Raus aus der Tretmühle und rein in den Wald, dies war das Thema meiner letzten Reise in den Bayrischen Wald. Am Tag drei ging es mit der Geißkopfbahn Bischofsmais auf den Geißkopf zum Wandern.
Der Geißkopf gehört einfach zu Bischofsmais, hier finden Mountainbiker ein wahres Downhill-Paradies in dem gut ausgebauten Bike-Park.
Mit dem neuen 6-er Sessellift, der Geißkopfbahn, erreicht man ganz bequem die Bergstation auf dem Geißkopf auf 1097 Meter.
Die Mountainbike-Fahrer hängen ganz ihre Räder auf der Rückseite der Sitze ein, setzen sich auf den nächsten Sitz, fahren nach oben und steigen an der Bergstation aus und können ganz entspannt ihr Räder abhängen und los radeln.
Nur wenige Meter von der Bergstation befindet sich der Aussichtsturm, von wo aus man gewöhnlich eine überwältigende Fernsicht über die Grenzberge, die Kaitersberge, den Osser, den Großen Arber, den Falkenstein, den Lusen und den Rachel bis zum Dreisessel hat. Leider war bei unserem Besuch null Sicht wegen dichtem Nebel. Mehr Informationen zum Geißkopf finden sie www.geisskopf.de .
Wir starteten oben zu unserer Wanderung mit dem Original und Wanderführer Michael Kramhöller durch den Wald zum Landshuter Haus und dem verlassenen Dorf Oberbreitenau, denn der Geißkopf ist auch ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber.
Unsere Wanderung war wahrhaft mystisch, denn der Nebel hing noch in dem Wald und das Moos hing von den Bäumen, was eine echt geheimnisvolle Stimmung verbreitete. Die Bäume bilden schon bizarre Gebilde.
Auf unserer entspannten Wanderung begegneten uns zwei Wander-Reiter, die schon seit Wochen unterwegs waren und noch weiterhin unterwegs sein werden. Wir hatten sie dann im Landshuter Haus zum Essen wieder getroffen.
Nach der leichten Wanderung, eher einem Spaziergang, erreichen wir das verlassenen Dorf Oberbreitenau aus vergangenen Zeiten. Ein Teil der Grundmauern der einzelnen Höfe sind noch vorhanden.
Vor rund 400 Jahren hatten sich die ersten 8 Siedler mit Zustimmung des Grundherrn über die Breitenau und Bischofsmais, Reichsfreiherrn Johannes VIII. Sigmund von Degenberg zu Schwarzach auf der Hochfläche der Oberbreitenau angesiedelt. Es entstand auch eine Waldglashütte. 1925 begann die Wüstlegung der zuletzt 9 Anwesen nach Verkauf an den Staat. 1956 verließen die letzten Bewohner den Ort. 1991 begann die Gemeinde mit der Freilegung der Grundmauern der Höfe.
Hier berichtete uns unser Wanderführer Michael, dass hier seine Großeltern auf dem Saller Hof gelebt hatten und zeigte uns auch die Reste des Hofes. Der ehemalige Greil-Hof ist als Landshuter Haus heute noch bewohnt, der dem Bayrischen Waldverein als bewirtschaftetes Berghaus mit Übernachtung dient.
Zum Mittagessen sind wir in das Landshuter Haus eingekehrt und hatten leckere Suppen gegessen. Danach entschlossen wir uns zu Fuß nach Bischofsmais zu wandern. Dies war früher der Schulweg der Kinder, die in dem verlassenen Dorf gelebt hatten. Nach kurzer Wanderung fing es heftig an zu regnen, was aber nicht ganz so schlimm war, denn wir waren vom Wetterbericht her gewarnt und hatten Regenkleidung dabei und dann hielten die Bäume auch einen großen Teil des Regens ab. Aber ordentlich nass wurden wir trotzdem, da war nach Rückkehr ins Hotel ein Saunabesuch genau das Richtige. Mer4h Informationen zum Landshuter Haus https://www.landshuterhaus.eu/
Wir gingen ständig bergab und kamen an der kleinen Degenhard Kapelle vorbei. Der Eremit Degenhard gilt als Gründungsvater der Kapelle. Er war der Sohn des Ritters Conrad von Pruck. Er lebte von 1344 bis zu seinem Tod 1374 als Einsiedler auf der Zellwiese unterhalb der Breitenau. Nach dem Ankommen errichtete er sich eine Einsiedlerei mit einer Holzkapelle zu Ehren des hl. Bartholomäus. Die Kapelle wurde im dreißigjährigen Krieg zerstört. Die Waldvereinssektion Bischofsmais hat die Kapelle wieder errichtet und unser Wanderführer Michael Kramhöller war einer der Initiatoren dazu. Die Einweihung fand am 18.05.2000 mit einem Gottesdienst durch Pfarrer Bruna Pöppel statt.
Wallfahrtskirche St. Hermann
Am Ende unserer Wanderung erreichten wir die Wallfahrtskirche St. Hermann in Sankt Hermann, einem Wallfahrtsort und Gemeindeteil von Bischofsmais im niederbayerischen Landkreis Regen. Hier stehen die Wallfahrtskirche, Brunnenkapelle und Einsiedeleikapelle im Ensemble. Die Wallfahrtskirche St. Bartholomäus wurde von 1653 bis 1654 erbaut. Im Hochaltar von 1722 befindet sich ein Altarblatt des seligen Hermann von Joseph Rauscher aus dem Jahr 1720.
Die Einsiedeleikapelle stammt aus dem Jahr 1690. Im Inneren kann man ein Kreuzweg mit Hinterglasmalerei betrachten, wobei die älteste der Votivtafeln aus dem Jahr 1646 stammt. Populär wurde der Wallfahrtsort durch das „Hirmon-Hopsen“, wo eine hölzerne Hermannsfigur mit beweglichem Haupt. Das Bitten und Anliegen wurde erhört, wenn das Haupt nickte, so galt dies als Zeichen. 1875 wurde anlässlich der Erneuerung der Wallfahrt ein neues, feststehendes Haupt aufgeklebt. Die im hinteren Teil abgetrennte Hermannszelle geht auf den seligen Hermann zurück, nach anderer Ansicht wurde sie ursprünglich als Aufbewahrungskammer der Votivgaben errichtet. Hier befinden sich hölzerne Hände, Füße, Beine und Krücken, die zum Dank für eine Heilung gestiftet wurden.
Die Brunnenkapelle ist eine Rundkapelle aus dem Jahr 1611, sie befindet sich über der gefassten Hermannsquelle und ist wie die beiden anderen Bauwerke mit Schindeln gedeckt. Sie wurde von dem Landrichter Hans Hundt als Erfüllung eines Gelübdes erbaut. In ihr ist in einem Kästchen das „Käsewunder“ aufbewahrt. Mehr Informationen zur Gemeine Bischofsmais finden sie www.bischofsmais.de
Mehr Informationen zum Bayrischen Wald mit all seinen Angeboten rund um den Urlaub finden sie https://www.bayerischer-wald.de/
Ich danke dem Tourismusverband Ostbayern e.V Tourist-Information Bischofsmais und der Geißkopfbahn für die Unterstützung.
Fotos Gabriele Wilms
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