Mit der WORLD VOYAGER die Kanaren und Madeira erkunden (Teil 1)

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In 10 Tagen die 7 kanarische Inseln, Porto Santo und Madeira erkunden, dies kann man nur mit einem kleineren Kreuzfahrtschiff, der World Voyager. Meine erste Kreuzfahrt auf dem Meer hat mich auf die World Voyager geführt und mich verzaubert.

Bisher hatte ich nur Fluss-Kreuzfahrten unternommen, also war es Zeit auch einmal auf hohe See zu gehen. Das „kleine“ Schiff, die World Voyager des Stuttgarter Reiseveranstalters nicko cruises war dafür perfekt. Unsere Reiseziele, die Kanarischen Inseln und Madeira, die standen schon lange auf meiner Wunschliste. Im ersten Teil erzähle ich euch über meine Route von Teneriffa bis Fuerteventura.

Bereits die Römer und Griechen bereisten diese Inselkette und erwähnten sie, als die „Glücklichen Inseln“, dabei ist jede Insel einzigartig und hat ihren ganz besonderen Reiz. Mit dem Schiff kann man in kurzer Zeit, bei uns waren dies 10 Tage, alle Inseln bereisen und sich einen kleinen Überblick verschaffen. Wo es einen am besten gefallen hat, da fährt man einfach noch einmal hin. Inselhopping mit dem modernen Kreuzfahrtschiff und das schwimmende Hotelzimmer immer dabei, einfach empfehlenswert.

Mit der spanischen Airline Iberia flog ich über Madrid in den Norden von Teneriffa, hier erwartete uns ein Shuttlebus von nicko cruises, der uns zum Hafen Santa Cruz de Tenerife zur Einschiffung auf die World Voyager brachte.

Ich bezog meine helle, gemütliche und geräumige Veranda-Kabine auf Deck 5 und fühlte mich vom ersten Augenblick an geborgen, wie zu Hause angekommen. Meine große Kabine bot mir eine kleine Couch, einen Schreibtisch und ein besonders großes Doppelbett, sowie einen großen Fachbildschirm, den ich eigentlich nie anhatte. Das große Bad mit viel Ablageflächen hat mich total begeistert.

Besonders hatte ich meinen Balkon genossen, bereits am Morgen den Sonnenaufgang genießen und am Abend mit einem Cocktail den aufregenden Tag ausklingen lassen, einfach traumhaft.

Ich erkundete als Erstes das Kreuzfahrtschiff, ein Expeditionsschiff, was bedeutet, dass es mit der Eisklasse 1B und der Polarklasse C bestens ausgestattet ist. Es wurde 2020 gebaut und verfügt über 100 schwimmenden Hotelzimmer, die sich über 3 Decks verteilen, somit ist die Höchstanzahl an Passagieren 200. Alle Kabinen und Suiten sind Außenkabinen. Das Schiff ist 126 Meter lang und 19 Meter breit.

Die World Voyager erinnert mich eher an eine große schnittige Motoryacht, als an ein Kreuzfahrtschiff, dies besonders wenn sie zum Beispiel neben Mein Schiff 3 an der Pier liegt. Auf Grund der kleinen Schiffsgröße und des geringen Tiefgangs ist es der World Voyager auch möglich in den kleinen Hafenorten, wie El Hierro oder La Gomera anzulegen, was mit den großen Kreuzfahrtschiffen nicht möglich ist. Genau dies macht diese Kreuzfahrt so besonders.

Die Kanaren sind ein Archipel der Inseln Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria, Lanzarote, La Palma, La Gomera, El Hierro und ein paar kleinen Inselchen. Madeira gehört zu Portugal, während die kanarischen Inseln politisch mit Spanien verbunden sind, gehören sie geografisch zu Afrika. Das subtropische Klima der Kanaren ist auf Grund der Nähe zum nördlichen Wendekreis zwischen dem 27. Und 29. Breitengrad das ganze Jahr angenehm, wodurch das Archipel auch den Beinamen „Inseln des ewigen Frühlings“ erhielt.

Auf- und Absteigehafen der Seekreuzfahrt Teneriffa

Das Schiff liegt im Hafen von Santa Cruz von Teneriffa, der mit 2.034 km² größten Kanarischen Insel. Diese Insel hatte ich ein paar Tage zuvor ausgiebig erkundet und hier bereits im Reisemagazin hier berichtet „Mit FTI die Kanareninsel Teneriffa entdecken

Teneriffa ist ein Paradies für Wanderer und Radfahrer und hier befindet sich der größte Berg der Kanaren, aber auch Spaniens, der Teide. Über Teneriffa gibt es einen ganz besonders klaren Sternenhimmel, was auch Astronomen aus der ganzen Welt in den Teide-Nationalpark zieht. Auf Teneriffa findet im Herbst der zweitgrößte Karneval der Welt, gleich nach Rio de Janeiro in Brasilien, statt. Die Umzüge sind an die von Rio de Janeiro angelehnt, die sich mit alten spanischen oder afro-kubanischen Bräuchen vermischen. Es wird an zwei Wochen in der Inselhauptstadt Santa Cruz und weiteren Gemeinden Tag und Nacht gefeiert.

Am späten Abend legen wir in Teneriffa an und nehmen Kurs auf La Palma.

Kanareninsel La Palma

Am Morgen erreichen wir den Hafen Santa Cruz de La Palma. Die beeindruckende Altstadt kann man vom Schiff bequem zu Fuß erreichen, leider hatte mir dafür die Zeit gefehlt, da ich an einem Ausflug zum Erkunden der Insel teilgenommen hatte. Santa Cruz de La Palma ist die Hauptstadt der Insel La Palma.

Die Insel La Palma ist die geologisch jüngste Insel der Kanaren im Atlantischen Ozean, deren Vulkanismus an den vielen Kratern und Lavaströmen sichtbar ist. Dies zeigte erst der letzte Vulkanausbruch 2021. La Palma bietet ganzjährig ein mildes Klima, wobei es kaum zu Temperatur-Schwankungen zwischen den Sommer- und Wintermonaten kommt. An der Westküste der Insel ist es am wärmsten.

Unser erstes Ziel war die Statue des Stabspringers am Mirador San Bartolome zwischen den Orten Puntallana und Los Sauces. Von diesem Punkt hat man eine fantastische Aussicht.

Bei der Fahrt über die Insel war die Bogenbrücke bei Los Sauces im Nordosten von La Palma besonders sehenswert. Sie verläuft in einer Höhe von 150 Metern über dem Barranco de Agua im UNESCO Biosphärenreservat Los Tilos. Die Puente des Los Tilos hat eine Spannweite von 255 Meter und sie ist 319 Meter lang und gilt als längste und höchste Brücke dieser Art in Spanien.

Ein Highlight unserer Tour über die Insel war der Besuch des ca. 22m hohen Wasserfalls Los Tilos. Schon der Weg zum Wasserfall war beeindruckend, ein schmaler Weg mit teilweise kleineren Tunneln führt durch das üppig bewachsene Tal und am Ende erreicht man den Wasserfall.

Jedoch der absolute Höhepunkt unseres Ausfluges war die rund 1,4 Km lange Wanderung auf den Krater des erloschenen Vulkans San Antonio, der am 17. November 1677 zum letzten Mal ausgebrochen war. Er befindet sich im Süden von La Palma.

Der Schichtvulkan liegt 632 Meter über dem Meeresspiegel und kommt auf einen Durchmesser von etwa einem Kilometer.

Man läuft einen Halbkreis am Kraterrand entlang und Ende des Weges kann man richtig gut in den Krater schauen.

Hier, in der Gemeinde Fuencaliente befindet sich ein Besucherzentrum mit einem Ausstellungsraum, wo auf zahlreichen Informationstafeln über den Vulkanismus auf La Palma und den Vulkan San Antonio, auch auf Deutsch, informiert wurde. Der Zutritt zum Besucherzentrum kostet 5 Euro pro Person und ist täglich von 9:00 bis 17:30 Uhr geöffnet.

Eine schöne Sehenswürdigkeit ist die Wallfahrtskirche Las Nieves La-Palma. In der Kirche Nuestra Senora de Las Nieves ist die Schutzpatronin der Insel La Palma, die Madonnenfigur der Inselheiligen Virgen de Las Nieves untergebracht. Die Madonnen Figur ist die Hauptdarstellerin des größten Festes der Insel La Palma das alle fünf Jahre stattfindet.

Abend an Bord

Am Abend luden Kapitän Yiannis Tsounakos und seine Offiziere zum Willkommens-Cocktail ein. Er begrüßte uns an Bord und wir stießen mit ihm auf eine tolle Kreuzfahrt an.

Danach verwöhnte uns das Küchenteam unter der Leitung der Berlinern Diana Watta im Mystic Bordrestaurant auf Deck 4 mit einem köstlichen Dinner. Man kann aus mehreren Gängen wählen, die Speisen schmecken einfach hervorragend. Es gab keinen Tag, an dem es nicht geschmeckt hatte. Auf Grund von Corona wurde jeden Abend vor dem Restaurant vom Bord-Arzt Fieber gemessen. In den öffentlichen Bereichen des Schiffes bestand FFB2-Maskenpflicht.

Den Abend konnte man mit Musik „von Elton John bis Billy Joel“ des Pianisten Oliver Wenath in der Main-Lounge Deck 4 ausklingen lassen.

Kleinste Kanareninsel El Hierro

Am Morgen erreichen wir die die kleinste und südwestlichste Insel der Kanaren, den Hafen von Puerto de la Estaca der Insel El Hierro. Ich nehme an einer Panoramafahrt über die siebte der Kanarischen Inseln, einem echten Paradies, fernab von Massentourismus, teil. Es werden immer verschiedene Ausflüge angeboten, ein Teil unserer Gruppe geht zum Beispiel Wandern auf der Route von Liania.

Im Jahre 2000 wurde die Insel El Hierro zum Biosphärenreservat und 2014 zum Geopark der UNESCO erklärt. Die Insel umfasst eine Gesamtfläche vom 268 km² mit einer vielfältigen Vegetation, die Küsten sind sehr zerklüftet und mit bis zu 1000 Meter hohen Steilküsten versehen.

Wir besuchen während unserem Ausflug den Aussichtspunkt Mirador de Isora in der Nähe des gleichnamigen Ortes Isora, der uns einen fantastischen Blick über die Bucht von Las Playas gewährt, die Felswände dorthin fallen fast senkrecht ab.

Der Aussichtspunkt wurde gut ausgebaut und verfügt über mehrere, auf verschiedenen Höhen befindliche, Aussichtsplattformen mit ganz besonderer Bepflanzung. Von hier, am Mirador startet ein Wanderweg, der in der Bucht von Las Playas endet. Ich genieße die tolle Aussicht und bin verschiedenen Blumen und Pflanzen begeistert.

El Hierro ist ein Wanderparadies, wir machen kurz Halt an einem mystischen Wald, der noch im Nebel liegt und sich die Sonnenstrahlen langsam durchkämpfen. Durch das Moos auf den Bäumen wirkt es echt gespenstisch und mystisch.

Zurück an Bord lassen wir uns am Abend das Dinner schmecken. Am späteren Abend lud der Ozeanpianist Oliver Wenath dazu ein, in der Observations-Lounge auf Deck 7 mit ihrer Rundumverglasung und der Glaskuppel das Tanzbein, zu den besten Hits der 60er, 70er und 80er Jahre, zu schwingen, was wir auch gerne machten.

Bei der Größe des Schiffes kommen die Passagiere sehr schnell in Kontakte, es ist fast eine familiäre, persönliche Atmosphäre, bei der man sich richtig wohl fühlt

Vulkaninsel Fuerteventura mit dem E-Bike erkunden

Die World Voyager legte im Hafen Puerto del Rosario von Fuerteventura, der zweitgrößten Insel der zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln im Atlantischen Ozean an. Sie ist nur etwas mehr als 100 Kilometer von der Nordküste Afrikas entfernt und besonders durch ihre weißen Sandstrände und das ideale Wetter, bei dem es ganzjährig warm ist und stets ein kühlender Wind weht, bekannt.

Wir fahren mit dem Bus nach Corralejo zur Verleihstation von Fuerteadventure Excursions, um uns ein Elektro-Fatbike auszuleihen.

Fatbikes mit den dicken Reifen sind ideal für die Schotterwege der Vulkanlandschaft. Die Landschaft wirkt steinig und karg, eine einzigartige Wüstenlandschaften, jedoch beim genaueren hinschauen findet man auch Vegetation. Sie gleicht ein bisschen einer Mondlandschaft, jedenfalls stell ich es mir so vor.

Wir starten in Corralejo zu unserer 5-stündigen E-Bike-Tour, ein perfektes Abenteuer, nach rund 45 Kilometern durch verschiedenes Terrains der Vulkanlandschaft, der beeindruckenden Vulkankette im Norden Fuerteventuras.

Ein Ziel unserer Tour war der Calderón-Hondo-Krater. Der Calderón Hondo liegt auf dem nördlichen Ende der Insel Fuerteventura und gehört zu den Volcanes de Bayuyo, die eine von Südwest nach Nordost ausgerichteten Reihe von Schlackenvulkanen bilden. Der Calderón Hondo ist etwa fünf Kilometer von der Küste entfernt. Bei der Wanderung auf den am besten erhaltenen Krater Calderón Hondo auf Fuerteventura geht es in Serpentinen hinauf zum Kraterrand.

Am Fuße des Vulkans konnte ich die zutraulichen und putzigen Streifenhörnchen ausgiebig beobachten, die den Besuchern aus der Hand fressen und sie sogar anbetteln.

Die E-Bikes funktionierten perfekt, halfen uns bei einigen relativ steilen Anstiegen und waren eine große Hilfe bei dem starken Gegenwind. Das Begleitfahrzeug hielt Ersatz-Akkus bereit, falls einer schlapp machte. Auf dem Rückweg nach Corralejo fuhren wir an den Stränden der Nordküste vorbei und genossen den Blick auf die Inseln Lanzarote und Lobos.

Wir machen halt an dem einzigartigen Popcorn-Strand ganz im Norden von Fuerteventura. Der Strand trägt zu Recht die Spitznamen „Popcorn Bay“ oder „Popcorn Beach“. Es sieht tatsächlich so aus, als wäre eine Popcornmaschine explodiert, überall liegen Flocken herum, die Popcorn zum Verwechseln ähnlich sehen. Nur drauf beißen könnte ein Stück vom Zahn kosten.

In Wirklichkeit steckt ein besonderes Phänomen dahinter. Das was wie gepuffter Mais aussieht, sind weiße, kalkhaltige, versteinerte Algen. Diese werden im Norden der Kanareninsel ans Ufer gespült und vermischen sich mit Sand und Vulkangestein. Der Strand befindet nordwestlich des Ortes Corralejo. http://emotion-on-tour.com/?p=723

Erholung auf See

Nach der anstrengenden E-Bike-Tour auf Fuerteventura war die Erholung auf See perfekt. Ich hatte mit eine Stunde in der Sauna reserviert. Genau das Richtige gegen Muskelkater.

Ich genieße die Wärme der finnischen Sauna und lasse dabei den Blick über den Ozean schweifen. Wegen Corona ist man ganz alleine in diesem Bereich.

Zum Ausruhen stehen wärmende Liegen zur Verfügung. Man kann sich aber auch eine Massage oder andere Wellnessbehandlung buchen.

Am See-Tag hatten wir die Gelegenheit den Kapitän auf der Brücke zu besuchen. Bei der exklusive Brückenführung weihte uns Kapitän Yiannis Tsounakos mit seinen wachhabenden Offizieren in die Schiffsführung und die Technik ein. Der sympathische Grieche ließ uns hinter die Kulissen schauen.

Ich hatte meine erste Seekreuzfahrt sehr genossen, besonders die familiäre Atmosphäre auf dem kleineren Schiff war beeindruckend. Die kanarischen Inseln, Porto Santo und Madeira, sind jede einzelne eine Reise wert und es war bestimmt nicht mein letzter Besuch. Ich hatte eine unvergessliche Zeit an Bord der World Voyager mit ihrer tollen Besatzung.

Mein netter Kabinen-Stuart Made hatte nicht nur meine Kabine perfekt gereinigt, er überraschte mich auch mit zwei Haustieren, einer Schnecke und einem Hund, die mich nun auf meiner Kreuzfahrt begleiteten.

Danke an nicko cruises, dem gesamten Team des Schiffes für die tolle Reise und die Unterstützung meiner Recherche. Diese Reise wird mir immer in bester Erinnerung bleiben. Ein ganz besonderes Dankeschön gilt meinem Kabinen-Stuart Made und dem besonders freundlichen Serviceteam, die uns während der Reise verwöhnten. Ein großes Lob gilt dem Küchenteam von Diana Watta, die uns während der gesamten Kreuzfahrt mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnten. Mehr dazu https://www.nicko-cruises.de/angebote/seereisen-world-voyager

Fotos Gabriele Wilms

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Gabriele Wilms
Über Gabriele Wilms 778 Artikel
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der Tätigkeit als Reisejournalistin und Bloggerin. Ich bin Inhaberin des Reisemagazin Toureal und betreue es als verantwortliche Chefredakteurin. Gut ein Drittel des Jahres bin ich daher in den schönsten Hotels, Regionen Europas und weltweit für unser Reisemagazin unterwegs .

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