Kräuter und Kneipp – was für eine Kombination

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Bei meinem Besuch des Schüle´s Gesundheitsresort & Spa stand eine Kräuterwanderung mit Kneipp in der freien Natur auf dem Programm. Die Familie Schüle und Frau Boxler, die einen Kräuterlehrgang gemacht hat, führt einmal im Jahr Kräuterseminare mit den Gästen durch, haben uns geführt und begleitet.

Oberstdorf ist geprägt von den Flüssen, die ins Tal fließen. Die Trettach fließt ins Trettachtal, am Ende ist die Spielmannsau, von da aus geht es nur ins Hochgebirge. Oberstdorf hat 9,5 Tausend Einwohner. Am Haus der Schüle´s nach Westen schlängelt sich die Stillach und wenn man da weiter geht, kommt man an die Fellhornbahn, in das größte Skigebiet, da es mit Österreich verbunden ist. Am Ende des Tals ist die Birksau, von hier aus kann man nach Einötzbach hoch gehen. Das ist die südlichste Gemeinde von Oberstdorf mit einer Kapelle, ein Gasthaus und ein Wohnhaus.

Als drittes fließt die Breitach, die im Walsertal entspringt, die Breitachklamm liegt aber bei Oberstdorf in Tiefenbach. Alle diese Täler sind Auto-frei. Sie können nicht hinein fahren, nur zu Fuß, per Fahrrad oder mit der Pferdekutsche darf man hinein.

Bei unserer Wanderung geht es von der Mühlenbrücke hinauf zum Kühberg in Richtung Guben, ein Seitental von Oberstdorf, völlig Auto-frei, an dessen Ende geht´s ins Hochgebirge. Vom Frieberg bis zum Schlozberg, das Trettachthal von dem es ins Eutal geht. Ein Rundweg, eher ein Spazierweg für jung und alt gleichermaßen geeignet.

Wir gehen über Wiesen und haben einen fantastischen Weitblick auf die umgebene Bergwelt.

Die Kräuterfrau erklärt uns, dass Tinkturen von Kräutern immer besser sind. Getrocknete Kräuter können von Ungeziefer befallen werden, Tinkturen wirken auch besser. Um eine Tinktur herzustellen, muss man die gesammelten Kräuter waschen, klein hacken, ich ein Marmeladenglas zu drei viertel füllen und mit einem guten Korn auffüllen und 4-6 Wochen stehen lassen. Nun wird es durch einen Kaffeefilter abgeseiht in ein dunkles Fläschchen gefüllt und beschriftet, es ist ewig haltbar. Ich habe gerade eine Tinktur aus den Blüten und Blättern von Mädesüß angesetzt, mit dieser Tinktur reibt man schmerzende Gelenke ein. Mädesüß enthält Salicylsäure-Verbindungen, diese Salicylsäure wird heute meist chemisch hergestellt und als Acetylsalicylsäure in vielen Schmerzmitteln wie zum Beisüiel Aspirin angeboten. Salicylsäure hat eine schmerzstillende, entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkung.

Die frischen Blüten verwende ich auch zum Verfeinern von Erfrischungsgetränken, einfach die Blüten mit in den Krug und ziehen lassen. Es lässt sich aber auch ungeschlagene Sahne mit dem honig-mandelartigen Geschmack aufbereiten, einfach über Nacht die Blüten darin ziehen lassen. Zu beachten ist allerdings, Menschen mit einer Überempfindlichkeit von Salicylsäure sowie Asthmatiker und Schwangere sollten auf den Genuss von Mädesüß verzichten.

Ein Teil des Weges geht es nun am rauschenden Fluss, der sich durch die Landschaft schlängelt, entlang bis wir an eine seichte Stelle kommen. Hier ist jetzt Kneipen im Fluss angesagt. Schuhe und Socken aus, ich trenne den unteren Teil meiner Hose ab und dann ab ins richtig kalte Wasser. Es kostet etwas Überwindung, aber wenn man drin ist, wird es mit der Zeit angenehm. Ich habe allerdings mit den Steinen meine Probleme, ich mag es überhaupt nicht auf Kies zu laufen. Wir stapfen im Storchengang im Fluss und dann werden die Beine nur abgetupft, zwischen den Zehen muss ordentlich abgetrocknet werden.

Wieder rein in Strümpfe und Schuh, weiter geht unsere Wanderung in Richtung Hotel. In Schüle´s Gesundheitsresort erwartet uns nach kurzer Stärkung der Chefkoch zum Verarbeiten der gesammelten Kräuter, leider hatten wir nicht allzu viel Glück und er ergänzt es mit Kräutern aus dem Hoteleigenen Kräutergarten.

Fotos Gabriele Wilms

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Gabriele Wilms
Über Gabriele Wilms 779 Artikel
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Tätigkeit als Reisejournalistin und Bloggerin. Ich bin Inhaberin des Reisemagazin Toureal und betreue es als verantwortliche Chefredakteurin. Gut ein Drittel des Jahres bin ich daher in den schönsten Hotels, Regionen Europas und weltweit für unser Reisemagazin unterwegs .

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