Angebote wie Halal-Essen und Gebetsräume sorgen für größere Akzeptanz bei Muslimen – ITB Berlin kam mit Ergebnissen des renommierten Instituts DinarStandard zu dem Ergebnis, dass die muslimischen Reisenden ein großes Marktpotenzialbieten. Zu den beliebtesten Destinationen für muslimische Reisende zählen laut der Expertin demnach Malaysia, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Mit einer Wachstumsrate von 4,8 Prozent werden Reisen von muslimischen Menschen im Jahr 2020 deutlich über dem globalen Durchschnitt von lediglich 3,8 Prozent liegen. Insgesamt werden muslimische Reisen einen Anteil von 14 Prozent innerhalb des internationalen Reisemarktes 2020 erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Reem El Shafaki, Senior Associate DinarStandard, die während des ITB Berlin Kongresses vorgestellt wurde. Zu den beliebtesten Destinationen für muslimische Reisende zählen laut der Expertin demnach Malaysia, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Für ihre Studie zum Urlaubsverhalten befragte DinarStandard knapp 1.000 muslimische Reisende auf der ganzen Welt. Die Hälfte der Befragten stammte aus Asien, 22 Prozent aus dem Nahen Osten und Nordafrika, 15 Prozent vom amerikanischen Kontinent. Auf die Frage, welche Gegebenheiten vor Ort für ihren Urlaub am wichtigsten seien, antworteten knapp 67 Prozent mit Essen, das nach den Vorschriften des Korans als „halal“, also als erlaubt, gilt. Auf Platz zwei folgte der generelle Preis der Reise mit etwa 53 Prozent. Für fast die Hälfte der Befragten zählte eine muslim-freundliche Atmosphäre zu den wichtigsten Voraussetzungen. Knapp 53 Prozent begaben sich mit ihrer Familie auf Reisen, 23 Prozent mit Freunden und etwa 19 Prozent waren mit ihrem Ehepartner unterwegs. Touristische Anbieter, die an dem zu erwartenden Boom teilhaben wollen, müssen laut El Shafaki einige Voraussetzungen schaffen. Unverzichtbar sind Halal-Essen, aber auch Gebetseinrichtungen zur Ausübung ihrer Religion. Als empfehlenswert werden geeignete Waschräume vor den Gebeten sowie besondere Services im Rahmen des Fastenmonats Ramadan, wie Frühstück vor Sonnenaufgang, eingestuft. Aktivitäten am Urlaubsort, die nach islamischem Recht unzulässig sind, sind zwar nicht erwünscht, werden aber laut Studie geduldet. Zahlreiche Urlaubsdestinationen weltweit haben sich laut Reem El Shafaki schon auf muslimische Reisende eingestellt. So konnte der australische Bundesstaat Queensland mit muslim-freundlichen Angeboten die Zahl der Reisenden um 38 Prozent steigern. Auch die EU Kommission hat sich 2012 dafür ausgesprochen, mehr muslimische Urlauber für Reisen nach Europa zu gewinnen. Um Muslimen die Auswahl des richtigen Urlaubsortes und der entsprechenden Ausstattung vor Ort zu erleichtern, haben sich Reiseveranstalter wie Crescent Tours oder islamictravels.com auf die Bedürfnisse muslimischer Urlauber spezialisiert und bieten maßgeschneiderte Reisen an.
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