Lama-Trekking – Meditation beim Wandern

Bei meiner tierischen Tour durch die Zugspitz-Region stand Lamawanderung durch das Ammertal, bei Bad Kohlgrub auf dem Programm. Franz Ebert begrüßt uns kurz und wir erfahren einiges über die Art und Haltung der Lamas. Es heißt ja immer – „Vorsicht Lama spuckt“ – doch … hat uns gleich zu Anfang erklärt, dass dieser Mythos nicht stimmt. Wenn ein Lama spuckt, dann stimmt mit dem Tier etwas nicht.

Franz hat sich die 6 Lamas, nur Hengste vor rund zehn Jahren angeschafft, weil er eine ganz besondere Beziehung zu diesen außergewöhnlichen Tieren hat. Sie haben auf seinem Hof einen eingezäunten Bereich, in dem sie sich frei bewegen können. Wenn er sie in den kleinen Stall treibt, heißt das für die Lamas, jetzt wird gearbeitet – mit den Gästen wandern. In einer Junggesellengruppe sind sie friedlich und sehr gutmütig, wenn jedoch eine Stute dazu kommt, fangen sofort die Machtkämpfe an und das geht gar nicht, wenn man mit den Tieren wandern will. Also gibt es keine Stuten. Lamas können ca. ein Alter von 25 -30 Jahre erreichen.


Lamas sonnen sich auf der Wiese

Schon geht es zur Wiese, wo die Lamas in der Sonne liegen. Also treibt er alle in den Stall und legt ihnen das Halfter an. Wir suchen uns ein passendes Tier aus, irgendwie geht das automatisch. Lamas sind reine Lasttiere, reiten kann man sie nicht. Gerade in den Bergen wurden und werden sie zur Versorgung von Berghütten eingesetzt, weil sie bestens Berg tauglich sind.

Ich bin von Anfang an von Charlie total begeistert, er ist der Hippie oder Beatle unter den Lamas, einfach süß. Wir haben uns während der Wanderung richtig angefreundet und wurden zu besten Kumpels. Jeder freundet sich mit „seinem“ Lama an, indem er es striegelt und bürstet, damit gewinnt das zugeteilte Lama Vertrauen zu uns. Ich habe bei Charlies langem Fell richtig gut zu tun. Dies ist einfach Voraussetzung, wenn man mit den Tieren laufen will, ein bisschen kennen lernen gehört dazu.

Wir starten, die kleine Ana, die Tochter von Dani hat das kleinste Lama der Herde, wie passend und genau das ist das Leittier der Lama-Gruppe. Das heißt Ana führt unsere Gruppe bei unserer Wanderung an und sie macht das richtig toll.

Wir marschieren mit „unseren“ Lamas an der Leine los, schön gemütlich, einer nach den anderen und dabei strahlen die Lamas eine Ruhe aus. Wir genießen das langsame Gehen auf leisen Sohlen, die Lamas freuen sich, von uns an der Leine geführt und bewundert zu werden. Der traumhafte Blick auf die Bergwelt begleitet unsere kleine Wanderung.

Immer wieder gibt es Fotos und Selfies mit den Lamas und meinem Charlie scheint es sichtlich Spaß zu machen fotografiert zu werden.

Die Lamas laufen schön neben uns an der Leine, bergab geht es mal etwas schneller. Wird der Weg schmal, nimmt man einfach die Hände mit der Leine auf den Rücken und schon laufen sie hinter uns. Es klappt seht schnell, auch dank des kennen Lernens. Man schaltet ab und ist nur noch bei dem Lama-Trekking, eine Art Meditation.

Wir erleben und erforschen gemeinsam mit den Lamas die wunderbare Berg- und Tierwelt der Ammergauer Alpen. Nicht Schnelligkeit und Höhe, sondern Langsamkeit und Tiefe verstärken die Wahrnehmung uns dabei unbeschwert neue Energie tanken, dies ist reine Erholung vom hektischen Alltag. Wir kommen am recht belebten Sportplatz vorbei, dann auf den Straße durch den Ort, selbst hier bleiben die Lamas ruhig und lassen sich weder von Auto, Motorrädern oder Traktoren stören.

Nach etwa einer Stunde ist die kleine Wanderung beendet und wir sind wieder zurück auf dem Bauernhof. Ja die Lamas wissen ganz genau, dass es heim geht, sie werden auf das letzte Stück schneller. Franz nimmt den Tieren die Halfter ab und sie gehen wieder in ihr Gehege auf die Wiese. Normalerweise dauert eine Wanderung zwei Stunden, aber es hatte die letzten Tage zu sehr geregnet, so dass eine Wanderung im Moor nicht möglich war.

Lamas sind tolle Tiere, die Wolle kann man verarbeiten und daraus zum Beispiel Socken stricken. Es ist nur nicht so einfach jemanden zu finden, der sie verarbeitet, erzählt mir Franz. Sie werden alle 1-2 Jahre geschoren.

Fazit: Ich kann solch ein Lama-Trekking nur empfehlen, mit den liebeswürdigen Lamas findet Jung und Alt das Wandern richtig toll, ja für Kinder ist es ein ganz besonderes Erlebnis. Kraftquelle Lama-Trekking – kostet eine Lamatour pro Stunde ab 30 €, egal wie viel Personen mit wandern, mehr dazu unter www.lamatrekking-langkaspar.de.

Vielen Dank an die Zugspitz-Region, die mich bei meinem Besuch unterstützt hat.

Fotos: Gabriele Wilms

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Seit vielen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Tätigkeit als Reisejournalistin und Bloggerin. Ich bin Inhaberin des Reisemagazin Toureal und betreue es als verantwortliche Chefredakteurin. Gut ein Drittel des Jahres bin ich daher in den schönsten Hotels, Regionen Europas und weltweit für unser Reisemagazin unterwegs .

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