Mit der Vasco Da Gama in dem Ägäischen Meer kreuzen (Teil 2)

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Ich hatte das große Glück wieder mit der Vasco Da Gama mitfahren zu dürfen. Dieses Mal kreuzten wir in der Ägäis, im zweiten Teil unserer Reise stelle ich euch Skiathos, Thessaloniki, Kavala und Istanbul vor.

Griechische Insel Skiathos

So stellt man sich Griechenland vor, traumhaft schönes Wetter und eine typisch griechische Insel, das ist Skiathos.

Da die Vasco Da Gama vor der Insel auf Reede lag, wurden wir mit Tenderbooten an Land gebracht. Vor der Tenderplattform ging es über eine Treppe ins Boot, leider war dies für Gäste mit Handicap nicht so einfach, da wir starken Wind und Wellen hatten.

Die Insel Skiathos liegt im Nordwesten der Ägäis und gehört zur Inselgruppe der Sporaden. Als viertgrößte Insel dieser Gruppe ist sie gerade mal 11 km lang und 5 km breit.

Wir erkundeten die Stadt Skiathos, das Herz der gleichnamigen Insel zu Fuß und entdeckten wunderschöne Plätze, wie die Strandpromenade, den alten, wunderschönen Hafen und der Papadiamanti-Straße, der Hauptflaniermeile des Orts, wo die Tische und Stühle von Bars und Restaurants bis an die Gehsteige reichen. Als Geheimtipp unter den griechischen Inseln ist sie bekannt für ihre schönen Sandstrände.

Beim Spaziergang an der Promenade entlang, atmeten wir die frische, salzige Meeresluft ein und genossen den postkartenwürdigen Anblick auf den Ort und unser Schiff. Wir schlenderten durch die schmalen Gassen, die mit flachen Steinplatten gepflastert sind. Beeindruckend sind die hellen, ein bis zwei Stockwerke hohen, weißen Häusern mit den typisch blauen Türen und Fensterläden, die den Ort verträumt aussehen lassen.

Vom Hafen aus erreicht man regelmäßig mit den Fähren die Nachbarinseln Skopelos, Alonissos und die Städte Volos und Thessaloniki auf dem Festland.

Unser Spaziergang führte uns bergauf und so erreichten wir die Sankt Nikolaus Kirche auch Agios Nikolaos. Die Kirche hatten wir schon vom Hafen aus gesehen und so folgten wir den gut ausgeschilderten Weg durch die engen Gassen. Oben angekommen, nahmen wir auf den Bänken Platz und konnten fast die ganze Skiathos Stadt bestaunen. Wir genossen die Sonne, die uns mit ihren warmen Strahlen verwöhnte. Genau dies hatten wir bisher vermisst.

Wieder unten an der Strandpromenade kehrten wir in eine typisch griechische Taverne ein, wo nur griechische Gäste zu Mittag aßen.

Wir ließen uns typisch griechische Gerichte schmecken.

Zum Abschluss gab es Uso, Eis wird extra auf den Tisch gestellt und erst wenn man es ins Glas gibt, wird der Uso milchig, Jámas.

Dann hieß es wieder Abschied nehmen und wir wurden mit dem Tenderboot wieder an Bord der Vasco Da Gama gebracht.

Die Wasserfälle von Pella

Unser nächster Hafen war in der griechischen Stadt Thessaloniki. Sie ist neben Athen die zweitgrößte Stadt Griechenlands und liegt am Thermaischen Golf in der Region Mazedonien.

Wir machten einen Ausflug, der mit dem Archäologischen Museum in Thessaloniki begann. Das Museum beherbergt Objekte aus Ausgrabungen in Thessaloniki und dem weiteren Gebiet Mazedoniens, Funde von Friedhöfen und Artefakte aus prähistorischen Siedlungen der Bronzezeit, die bis in die Jungsteinzeit zurück reichen. Es ist täglich von 8.00 – 20.00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist 8 Euro.

Dann fuhren wir mit dem Bus weiter nach Pella. Vor den Toren der Stadt besuchten wir die Ausgrabungsstätte des antiken Pellas, dabei sind die Strukturen sehr gut zu erkennen.

125 Meter lange und 45 Meter breite Häuserblocks bestimmten das Stadtbild. Die Stadtmauern und der Palast, in dem Alexander der Große geboren wurde sind noch erkennbar. Am beeindruckendsten sind die freigelegten Bodenmosaike, die stellenweise nur aus Kieselsteinen bestehen.

Total unscheinbar ist zunächst die Attraktion von Edessa, denn man sieht nur einen kleinen, aber reißenden Bach plätschern. Als wir die Treppen hinabstiegen, wurden die Wasserfälle, die rauschend in die Tiefe stürzten, sichtbar. An der höchsten Stelle fallen die Wasserfälle 70 m in die Tiefe.

Wir konnten sogar auf einen Weg hinter den Wasserfall gehen, was schon spektakulär war. Für 1 Euro Eintritt konnten wir die kleine Tropfsteinhöhle beim Wasserfall besuchen.

Von der Plattform hatten wir einen perfekten Blick über die Ebene von Edessa.

Wieder zurück an Bord der Vasco Da Gama ging es mit einem Gläschen Sekt zur Auslaufparty. Es hieß Abschied von Thessaloniki nehmen, auf geht´s nach Kavala. Ich bekam jedes Mal Gänsehaut, wenn der Kapitän 3-mal das Signalhorn laut ertönen ließ.

Wunderschöne Stadt Kavala und die Alistrati Höhle

Kaum in Kavala angekommen ging es mit dem Bus zum unterirdischen Erlebnis der Alistrati Höhle. Sie liegt 6 Km von Alistrati Serron entfernt und gehört zu den schönsten Tropfsteinhöhlen in Europa. Der unscheinbare künstliche Eingang und der ca. 25 m lange Gang ließen nicht erahnen, welch eine Schönheit uns gleich erwarten würde. Stetig ging es langsam ins Erdinnere des Berges.

Die riesigen Stalaktiten und Stalagmiten in verschiedenen Farben und Formen faszinieren mich immer wieder. So auch in dieser rund 25.000 m² großen Höhle. Wir treten durch die letzte Tür in eine andere Welt, die seit zwei Millionen Jahren durch ein grandioses Naturschauspiel entstanden sind.

Durch Wasserausschwemmungen entstand in dem kalkhaltigen Gebiet ein unglaubliches Höhlensystem. Das Wasser ging zurück und es begann zu tropfen, es entstanden über Jahrzehnte und Jahrhunderten die bizarren Formen von Stalaktiten und Stalagmiten, die bis zu 18 m lang sind.

Die Höhle wird von 6 verschiedenen Fledermausarten bewohnt. Auch Menschen bewohnten sie mal. Sie war bis in die 1950iger Jahre in Vergessenheit geraten und erst dann wieder entdeckt. 1975 wurde die Höhle für Besucher geöffnet. Die Gänge erreichen eine Länge von 3 km, wobei wir nur 1 km von Besuchern begehen werden können. Unsere Führung durch die Höhle dauerte rund 1 Stunde.

Je tiefer wir in die Höhle eindrangen, wurden wir von einer 12 m hohen Mauer von gigantischen Stalagmiten überrascht, die an Flammen erinnerten. Die Flammen werden durch rötliche Eisenoxideinlagerungen erzeugt. Etwas weiter entdeckten wir ein Gebilde, wie eine Orgel, eine Wand, die fast 10 m hoch war und aus Stalaktiten und Stalagmiten gebildet wurde. Dann sahen wir einen Wasserfall, ein ganz besonderes Gebilde.

In der sogenannten „Küchenabteilung“ wurde Popcorn horizontal in die Wände gedrückt, so denkt man. Das Geheimnis liegt hinter der Wand und der hohen Luftfeuchtigkeit. Aus dem Gestein kommen calziumcarbonathaltige Lösungen. Die Ablagerung erfolgt in dünnen Schichten, die Sinter genannt werden. Da wo die Höhlenwand kleine Erhebungen hat, findet besonders starke Sinterablagerungen statt, da wachsen die Köpfchen schneller. So sieht es aus, als klebt Popcorn an der Wand. Wenn es weiter langsam so wächst, wird es zu Brokkoli und später zu Blumenkohl aus Stein.

Mythen rund um die Höhle erzählen, dass Poseidon, Gott des Hades, Persephone nach ihrer Entführung zu einer Schlucht brachte, wo sich das Tor zum Hades befand. Auf dem Rückweg, der gleiche Weg wie hinein, war nur noch der Weg beleuchtet, damit recht schnell die Höhle für die nächste Gruppe frei gemacht wurde. Die Höhle ist im Sommer täglich von 09:00 – 19:00 Uhr und im Winter täglich von 09:00 – 17:00 Uhr geöffnet.

Dann wurden wir in den Ort Drama gebracht, was meiner Meinung nach voll dem Namen entsprach. Wie kann man die Ausflugsgäste in diese Stadt bringen, die außer dem schönen Park nichts zu bieten hatte. Vielleicht gibt es mehr zu entdecken, aber ohne Führung kaum zu finden, echt schade. Diesen Ort hätten wir uns sparen können.

Rundgang durch Kavala

Nach dem Mittagessen an Bord erkundeten wir noch Kavala. Die blaue Stadt Kavala besticht durch die Palia Poli, der Altstadt und der Nea Poli, der Neustadt mit ihren engen Gassen und der Kastro, der Burg. Kavala ist ein wichtiges Wirtschaftszentrum Nordgriechenlands. Die Stadt wurde Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. von Siedlern aus Thassos gegründet.

Bei unserem Rundgang war unser erstes Ziel das gigantische, gewölbte Kamares-Aquädukt. Es ist 270 m lang und 25 m hoch und das charakteristischste Denkmal und Wahrzeichen Kavalas. Die Kamaras, was Bögen bedeutet, wurden während des Osmanischen Reiches zwischen 1520 und 1530 erbaut.

Skiathos

Von hier aus ging es durch die engen Gassen bergauf zur Kastro, der Burg. Diese ist auch als Akropolis von Kavala bekannt. Die Zitadellen-Befestigungen wurden um das 5. Jahrhundert v. Chr. von den Byzantinern gebaut. Die Burg wurde 1391 zerstört, als die Stadt von den Türken erobert wurde.1425 wurde sie von den Ottomonen wieder aufgebaut. Sie ist täglich von 8.00 – 20.00 Uhr geöffnet und der Eintritt kostet 4,50 Euro.

Ein Besuch der Burg und das Besteigen des Turmes lohnen sich wegen des traumhaft schönen Rundumblick auf Kavala, den Hafen, wo die Vasco Da Gama angelegt hatte, und die Umgebung auf jeden Fall. Der Abstieg von der Burg war etwas steil, aber bot immer wieder eine tolle Aussicht auf Meer und Hafen.

Letzte Station und Ziel unserer Reise Istanbul

Die Vasco Da Gama legte am modernen Galata-Port von Istanbul am Bosporus an, wo wir am nächsten Morgen auch ausgeschifft wurden. Der Galata-Kreuzfahrthafen Istanbuls ist eine hochmoderne Hafenanlage mit unterirdischem Terminal und Abfertigungsanlagen. Das besondere Bauwerk mit dem ersten Untergrund-Kreuzfahrtterminal der Welt ist ein Luxusprojekt der Türkei und hat rund 1,5 Milliarden verschlungen. Er umfasst eine Gesamtfläche von rund 400.000 m², auf denen sich Geschäfte, Restaurants, Museum und ein Luxushotel, sowie 4.500 Parkplätze befinden. Die Hafenanlage ist durch Betonwände von der Promenade getrennt, wenn kein Schiff am Hafen liegt, werden diese runtergefahren und er verwandelt sich in eine schicke Flaniermeile.

Doch dann erst hieß es erst einmal Istanbul erkunden. Der Hafen liegt sehr zentral. Wir fuhren kurz mit dem Bus zu den wichtigsten Ausflugszielen, dann machten wir uns mit einem Reisführer zu Fuß auf den Weg Neues in Istanbul zu erdecken. Ich war total beeindruckt wie schön und vor allem wie sauber Istanbul ist.

Die „Blaue Moschee“ sahen wir leider nur von außen, da sie geschlossen war.

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten zählt die Hagia Sophia im europäischen Teil Istanbuls, die wir am Nachmittag besuchten. https://de.wikipedia.org/wiki/Hagia_Sophia Sie ist die Hauptmoschee von Istanbul. Die Hagia Sophia, „heilige Weisheit“ war eine ehemalige byzantinische Kirche, die von 532 bis 537 n. Chr. erbaut wurde. Sie wurde von 1453 bis 1935 und seit 2020 als Moschee genutzt. In der Zeit von 1935 bis 2020 diente sie als Museum, dem Hagia-Sophia-Museum.

Besonders beeindruckt war ich von der Cisterna Basilica, sie ist die größte von mehreren hundert antiken Zisternen, die sich unter Istanbul befinden. Die Zisterne befindet sich 150 Meter südwestlich der Hagia Sophia auf der historischen Halbinsel Sarayburnu.

Die unterirdische Cisterna Basilica ist 138 Meter lang und 65 Meter breit. Das Gewölbe wird von zwölf Reihen von 28, insgesamt 336 jeweils acht Meter hohen Säulen mit überwiegend korinthischen Spolienkapitellen getragen.

Skulpturen und Lichteffekte lassen die Zisterne wunderschön und mystisch wirken. Ein Besuch lohnt sich und sollte unbedingt auf dem Programm eines Istanbul-Besuches stehen.

Leider hatten wir Pech mit dem Wetter und es regnete hefig, aus diesem Grund hielten wir uns sehr lange in dem großen überdachten Basar auf, für den Istanbul berühmt ist. Er ist wirklich sehenswert.

Zurück ging es vom Taksim Platz, der auch immer wieder durch Unruhen Schlagzeilen macht. Wir gehen die sehenswürdige Fussgängerstraße Istiklal Avenue mit ihren vielen Geschäften zurück zum Galata-Port. Sie ist die berühmteste Straße von Istanbul. Hier konnten wir die rote nostalgische Straßenbahn bestaunen, die der Straße die Originalität gibt.

Reich an Eindrücken von Istanbul kehrten wir auf unser schwimmendes Hotel zurück an Bord der Vasco da Gama zur letzten Nacht. Zum letzten Mal ließen wir uns das Abendessen in Fusion Restaurant, was unser Lieblingsrestaurant wurde, schmecken.

Den letzten Abend ließen wir natürlich in der Bar The Dome bei Live-Musik mit der Sängerin Joan von den Philipienen und ihrer Band ausklingen.

Die Vasco Da Gama habe ich ausführlich in dem Artikel „Schiffsporträt der Vasco Da Gama von nicko cruises“ vorgestellt.

Ich danke Nicko Cruises und der gesamten Besatzung der Vasco Da Gama für die Unterstützung und die fantastische Reise mit dem wunderschönen Schiff. Mehr zu Reisen mit der Vasco Da Gama findet ihr hier

Fotos Gabriele Wilms

Mit der Vasco Da Gama im Ägäischen Meer kreuzen (Teil1)

Mit der Vasco Da Gama in den wärmenden Süden (Teil 1)

Mit der Vasco Da Gama in den wärmenden Süden (Teil 2)

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Gabriele Wilms
Über Gabriele Wilms 778 Artikel
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Tätigkeit als Reisejournalistin und Bloggerin. Ich bin Inhaberin des Reisemagazin Toureal und betreue es als verantwortliche Chefredakteurin. Gut ein Drittel des Jahres bin ich daher in den schönsten Hotels, Regionen Europas und weltweit für unser Reisemagazin unterwegs .

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