Königswinter und seine touristische Geschichte

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Königswinter mag heute bei den vielen Destinationen und Attraktionen rheinauf, rheinab nicht mehr das allerbekannteste Ziel ein, jedenfalls nicht mehr so bekannt wie in früheren Zeiten. Ein Blick in die Geschichte ist interessant, um zu zeigen, wie sehr dieser Ort in früheren Jahrzehnten, um nicht zu sagen: Jahrhunderten, beliebt war.

Königswinter Wappen

Ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts entdeckten im Zuge der Romantikbegeisterung die Engländer für Wanderungen und Schiffsfahrten den Rhein, und schnell bildeten sich einige Lieblingsorte heraus. Der aufkommende Tourismus spielte sich damals – abgesehen von einigen Punkten in den Alpen und ersten Seebädern sowie einigen heilsamen Heilquellenorten eben hauptsächlich am Rhein ab. Irgendwie hatte dieser Fluss „’was“ – er erweckte das Romantische in den Besuchern, besonders wenn sie von weit her kamen, ließ naive Begeisterung und Schwärmereien aufkommen – wie vielleicht in den späten 1950er Jahren Italien, in den 1980ern die Toskana und heutzutage die Inseln im Indischen Ozean. Offenbar braucht der Mensch immer wieder Orte, um gewisse Emotionen ausleben zu können – oder auch nur, um einmal eine „Auszeit“ von allem haben zu können.

Jedenfalls gab es zwischen 1800 und 1820 den ersten „Boom“ von reiselustigen Menschen, für die noch eher selten der Ausdruck „Touristen“ verwendet wurde, am Rhein. Hier gab es Attraktionen zu Hauf, oder wie es damals hieß, „Sehenswürdigkeiten“, vor allem natürlich Burgen und Burgruinen und die mit ihnen verbundenen Geschichten und Sagen. Romantische Geschichten, also solche, die Gefühle erweckten – Freude, Vergnügen oder Neugierde oder Erstaunen oder Kummer Schwermut, Traurigkeit oder auch Angst oder Ärger oder Abscheu. Und wenn es keine Geschichte gab, erfand man eine – wie Clemens Brentano die „Loreley“.

Die Engländer – natürlich nicht alle, sondern Adlige, reiche und neureiche Bourgeoisie, Kaufleute, für es damals in Mode gekommen war, zu verreisen –, mochten besonders den Drachenfels. Der soll seinen Namen von einem Drachen bekommen

Eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Rei¬sens oder Tourismus spielten einmal die Fortschritte in der Entwicklung immer neuer Fortbewegungsmittel, vor allem die Dampfschifffahrt (1807 wurde die Erfindung von Robert Fulton patentiert) und die Eisenbahn mit ihrem ständig ausgebauten Netz, was es erst möglich machte, die vielen deutschen Burgen, Türme und Schlösser, Wein- und andere Berge, kleine Städtchen und mittelalterliche Dörfchen mit einem gewissen Reisekomfort zu entdecken. Wobei, die Engländer, das meint of course Adlige, reiche und mittelreiche Bourgeoisie, Kaufleute, aber keine schichtübergreifenden Massen im heutigen Sinn.

Zum anderen die Reisebücher. Was es gab und was man anschauen sollte, weil es – nach Meinung des Verfassers – wert war, angeschaut zu werden, dies war prägnant und präzise in den neumodischen Reiseführern vorgegeben. Dabei ist natürlich Karl Baedeker zu erwähnen, der den ersten großen deutschsprachigen Reiseführer neuen Typs publizierte. Und zwar über den Rhein, präzise den Mittelrhein. Er sollte die Leser darüber aufklären, was sie da zu erwarten hatten. Dieser erste betont sachliche Rheinreiseführer wurde 1846 ins Französische, und 1861 ins Englische übersetzt – was die Anziehungskraft der Gegend für das ausländische Publikum belegt. Bis 1914 erschienen 35! deutsche Auflagen. Daran kann man das Interesse besonders der deutschen Reisenden nun wirklich sehr gut ablesen.

Karl Baedeker (1801-1859) Der „Ur-Baedeker“ von J. Klein

Eigentlich hatte er so einiges von seinen Vorgängern und Vorläufern verarbeitet – vom Professor Johann August Klein etwa, der 1828 den ersten Rheinreiseführer Rheinreise von Mainz bis Cöln, Handbuch für Schnellreisende des Histo¬ri¬kers Klein (1778–1831) veröffentlicht hatte, aber das ist eine andere Geschichte.

Das immer stärkere Auftauchen von Engländern, später auch von Holländern, war nicht zuletzt der Existenz eines anderen, des rotgebundenen Reiseführers von John Murray zu verdanken, der zum ersten Mal in den 1830er Jahren die Sehenswürdigkeiten des alten Europa systematisiert lesbar machte – in seinem „Handbook for Travellers on the Continent“. Und dieses Buch mit dem Untertitel „Being a Guide through Holland, Belgium, Prussia and Northern Germany, and Along the Rhine“ (1838) belegt die Beliebtheit der Rheinlandschaft für die Engländer.

Man kann sich das heute in den digitalen Zeiten nicht so richtig vorstellen, aber mit diesem Reiseführer wurde ein Land oder eine Region erfahrbar auch für die weniger Mutigen, Unternehmungslustigen und Risikobereiten; schließlich hatte man hier eine genaue Vorgabe, was man wie und wo man jeden Tag machen oder zumindest sehen sollte. Er war genau, aktuell, übersichtlich, neutral – und reduzierte die Komplexität von Landschaften, Reiseverbindungen etc. auf das Nötigste: Reiserouten & Sehenswürdigen. Das machte das Reisen mächtig einfacher.

Der erste im charakteristischen roten Einband gehaltene „Baedeker“, erschienen 1828, befasste sich also mit dem Rhein! Und darin war natürlich auch das schöne Königswinter verzeichnet – allerdings vor allem als Ausgangspunkt für Touren auf den Drachenfels, die man empfehlenswerter weise mit dem Esel zu unternehmen hatte.


Aus Handbuch für Reisende in Deutschland und dem Oesterreichischen Kaiserstaat. Nach eigener Anschauung und den besten Hülfsquellen von K. Baedeker, Band 1, 6. Umgearb. Aufl., Coblenz, Verlag von K. Baedeker, 1855, S. 499

Einband der Baedekerschen „Rheinreise“; 6., umgearb. Aufl., Coblenz, Verlag von K. Baedeker, 1855

Eine weitere wichtige Rolle spielte der englische baptistische Wanderprediger Thomas Cook (1808-1892), der die Idee des „package“-Reisens erfand: Wer teilnehmen und dafür bezahlen will, bekommt alle nötigen Tickets und Details, und muss sich um fast gar nichts mehr kümmern. Einfach genial. Cook sorgte für alles. Die Idee kam bekanntlich so gut an, dass Cook seinen „touristischen“ Radius, der mit der Strecke Leicester-Loughborough im Jahre 1841 begonnen hatte, immer weiter ausdehnte; er reihte Region an Region und führte schließlich im Jahre 1855 die erste organisierte Gesellschaftsreise an den Mittelrhein! Seinen britannischen Mitmenschen gefiel diese Destination durchaus, so dass sie ab 1868 regelmäßig im Programm war; die Saison dauerte von Mai bis September. Cook nutzte damals schon interessanterweise alle Verkehrsmittel, die seiner Erfahrung für ein schö¬nes Erlebnis sinnvoll waren, also neben den Dampfschiffen auch die Eisenbahn und die Kutsche.

Allerdings war die Reise, schon damals gut organisiert, heute würde man sagen: streng getaktet, so dass Aufenthalte an Land zwischen Bonn und Mainz nicht vorgesehen waren; auch keine Besichtigungen von Städten und Burgen. Aber man konnte eben fast alles von Bord des Schiffes aussehen, und das Haus Cook verfügte über einen eigenen Reiseführer und anderes Informationsmaterial zu Diensten der wissbegierigen Reisenden. Dieses Informationsmaterial enthielt viele durchdachte Vorschläge für Ausflüge, falls es denn die Reisenden wollten. So entwickelte sich bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs ein gut organisierter, stark englisch geprägter Massentourismus.

(Details zur historischen Leistung Cooks und seinen Reiseangeboten finden sich in der ausgezeichneten und überaus lesenswerten Biographie von Jörn W. Mundt: Thomas Cook. Pionier des Tourismus, Konstanz 2014, UVK. Die Bedeutung der zwei Persönlichkeiten für die Entwicklung des Massentourismus wird differenziert untersucht in: Benedikt Bock, Baedeker & Cook – Tourismus am Mittel¬rhein 1756 bis ca. 1914, Frankfurt/ M.: Peter Lang, 2008)

Man sieht, diese Region atmet förmlich die Geschichte des Tourismus oder wie es früher hieß, des Fremdenverkehrs. – Über die hochinteressante Entwicklung des Reisens inforieren übrigens immer wieder die Ausstellungen im Siebengebirgsmuseum von Königswinter. Schade, dass einige Orte links und rechts vom Rhein später in Vergessenheit gerieten oder jedenfalls von anderen überholt wurden, aber so ist das nun mal – der Tourismus lebt von immer neuen modischen Zielen. Flusskreuzfahrten allerdings gibt es seit jener Zeit durchgängig bis heute, und das aktuell in Hülle und Fülle.

Kommen wir zurück zum Städtchen Königswinter: In der Nachkriegszeit zog es eine etwas andere Klientel an. In den 1950er und -60er Jahren kamen eher die weinseligen Touristen und ließen es sich gut gehen. Dieser Tagestourismus erlebte allerdings in den späten 1980er und 1990er Jahren als Folge eines gesellschaftlichen Wertewandels einen starken Einbruch, so dass man sich in den nächsten Jahren immer mehr der Wiederherstellung der historischen assets widmete, also Drachenburg, Drachenfelsbahn und so fort. Die aktuellen Ergebnisse geben dieser Strategie recht: es kann schon mal passieren, dass an einem Sonntag ist Andrang für den Drachenfels bei der Bahn so groß ist, dass man eine Stunde auf die nächste Bahn warten muss.

Drachen und andere Sehenswürdigkeiten der Gegend

Was hat Königswinter heute zu bieten? Einige hübsche, und man möchte sagen, einmalige Attraktionen. Da gibt es natürlich vor allem den schon erwähnten Drachenfels. Dieser Teil des Siebengebirges diente viele Jahrhunderte als Steinbruch. Steine konnte man überall brauchen, und diese Steine sollen auch vor allem für den Weiter-Neu-Wiederaufbau des Kölner Domes gedient haben. Somit hat auch Königswinter sein Teil dazu beigetragen, dass es in Köln heute ein UNESCO-Weltkulturerbe gibt!


So sah es Mitte des 19. Jahrhunderts aus. (Aus dem Handbuch für Reisende in Deutschland …. von K. Baedeker, Band 1, 6. umgearb. Aufl., Coblenz, Verlag von K. Bae¬deker, 1855, S. 498)

Auf den Drachenfels führt seit über hundert Jahren die Drachenfelsbahn, mit einer Streckenlänge von 1,5 km. Bei 20% Steigung werden 220 Höhenmeter überwunden. Seit 1883 in Betrieb, ist sie die älteste Zahnradbahn Deutschlands. Eine Fahrt dauert rund 8 Minuten, bei großem Andrang fährt man im Abstand von 5 Minuten. Eine vielleicht am besten als „gemütlich“ zu beschreibende Bahn, die als sehr zuverlässig gilt. Niemand, weder die ängstliche Oma noch die kleine Tochter, muss hier Unbehagen verspüren.

(Erwachsene: Berg- und Talfahrt: 10,00 Euro pro Person; Kinder von 4 bis 13 Jahren: Berg- und Talfahrt: 5,50 Euro. Bergbahnen im Siebengebirge AG, Drachenfelsstraße 53 | 53639 Königswinter Tel +49 (0) 222392090 | mailto:info@drachenfelsbahn.de www.drachenfelsbahn-koenigswinter.de)

Es heißt, die Bahn biete sich auch als Bühne für Hochzeiten an; einzige Bedingung: die Türen müssen während der Fahrt geschlossen bleiben… „Abspringen“ ist somit in des Wortes doppelter Bedeutung nicht möglich.

Übrigens gibt es aus Anlass des Jubiläums eine sehr schöne Ausstellung mit vielen historischen Fotos und anderem Material in der Talstation der Drachenfelsbahn und später im Siebengebirgsmuseum. Sehr empfehlenswert! Ein Beispiel ist das folgende.


Historisches Foto der Drachenfelsbahn © Bergbahnen im Siebengebirge AG


Drachenfelsbahn heute © Königswinter Tourismus

Die Bahn hält einmal auf dem Weg zum Gipfel, und das ist an der Mittelstation. Wer will, steigt hier aus und besichtigt das Schloss Drachenburg. Da leuchten alle Kinderaugen, wenn dieses Wort fällt. Schließlich gibt es außer den einigermaßen artverwandten Sauriern nichts Schöneres für Buben und Mädchen von 5 bis 12 als die großen grimmig gräulichen, manchmal aber sogar netten Fabelwesen mit eingebauter Heizung, um die sich hunderte von Sagen ranken.

Gut, das Schloss hat eigentlich wenig mit Drachenromantik zu tun: umso interessantester aber ist seine Entstehungsgeschichte. Es wurde nämlich erst 1882-1884 gebaut und zwar von einem Industriellen, den Bonner Stephan von Sarterter, der durch geschickte und wohl auch dubiose Aktionen an der Pariser Börse zu beträchtlichem Vermögen gekommen war und sich dieses sein Hobby wohl 1,7 Millionen Reichsmark kosten ließ. Er wollte damit Aufsehen erregen und schaffte dies auch.

Entstanden ist ein wegen der Vielfalt der „verarbeiteten“ Stile bemerkenswertes, interessantes, historistisches Gebäude, das viele tausende Besucher anzieht und heute sozusagen multifunktional ist, weil es auch eine gesuchte Location ist, für Firmenevents und Ähnlichem. Nachmittags fährt man meist mit einem Sonderzug der Drachenbahn hoch; spätabends wieder herunter. Das Catering wird heraufgebracht, meist vom Maritim-Hotel. Aufmerksames Personal ist garantiert. Das hat schon was!

Dinner auf Schloss Drachenburg © Eversmeyer

Auch ist das Schloss eine Bühne, für die Schlosskonzerte im Frühling nämlich. Und, nicht zu vergessen, für Hochzeiten. Führungen durch das Schloss gibt es selbstverständlich auch, die manchmal von in der Historie entsprechend gekleideten Führerinnen und Führern durchgeführt werden, also in Trachten der 1880er Jahre.


Kneipzimmer, Musiksaal, Trauzimmer © Schloss Drachenburg

In der Vorburg gibt es auch seit 2002 ein Museum für die Geschichte des Naturschutzes.

Treppe im Schloss Drachenburg © Drachenburg

Seit 1836 ist Drachenfels samt Steinbruch preußischer Besitz. Seit 1956 ein Naturpark. Und seit 1989 ist die Burg, die eigentlich keine Burg, auch kein Schloss, sondern eine besondere Mischung ist, Teil der NRW-Stiftung, die für die Instandhaltung von Denkmälern, Errichtung von Museen, Einrichtung von Naturschutzgebieten verantwortlich ist. Das ist sinnvoll, denn so kann die umfangreiche und irgendwie nie abgeschlossene Renovierung des großen Gebäudes erledigt werden und eine im Bild einheitliche Attraktion geschaffen werden, schließlich diente die Burg früher unter anderem als Villa, Sommerfrische, Frauengenesungsheim, Adolf-Hitler-Schule während der NS-Zeit, Leerstand, mehrmals Wohnsitz“ und war zuletzt ziemlich heruntergekommen. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte lange Zeit, aus welchen Gründen auch immer, mit dem Schloss nichts am Hut. Vielleicht drohten einfach die Kosten für die Erhaltung zu einem großen Problem zu werden. Erfreulicherweise gehört es seit einigen Jahren zum Bestand der NRW-Stiftung und seit dieser Zeit kümmert man sich darum, dass das Bauwerk in Ordnung gehalten wird.


2016 kamen 210.000 Besucher ins Schloss, was für die Beliebtheit dieser Attraktion spricht. Viele Besucher schätzen vor allem den phänomenalen Blick bis nach Köln, oder sie genießen den umgebenden Landschaftspark mit zwei schönen Mammutbäumen.

(Schloss Drachenburg gGmbH, Drachenfelsstr. 118, 53639 Kö¬nigs¬winter; Öffnungs¬zeiten April bis Oktober immer 11 bis 18 Uhr, November bis März nur Samstag/ Sonntag 12-17 Uhr; www.schloss-drachenburg.de)

Die Attraktion von Königswinter

Der Drachenfelsgipfel. Wieder eingestiegen in die Bahn, kommt man nach ein paar Minuten am Plateau an, wo es früher, leider eben nur früher, eine mächtige Burg gab. Errichtet auf Betreiben eines der Kölner Erzbischöfe zwischen 1138 und 1167, existierte sie bis 1634, als sie im Dreißigjährigen Krieg 1634 der Kur¬fürst von Köln schleifen liess.

Obwohl es sich sicher gelohnt hätte, schließlich war die Lage strategisch bedeutend, wurde die Burg Drachenfels nicht mehr aufgebaut; mit anderen Worten, seit Jahrhunderten gibt es nur mehr eine Ruine anzuschauen. Touristisch aber nicht uninteressant, denn die Ruine gibt ein markanntes Symbol für das Siebengebirge, ein Zeichen mit beträchtlichem Wiedererkennungswert ab.

Der Drachenfelsgipfel soll, so wird kolportiert, der meist besuchte Gipfel der Welt sein. Zahlen, die das eindeutig belegen, gibt es zwar nicht, aber es hört sich jedenfalls gut an. Jedenfalls scheint diese Gegend derzeit sichtlich besonders bei asiatischen Touristen ungemein beliebt zu sein.

Ach ja, zur Sage: Im frühen Mittelalter war das Volk überzeugt, der eindrucksvolle Fels müsse der Sitz eines gefährlichen Drachen sein. Und irgendwie ist das später mit der Nibelungensage vermischt worden. Aber so war das an vielen Orten am Rhein. Jedenfalls war der Fels bis in die späten 1990er Jahre die wichtigste Attraktion von Königswinter.

Im letzten Jahrhundert, da gab es auch noch eine umweltfreundlichere Variante zur Drachenbahn: man konnte mit charakterstarken Vierbeinern von Königswinter aus auf den Drachenfels gelangen. Mit Eseln! nämlich. Es gab ein florierendes professionelles Dienstleistungsgeschäft bis vor einigen Jahren, als vor allem aus wegen der Steinschlaggefahr auf dem „Eselsweg“ und aus Tierschutzgründen dieses Geschäft abgeschafft wurde. Der königswinterer Tourismus soll das heute immer noch bedauern, zu werbewirksam waren die pittoresken Lasttiere.

Touristen in Königswinter auf Eseln – in früheren Zeiten

So oder so kommt man sicher oben an, wobei das allerdings heutzutage an sonnigen Sonn- und Feiertagen häufig ein ziemliches Anstehen bedeutet, denn der Fels ist das beliebtes Ausflugsziel hier in der Region.
Wer das Städtchen Königswinter auf eine andere und profundere Art kennenlernen will, bevor er/ sie die Stadt auf eigene Faust erkundet, kann dies mit einer der netten Gästeführerinnen tun, etwa Claudia Kornagel, geborene Königswinterin. Eine solche Gästeführung bietet einen angenehmen Mix aus Daten und Geschichten, bei der die Rheinromantik nicht zu kurz kommt. (Man erkundige sich im Tourismusbüro der Stadt.)

(Infos allgemein: Tourismus Siebengebirge GmbH., Drachenfelsstr. 51, 53639 Königswinter, www.siebengebirge.de; info@siebengebirge.de.)

Ja die Rheinromantik, ihr entgeht man nicht. Einen faktenreichen Über- und Durchblick zum (historischen) Thema „Rheinromantik“ bieten übrigens die wechselnden Ausstellungen im Siebengebirgsmuseum, die einen Schwerpunkt mit der Sammlung Rheinromantik hat. (Eintritt nur! € 4 für Erwachsene). Gute zwei Stunden kann man sich hier bei Regenwetter aufhalten. Ein Besuch dieses 800 qm großen und 2011 generalüberholten Museums sollte man bei aller Begeisterung für die Weinstuben des Ortes also keineswegs hintenanstellen.

(Siebengebirgs¬mu¬seum Königswinter, Keller¬straße 16, 53639 Königs¬win¬ter, geöffnet Di-Fr. 14-17, Sa 14-18, So 11-18 Uhr; www.siebengebirgsmuseum.de)

Auch der (mittelalterlichen) Geschichte entgeht man nicht. Ein Ausflug zum ehemaligen Zisterzienserabtei Heisterbach im Siebengebirge (gegründet 1189/ 1237, aufgelassen in der Säkularisation von 1803, und danach ein Steinbruch) ist für Interessierte ein Muss; die einzig übriggebliebene Chorruine war schließlich Jahrzehnte lang ein zentrales Motiv der Rheinromantik, von dem viele Gemälde und später Fotografien künden.

(Klosterruine Heisterbach: www.abtei-heisterbach.de)

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Dr. H. Jürgen Kagelmann Kagelmann
Über Dr. H. Jürgen Kagelmann Kagelmann 5 Artikel
Dr. H. Jürgen Kagelmann, Diplom-Psychologe, Hochschuldozent für Gesundheitstourismus und Freizeitpsychologie, Reisejournalist, Buchautor, Verleger. Letzte Bücher: "Gesundheitsreisen und Gesundheitstourismus. Grundlagen und Lexikon" (2016) "Das Beste, was man vom Reisen nach bringt, ist eine heile Haut. Kluge, ironische und böse Bemerkungen zu Reisen, Urlaub und Tourismus." (2015, beide zusammen mit Dr. Walter Kiefl). Länderinteressen: Lateinamerika, vor allem Mexiko, Peru, Uruguay; ferner Florida, Spanien, Nordseeküste. Spezielle Interessen: Themenparks, Wasserparks und andere Erlebniswelten, sowie Psychologie des Reisens und des Tourismus.

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