Urlaub in der Zugspitz Region – „Tierisch gut“

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Die Urlaubsregion „Zugspitz Region“ hat immer irgendwie mit Tieren zu tun, sie ist der touristische Zusammenschluss des Landkreises Garmisch-Partenkirchen, dem vier Destinationen angehören: das Zugspitzland, die Alpenwelt Karwendel, das Blaue Land und die Ammergauer Alpen.

Zugspitzregion 1

Bei meinen Besuch de Zugspitz Region bin ich diesen „tierischen“ Urlaubsangeboten auf den Grund gegangen. Begleiten Sie mich nach Oberammergau zum Fliegenfischen, auf das Landgestüt Schwaiganger, auf den Ziegenhof Goas-Alm, zum Lama-Trekking und auf die Spuren des fast ausgestorbenen Murnau Werdenfelser-Rind.

Fliegenfischen in Oberbayern

Fliegenfischen Jean Pierre Vollrath 2

Wir besuchten die Fliegenfischerschule in Oberammergau, der Firmengründer und Leiter Jean-Pierre Vollrath begrüßt und gleich ein großes „hallo“, wir haben uns sofort wieder erkannt. Vor einigen Jahren hatte ich bereits schon einmal in Bad Tölz in der Isar das Vergnügen mit Jean-Pierre erste Schritte ins Fliegenfischen zu machen.

Mit seiner Fliegenfischerschule befischt er nun schon seit vierzig Jahren die Traumgewässer rund um die Ammergauer Alpen. Kurz etwas zu Jean-Pierre Vollrath, nach seinem Forstwirtschaftsstudium arbeitet er über 10 Jahre als internationaler Fotojournalist im Outdoor-Bereich. Er ist am schönsten Wildfluß Deutschlands – der Ammer aufgewachsen und hatte schon als Kind das Glück mit der Faszination des Fliegenfischens in Berührung zu kommen. In der Fliegenfischerschule bietet er ein praxisorientiertes, mehrsprachiges Kurs- und Workshopangebot auf internationalem Niveau.

Fliegenfischen Jean Pierre Vollrath 9

Jaen-Pierre gibt uns erst einmal theoretisch einen kurzen Überblick in das Fliegenfischen. Ja, was ist Fliegenfischen überhaupt? Fliegenfischen ist eine andere Methode des Angelns, wobei der Köder „Fliege“ genannt wird. Es kommt auf das Gewicht und die Wurftechnik mit der bis zu 30m langen, sowie das spezielle Angelgerät an. Beim Fliegenfischen steht man mit einer bestimmten Hose im Wasser und bewegt sich in einem bestimmten Bereich.

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Er erzählt uns, dass die Fliegenfischer besonders auf die Lebensräume, Ökosysteme und einen professionellen Umgang mit allen Fischarten achten. Sie fischen immer ohne Widerhaken, das erfordert die richtige Technik beim Fischen. Es ist beim Fliegenfischen nicht unbedingt wichtig einen großen Fisch zu angeln, sondern sobald man an das Gewässer kommt, ist alles rundherum vergessen, man schaltet ab und es ist eine Art Entspannung.

Man braucht dazu die richtige Ausrüstung und diese zeigt uns Jean-Pierre in seinem Shop. Von modernen Ruten, Rollen Watbekleidung & Zubehör, wie die verschiedensten Insektenimitate können Sie hier alles käuflich erwerden. Der Fly-Shop ist Montag, Mittwoch & Freitag von 16:00 – 20:00 Uhr und samstags von 9:00 – 12:00 Uhr oder nach Vereinbarung:
Tel. +49 (0) 88 22 – 94 88 500 geöffnet.

Genug der Praxis, es geht ab in die Natur an die Ammer, zur Alternauer Schleife. Die Altenauer Schleifen sind oberhalb der Schlucht der letzte frei fließende Abschnitt der Ammer. Hier hat der Fluss sein ursprüngliches Aussehen behalten. Durch die Schleppkraft des Hochwassers werden Kiesbänke immer mal wieder umgelagert.

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Das Hochwasser und die starke Strömung machen es leider unmöglich in die schicken Watthosen zu steigen und im Wasser die Wurftechnik zu üben. Daher zeigt er uns das Fliegenfischen von Land und es erweckt schon Begeisterung für diesen Sport.

Haupt- und Landgestüt Schwaiganger

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Ein weiterer Programmpunkt war der Besuch des Landgestütes Schwaiganger, das auf eine tausend Jahre lange Geschichte zurückblicken kann. Der Name setzt sich aus Schwaige = Einzelnes Gehöft und Anger = Weide-/Wiesenstücke zusammen. Erster Besitzer war 955 ein Ungar und bis zum Ende des 15. Jahrhunderts wechselten die Besitzer der Schwaige ständig. Ab dem 16. Jahrhundert übernahm es Haus Wittelsbach. Bis 1808 war die Schwaige Anger nebst den Schwaigen Laufzorn und Grünwald als Kabinettsgut mit Schleißheim vereinigt. Auf Anordnung des Kurfürsten Karl Theodor war Schwaiganger von 1780 bis 1790 Witwensitz der Herzogin Maria Anna von Bayern, Witwe des Herzogs Clemens Franz de Paula, wovon die Sonnenuhr, in deren oberen Teil die Herzogin Maria Anna von Bayern dargestellt ist, am Hauptgebäude stammt. 1808 kam es unter Militärverwaltung und wurde auf 8.160 ha erweitert. 1826 wurde das Armeegestüt aufgelöst und Schwaiganger als Fohlenhof weitergeführt. 1920 übernahm der bayerische Staat das Stammgestüt Schwaiganger und errichtete zunächst ein Kaltblutgestüt für die Förderung der bäuerlichen Zucht. Nach dem 2. Weltkrieg wurde in Schwaiganger mit der Aufzucht von Haflingerhengsten und 1963 mit dem Aufbau einer Warmblutstutenherde begonnen, der 1970 eine Haflingerstutenherde folgte. 1980 wird das Landgestüt Landshut aufgelöst und in Schwaiganger das Bayerische Haupt- und Landgestüt geschaffen. Seit dem 1.1.2004 ist Schwaiganger das Lehr- Versuchs- und Fachzentrum für Pferdehaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.

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Ana bei den Pferden des Gestütes Schwaiganger

Schwaiganger ist eines der vier noch existierender Hauptgestüte und eines der zehn Landgestüte in Deutschland. Es unterscheidet sich hinsichtlich seines Charakters deutlich von den anderen Gestüten weiter im Norden. Entsprechend seiner Lage und der Tradition der Bayerischen Pferdezucht gehen von Schwaiganger nicht nur Impulse für die Zucht des Warmblutpferdes, sondern auch des Haflingers und insbesondere des Süddeutschen Kaltblutpferdes aus.

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Bei historischen Führungen wird auf die Geschichte Schwaigangers eingegangen, es werden die Stallungen sowie die Reithallen gezeigt und die verschiedenen Pferderassen, die hier gezüchtet werden, erklärt. Die Führung dauert ca. 1 1/2 Stunden und man kann sich unter Tel: +49 (0)8841/ 6136-0 anmelden. Die kleine Ana durfte mit auf die Koppel zu den fohlen, was sie sichtlich genoss. Gestütsleiter Dr. Eberhard Senckenberg führte durch das Kompetenzzentrum für Pferdezucht und –Haltung.

Wanderung vom Alpengasthof Gröbl Alm zur Goas Alm

Wanderung zur Goas-Alm 1

Nach einem echt guten Essen im Alpengasthof Gröble Alm starten wir zu einer leichten Wanderung zum Ziegenhof Goas-Alm. Die Lage des Alpengasthofes ist einzigartig und die Küche kann man nur empfehlen. Besonders die selbst gemachten Riesenwindbeutel mit verschiedenen Füllungen sind eine Spezialität des Hauses.

Vorbei an wunderschön blühenden Wiesen, an sogenannten Buckelwiesen und traumhaften Blick über die Bergwelt. Es geht leicht Bergauf und -ab, kann aber ganz bequem mit der ganzen Familie, mit Kinderwagen oder auch Rollator und Rollstuhl bewältigt werden. An einem kleinen See sehen wir dann einen Vater mit seinem Sohn beim Fliegenfischen.

Ziegenhof Goas-Alm

Ziegenhof Goas-Alm 3

Angekommen am Ziegenhof Goas-Alm erzählt uns der Besitzer Andi Sailer über den Ziegenhof. Er hat mit seiner Frau Gabi im August 2005 für den Ziegenhof entschieden und hatte den Hofladen unweit von Mittenwald auf gemacht. Sie bieten hier Ziegenkäse aus der eigenen Produktion und regionale Produkte an. Die Ziegenmilch bleibt Naturbelassen.

Die ca. 40 Ziegen stehen nachts im Stall und werden am Morgen von der Melkmaschine gemolken, dann gehts raus aufs Feld zum Grasen. Abends werden sie wieder rein geholt und erneut gemolken.

Ziegenhof Goas-Alm 5

Der Käse wird schonend hergestellt, dabei wird die Milch langsam erhitzt und somit erzielen sie eine hohe Qualität der Produkte. Der Ziegenkäse erhält dadurch einen sahnigen Geschmack und wird durch Kräuter verfeinert. Durch das Reifen in einem Vakuum kann keine Luft den natürlichen Geschmack verändern.

Ziegenhof Goas-Alm 6 Andi und Regina Sailer, Michael

Tochter Regina und zukünftiger Schwiegersohn Michael werden den Hof weiter führen und helfen schon jetzt tatkräftig mit. Da ich kein Ziegenkäse esse kann ich auch kein Urteil abgeben, aber die Anderen waren begeistert. Die Goas-Alm ist von Dienstag – Sonntag ab 10.00 Uhr geöffnet und lädt zu Einkehr ein, Montag ist Ruhetag.

Erlebnis Lama-Trekking mit Guide Franz Ebert

Lamatrekking 12

Unser Besuch führt uns nach Bad Kohlgrub. Franz Ebert begrüßt uns kurz und wir erfahren einiges über die Art und Haltung der Lamas. Schon geht es zur Wiese, wo die Lamas in der Sonne liegen. Franz treibt die Tiere in den kleinen Stall und nun wissen sie, sie müssen arbeiten.

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Jedes der Tiere bekommt ein Halfter um, dann suchen wir uns das passende Tier aus. Ich war sofort hin und weg mit Charlie, dem Hippie unter den Lamas. Jeder freundet sich mit dem zugeteilten Lama an, indem wir es bürsten, damit gewinnt das Lama Vertrauen zu uns.

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Ana führt unsere Trekking-Gruppe

Wir starten, die kleine Ana, Tochter von Dani geht voran, da sie das Leittier der Herde führt. Wir genießen das langsame Gehen auf leisen Sohlen, die Lames freuen sich von uns an der Leine geführt und bewundert zu werden. Der traumhafte Blick auf die Bergwelt begleitet unsere kleine Wanderung. Mehr über dieses Lama-Trekking erzähle ich in einem anderen Artikel. Mit den liebeswürdigen Lamas findet Jung und Alt das Wandern richtig toll. Und noch etwas Lamas spucken nicht, wenn dann ist mit Ihnen etwas nicht in Ordnung. Lamatrekking kostet 30 € die Stunde.

„Murnau Werdenfelser-Rind“ – vom Aussterben bedrohte Tierrasse.

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Auf meiner Reise durch die Zugspitzregion begegnet mir immer wieder das Murnau Werdenfelser-Rind. Es ist eine vom Aussterben bedrohte Kuhrasse, die früher in dieser Region, wie der Name schon sagt, gelebt hatte. Sie ist sehr robust, aber leider gibt sie zu wenig Milch und auch zu wenig, aber hochwertigeres Fleisch. Aus diesem Grund wurde eine „Initiative Murnau Werdenfelser-Rind“ zur Regionalvermarktung dieser alten Rasse gegründet und um immer mehr Bauern davon zu überzeugen, wieder diese Rasse mit zu züchten.

Im Freilichtmuseum Glenleiten in Großweil konnten wir diese Rasse ganz aus der Nähe betrachte, vier Tiere grasen dort friedlich. Sie haben einen ganz markanten Kopf, mit schwarzer Stirn, weißer Nase, Hörner, wobei die Hornspitzen auch schwarz sind. Ihre Farbe ist richtig schön hellbraun. Mehr über das Freilichtmuseum Glenleiten erfahren Sie später in einem anderen Artikel.

Von dem ausgezeichneten Geschmack konnten wir uns beim Abendessen im Klosterhotel Ludwig der Bayer in Ettal überzeugen. Es ist etwas teurer, aber auf jeden Fall sein Geld wert.

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Vielen Dank an die Zugspitz Region www.zugspitz-region.de für die Unterstützung.

Fotos Gabriele Wilms, Fotos vom Landgestüt Schwaiganger von Dani Droege von butterflyfish, www.butterflyfish.de

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Gabriele Wilms
Über Gabriele Wilms 778 Artikel
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Tätigkeit als Reisejournalistin und Bloggerin. Ich bin Inhaberin des Reisemagazin Toureal und betreue es als verantwortliche Chefredakteurin. Gut ein Drittel des Jahres bin ich daher in den schönsten Hotels, Regionen Europas und weltweit für unser Reisemagazin unterwegs .

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