Auf meinem Programm stand wieder einmal eine Reise nach Israel, nun bereits das dritte Mal. Wie immer habe ich von allen Seiten gehört, wie kannst du nur da hin reisen! Aber entgegen aller Berichterstattungen in den Medien, läuft in Israel das Leben ganz normal, diese Negativpropaganda ärgert mich schon. Ich habe keinerlei Angst verspürt, noch mich unsicher gefühlt, im Gegensatz zum letzten Jahr.
Es ging wieder auf eine mehrtägige Rundreise und obwohl ich schon zwei Rundreisen durch Israel gemacht hatte, konnte ich wieder sehr viel Neues und bereits Bekanntes neu entdecken. Meine Reise begann mit einer sehr langen Fahrt mit der Deutschen Bahn quer durch Deutschland, eigentlich 6 Stunden mit dem ICE von München nach Hamburg, aber unser Zug hat es in reichlich 7 Stunden geschafft. Nur gut das ich genug Zeit bis zum Flug eingeplant hatte.
Mit der Fluggesellschaft Germania ging es auf einem entspannten Flug nach Tel Aviv in Israel. 4.00 Uhr Ortszeit sind wir gelandet und Tel Aviv hat uns mit 29 Grad Hitze empfangen, wir hatten ja schon mit Wärme gerechnet, aber es war der Wahnsinn. Nach ca. einer Stunde checkten wir in unserem Hotel, dem Herods Hotel der Fattal Gruppe, ein.
Tel Aviv und Jaffa
Das Hotel liegt am Ende der Strandpromenade direkt am Strand des Mittelmeeres. Aus diesem Grund bin ich nicht etwa schlafen gegangen, sondern habe kurz ausgepackt, meinen Fotoapparat geschnappt und bin an den Strand. Ich erlebte einen wunderschönen Sonnenaufgang und konnte beobachten, wie Tel Aviv erwacht.
Die Stadt ist so lebendig, egal ob früh am Morgen oder am Abend. Bereits kurz vor 6.00 Uhr sieht man unendlich viele Menschen am Strand joggen, Yoga machen oder schwimmen, wobei man eigentlich nicht vor 08.00 Uhr schwimmen gehen sollte, da ab diesem Zeitpunkt die Bademeister im Einsatz sind. Nachdem ich ausreichend Fotos geschossen hatte, musste ich auch ins Wasser. Das Wasser war traumhaft warm, wie eine große Badewanne, ich ließ mich auf den Wellen treiben.
Auf dem Programm stand der Besuch von Sarona, das deutsche Viertel der Templer von Tel Aviv, auch das vergessene Viertel genannt. Es liegt als eine grüne Insel mitten in Tel Aviv, dieses ist älter als die Stadt selbst und der Staat Israel. Sehr interessant ist die Geschichte des Viertels, die uns unser Guide Mordi anschaulich darstellt. Es ist ein Gebäude-Ensemble aus Zeiten der Templergesellschaft, die sich im Jahre 1868 nach Palästina aufmachten, um das Christentum vorzuleben. Sie kauften 1871 dieses und das umliegende Land und bereits ein Jahr später besiedelten die ersten württembergische Pietisten Sarona. Deutsche Templer haben die malerische Sarona-Siedlung im Jahre 1871 gegründet, von der Siedlung haben 37 historische Häuser die Zeit überdauert und wurden in liebevoller Kleinarbeit rekonstruiert, von Grund auf renoviert und erstrahlen in altem Glanz. Sarona ist die größte von sieben Siedlungen, die zu dieser Zeit auf dem teils trockenen sumpfigen Boden Palästinas erbaut wurden. Sie benötigten riesige landwirtschaftliche Flächen zur Umsetzung ihrer Pläne, wie zum Beispiel mit Eukalyptusbäumen. Sie legten das Sumpfgelände trocken.
Das Ende von Sarona wurde 1950 mit der Ausweisung der Templerdeutschen vollzogen. Das alte Templer-Dorf sollte abgerissen werden und Wolkenkratzern Platz machen. So auch im Jahr 1999 der unterirdische Weinkeller der Templer-Winzergenossenschaft, an dessen Wand „Deutsche Winzergenossenschaft“ auf Deutsch und Arabisch steht. Der Wein „Sarona Gold“ und die „Perle von Jericho“ reiften hier zum süffigen Tropfen. Ebenfalls erhalten ist eine alte Ölpresse, in der auch Weizen und Flachs gemahlen wurde. Der Denkmalschutz stoppte den Abriss. Ran Schmueli, ein israelischer Top-Koch, hat ein Edel-Restaurant in dem langen Refugium eingerichtet. Die Häuser sind solide gebaut, haben hölzerne Fensterläden und rote Ziegeldächer mit einer Wetterfahne, wie in ihrer alten Heimat. Heute ist das parkähnliche Areal unter schattenspendenden Platanen zu einem Ausflugs- und Touristenziel geworden.
Das Deutsche Viertel ist umgeben von Wolkenkratzern, wie das Azrielli Centers, imposant und ein Spiegelbild der Neuzeit und es wird immer weiter gebaut. Die Investoren durften ihre Hochhäuser hinter dem historischen Areal nur bauen, wenn sie sich verpflichteten, die Restaurierung der historischen Substanz mit zu finanzieren.
Nach einem kurzen Abstecher in den Rothschild-Boulevard, er war eine der ersten Straßen und ist heute eine der wichtigsten und berühmtesten in Tel Aviv, ging es zum Hotel zurück. Das Typische des Rothschild Boulevard sind die Häuser im Bauhausstil und heute gehört er zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Empfangshalle des Hotels Herods ist dem Rothschild Boulevard nachempfunden, eine Allee führt zu der überdimensionalen Fensterfront mit Blick auf den Strand.
Die Gästezimmer des Herods sind gemütlich und funktionell eingerichtet, alle haben einen kleinen Balkon. Ich habe im 8. Stock gewohnt und hatte einen tollen Blick auf den Strand und die Stadt Tel Aviv.
Noch besser ist der Ausblick von der Buiseness Lounge im 17. Stock, hier haben sie einen Rundumblick und sehen sogar bis Jaffa. Gäste der Suiten checken hier ein und können in der Business Lounge frühstücken oder einen Snack einnehmen.
Der Abend führte uns nach Jaffa, bisher kannte ich Jaffa, den Ursprung von Tel Aviv nur am Tag. Am Abend in dem besonderen Licht wirkte dieser Stadtteil ganz anders. Auf einem Platz war eine erhöhte Tanzfläche aufgebaut und hier tanzten Paare Tango, das Zuschauen machte einfach Spaß und wir konnten uns kaum lösen.
Flug nach Eilat
Am zweiten Tag ging es mit einem Inlandsflug nach Eilat, der kleine Flughafen liegt mitten in der Stadt. Eilat ist ein typischer Urlaubsort und wird auch „Perle am Roten Meer“ genannt, ein Urlaubsparadies für Familien. Am Meer finden Sie nur Hotel, Restaurants und Shoppingmeilen. Die eigentliche Stadt ist weiter oben auf dem Hügel, die ¨nackte¨ Stadt, da es kaum Bepflanzungen gibt.
Auch unser Hotel, das Leonardo Plaza Hotel liegt direkt am Strand. Ich habe von meinem Zimmer einen tollen Blick auf das Rote Meer bis hin nach Jordanien. Am nächsten Morgen nutzte ich die Lage, um noch vor dem Frühstück im Roten Meer zu schwimmen. Das Wasser ist kühler als das Mittelmeer, aber immer noch sehr angenehm. Man sollte unbedingt Badeschuhe anziehen, denn es ist sehr steinig und an Seeigeln kann man sich gefährlich verletzen.
In Eilat scheint an 365 Tagen die Sonne und nur selten fällt die Temperatur unter 20 Grad. Das klare Wasser des Roten Meeres ist auch im Winter noch schön warm. Wir haben drei Highlights für den perfekten Urlaubsspaß besucht.
Aquapark Coral World
Als erster Tipp der Aquapark Coral World, ein riesen großes Salzwasser-Aquarium mit 20.000 Litern Wasser. Hier kann man die verschiedensten Fische, unter anderen Haie, Rochen und noch vieles mehr beobachten, Sie laufen auch unter dem Aquarium hindurch und sehen die Fische von unten.
Etwas ganz besonderes ist aber der Turm, der ins Meer gebaut wurde. Hier steigt man 6 Meter in die Tiefe und kann rundherum die Fische in ihrem natürlichen Lebensraum, dem Riff zwischen den Korallen, im offenen Meer bestaunen. Dabei ist nicht gewiss, welche Fische gerade da sind, da ja nichts eingezäunt ist und die Fische hier natürlich herum schwimmen.
„Dolphin Reef“ am South Beach
Unser zweiter Höhepunkt war der Besuch des „Dolphin Reef“ am South Beach. Hier schwimmen 5 Delphine im von Netzen eingezäunten Bereich. Die Netze werden immer wieder herunter gelassen, so dass die Delphine ins offene Meer schwimmen können und sie kommen freiwillig zurück. Ich war Delphinen noch nie so nah, wie auf den Schwimmstegen, traumhaft.
Delphinbeobachtung, einfach toll
Auf Plattformen kann man bei der Fütterung dabei sein, oder dabei zuschauen, wie die Mitarbeiter mit den Delphinen schwimmen und spielen, es macht ihnen sichtlich Spaß. In Begleitung eines Guides kann man sich einen Wunsch erfüllen und auch mit den Delphinen schwimmen, tauchen und schnorcheln, ein wirklich unvergessenes Erlebnis.
Zur Anlage gehört ein Badestrand mit einer Bar, in der wir ein leckeres israelisches Bier genießen durften. Dann weiter eine Tauchschule und ein Erholungsbereich mit Salzwasserschwebebecken, wo zum Beispiel bestimmte Entspannungsübungen mit Gästen durchgeführt werden. Die Ruhebereiche sind ein bisschen Urwaldmäßig angelegt, richtig schön bepflanzt.
Show ¨WOW¨ in Eilat
Das absolut Beste war aber er Besuch der Show ¨WOW¨. Schon der abendliche Spaziergang durch Eilat war sehenswert. Direkt am Strand sind ein paar spektakuläre Fahrgeschäfte aufgebaut. Der Basar und die Geschäfte sind abends bis 24.00 Uhr geöffnet, es macht einfach Spaß.
Die Show „WOW“ ist eine Mischung von Komik, Akrobatik und Wassersport. Ja richtig gelesen, auf der Bühne war ein Schwimmbecken integriert und da wurde hinein gesprungen, Wasserballett gemacht, beim Tanz einfach mit integriert, wunderschön. Die Akrobatik an den Seilen war einfach Spitzenklasse, eben wie der Name der Show schon sagt – es war WOW. Leider durften wir während der Show weder fotografieren noch filmen, was ich sehr schade fand, denn so kann ich Ihnen leider keine Bilder zeigen, nur das Bühnenbild, das aber auch sehr schön war. Mehr zu unseren Aufenthalt in Eilat „Eilat – Israels Paradies für Wasserliebhaber“
Das Tote Meer
Von Eilat führte uns unsere Reise ans Tote Meer, es war ein bisschen „Meer-Hopping“. Das Tote Meer liegt 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Das Wasser des Toten Meeres ist sehr gesund, mineralreich wie nirgends und durch die ständige Verdunstung konzentriert sich der Salzgehalt bis zu 50% des normalen Meerwassers. Durch die verschiedenen Mineralien ist es besonders gut bei Hautkrankheiten. Man schwebt bei dem Salzgehalt auf den Wasser, wer kennt nicht das berühmte Foto, wo jemand Zeitung lesend auf dem Wasser liegt. Genau so ist es. Man muss unbedingt darauf achten, kein Wasser in die Augen zu bekommen, es kann zu schweren Verletzungen führen. Die Augen müssen sofort ausgespült werden.
Unser schönes Hotel, das Leonardo Primus, liegt im Urlaubscentrum Ein Bokek, etwas erhöht, oberhalb des Strandes. Man kann ihn aber in wenigen Minuten zu Fuß erreichen, oder man benutzt den Shuttlebus, der mehrmals täglich fährt. Das Hotel bietet schöne Wohlfühlzimmer mit tollen Blick auf den Strand. Es hat einen Wellnessbereich mit Saunen, Whirlpool und einem Schwebebecken mit dem gleichen Salzgehalt wie im Toten Meer und so kann man auch hier auf dem Wasser liegen, schweben halt. Ein schöner Außenpool mit Süßwasser lädt zum schwimmen und planschen ein.
Festung Masada
Unsere vorletzte Station ist die Festung Masada. Ich habe sie bereits zum dritten Mal besucht, aber jeder Giude erzählt die Geschichte ein wenig anders, ihm sind andere Teile wichtiger und so ist es jedes mal auch wieder neu.
Bei der Talstation der Seilbahn hatte ich eine Begegnung mit einem Steinbock, so nah. Auf den ersten Blick dachte ich eine Holzfigur, doch dann bewegte sich und lief suchend auf der noch geschlossenen Restaurantterrasse umher.
Abspritzen und abkühlen mit dem kalten Wasser durch unseren Guide Mordi
Oben auf dem Plateau angekommen, wurden wir von unserem Guide Mordi erst einmal mit dem kalten Wasser der Trinkstation nass gespritzt, denn sonst hält man einen knapp einstündigen Rundgang auf dem Felsen, bei über 30 Grad, kaum aus. Die Erfrischung tat richtig gut, wichtig ist auch bei der Wärme sehr viel trinken.
Die Geschichte von Masada habe ich in einem anderen Artikel ausführlich erzählt, hier können Sie sie lesen.
letzte Station Jerusalem
Jerusalem, unsere letzte Station, die heilige Stadt ist ein absolutes Muss für jeden, der nach Israel reist. Mir ist aufgegefallen und da bin ich wieder bei meiner Anfangsfrage, das Leben ist ganz normal in Jerusalem, ab und zu sieht man bewaffnete Soldaten und Polizei, aber viel viel weniger, wie noch vor einem Jahr. Kotrollen gibt es nur im Bereich der Klagemauer.
Ich habe die Gruppe verlassen und bin allein unterwegs, was ich mir vor einem Jahr nicht vorstellen konnte. Zu Jerusalem werde ich noch in einem anderen Artikel ausführlich berichten. Nur kurz zu den wichtigsten Punkten die Sie besuchen sollten, das jüdische Viertel, die Grabeskirche und natürlich die Klagemauer, dabei darf der Wunschzettel nicht fehlen, den Sie in eine Ritze in der Klagemauer stecken und diese werden in Erfüllung gehen, man muss nur daran glauben.
Im letzten Jahr haben wir das österreichische Hospiz mitten in Jerusalem besucht und mir war es eine Freude kurz bei Schwester Benedikt hallo zu sagen. Sie hat sich noch genau an unseren Besuch erinnert und sich sehr gefreut, dass ich vorbei gekommen bin. Das österreichische Hospiz ist ein christlich geführtes Hotel unter der Leitung von Schwester Benedikt. Sie haben ein Café mit einer wunderschönen Gartenterrasse, mit leckeren Kuchen und tollen Kaffee. Hier sind Gäste immer willkommen, einfach klingeln und es wird Ihnen geöffnet.
In Jerusalem übernachteten wir in dem schönen Leonardo Jerusalem Hotel im neuen Stadtteil von Jerusalem mit tollen Blick auf die Stadt.
Das Leonardo Jerusalem Hotel gehört ebenfalls zur Fattal Hotelgruppe, ist sehr geschmackvoll und gemütlich eingerichtet, ich hatte traumhaft schon geschlafen und den Aufenthalt sehr genossen.
Fazit:Es war wieder eine sehr interessante Reise und wie immer zu kurz, es hat an einigen Orten einfach die Zeit gefehlt, um sie besser zu erkunden, das heißt, ich muss wiederkommen. Israel ist immer eine Reise wert. Ich bedanke mich bei dem Reiseveranstalter Israel-Best und der Fattal Hotelgruppe und der Fluggesellschaft Germania die diese Reise unterstützt haben. Nun ist mein Artikel geschrieben und wieder kommen negative Nachrichten aus Israel, soll ich es nun noch empfehlen? Sorry, mir fehlt die Antwort, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Fotos Gabriele Wilms
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