriebnahme erfolgte am 4. Oktober 2022 mit einer feierlichen Einweihung. Der neue Trog hat eine Nutzlänge von 115 Metern, 12,5 Meter Nutzbreite und vier Meter Tiefe und wiegt gefüllt 9800 Tonnen. Bei täglichen Führungen kann neben dem alten Hebewerk auch der Neubau begangen werden, dabei werden Führungen ins Neue Hebewerk mehrfach stündlich zwischen 10 und 16 Uhr durchgeführt.
Sektempfang und Vorstellung der Crew und Galadinner
Wieder zurück an Bord fuhren wir auf dem Oder-Havel-Kanal zum Schiffshebewerk. Im Salon stellte der Kapitän beim Sektempfang seine gesamte Mannschaft vor.
Dann genossen wir das leckere Galadinner mit köstlichen Speisen.
Während des Essens bemerkte ich einen fantastischen Sonnenuntergang, was mich dazu brachte nach oben zu gehen, um Fotos zu schießen. Da stellte ich fest, dass wir gerade Kurs auf das neue Schiffhebewerk Niederfinow-Nord nahmen und grün zur Einfahrt hatten. Ich benachrichtigte gleich meine Tischnachbarn, denn keiner wollte dieses Schauspiel verpassen. Das Essen musste warten.
Wir gingen aufs Sonnendeck und verfolgten wie die Thurgau Chopin im Trog die 36 m hochgehoben wurde. Ein echt tolles Erlebnis, wie wir so langsam die Höhenmeter überwanden.
Oben angekommen war der Sonnenuntergang besonders schön zu sehen. Danach genossen wir unser Abendessen um so mehr.
Wir fuhren unsere letzte Etappe auf der Havel nach Berlin, wo wir am nächsten Tag ankamen.
Bundeshauptstadt Berlin erkunden
Am letzten Tag machten wir eine Stadtrundfahrt durch Berlin. Es geht vorbei an den Sehenswürdigkeiten von Berlin, wie dem Roten Rathaus, der Siegessäule, Fernsehturm und dem Brandenburger Tor.
Immer wieder stiegen wir aus und lauschten den Berichten unserer Reiseleiterin. So bestaunten wir auch den Bundestag, aber nur von außen, um rein zu gehen fehlte einfach die Zeit.
Im 13. Jahrhundert wurde Berlin erstmals urkundlich erwähnt und war die Hauptstadt der Mark Brandenburg, von Preußen und Deutschlands. Berlin entwickelte sich im Laufe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zur weltweit drittgrößten Stadt. 1945, nach dem Zweiten Weltkrieg unterlag die Stadt dem Viermächtestatus. Ab 1949 wurde der Ostteil von Berlin zur Hauptstadt der DDR. Der Westteil wurde Teil der Bundesrepublik Deutschland.
Nach dem Mauerfall 1989 und der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 wurde die vereinigte Stadt Berlin zur gesamtdeutschen Hauptstadt. Berlin lohnt sich immer zu besuchen, man entdeckt immer wieder etwas Neues.
Als Höhepunkt unserer Stadtrundfahrt gab es die wohl beste Currywurst von Berlin am Stand Curry 36, die war echt lecker und sehr zu empfehlen.
Ich danke dem Reiseveranstalter Thurgau Travel , Primo PR und dem gesamten Team der MS Thurgau Chopin, besonders Kapitän Frank für die Unterstützung und die tolle Reise mit den unendlich tollen Erlebnissen.
Fotos Gabriele Wilms
Im ersten Teil „Mit MS Thurgau Chopin durch den Amazonas des Nordens (Teil 1)“ hatte ich die Kreuzfahrt von Demmin über den Amazonas des Nordens und der Insel Usedom vorgestellt.
Im zweiten Teil „Mit MS Thurgau Chopin – Flusskreuzfahrt – Ostseeinseln, Oder (Teil 2)“ berichtete ich von den Ostseeinseln, Stralsund, Swinemünde und Stettin.